Sitzung vom 22. März 1910 in jedem Falle eine Warnung zur Vorausſetzung haben. Die Herren Magiſtratsvertreter haben zu⸗ geſagt, die zur Begündung der Anregung vor⸗ gebrachten Beſchwerden zu unterſuchen und darüber hinaus dem Wunſche des Ausſchuſſes nach Möglich⸗ keit Rechnung zu tragen. Im übrigen, meine Herren, erſehen Sie die von dem Etatsausſchuß gemachten Vorſchläge aus der Vorlage. Ich habe dazu nur zu bemerken, daß die neue Lehrerſtelle für die Fortbildungsſchule und die damit verbundene Ermäßigung der Vergütung an die Stundenlehrer aus der Anſchauung erfolgt iſt, daß es geboten iſt, die hauptamtlichen Lehrer⸗ ſtellen zu vermehren und das jetzt zu ſtarke Über⸗ wiegen der nebenamtlichen Lehrerſtellen ent⸗ ſprechend zu verringern. Die Einſtellung von 500 ℳ im Abſchnitt 4 iſt erfolgt, um einzelnen Schülern namentlich die Beteiligung an der tech⸗ niſchen Mittelſchule in Berlin für ihr ferneres Studium zu erleichtern, wofür die bisher vor⸗ handenen Mittel nicht ausreichten. Endlich iſt angeregt worden, daß den Lehr⸗ kräften an den Fortbildungsſchulen die vor ihrer Anſtellung in Charlottenburg etwa bereits er⸗ worbene penſionsfähige Dienſtzeit auf ihr Pen⸗ ſionsdienſtalter im hieſigen öffentlichen Schuldienſt angerechnet werden ſollte. Der Magiſtrat hat eine Prüfung dieſer Anregung zugeſagt. Ich beziehe mich, wie geſagt, auf die aus der Vorlage erſichtlichen Anderungen und beantrage mit ihnen die Annahme dieſes Etats. (Die Beratung wird geſchloſſen. Kapital IV, Fortbildungsſchulen, wird in Einnahme und Aus⸗ gabe nach dem Voranſchlage des Magiſtrats mit den auf Seite 139 der Vorlagen für die Stadtverord⸗ netenverſammlung vom Etatsausſchuſſe bean⸗ tragten Anderungen feſtgeſtellt.) Vorſteher Kaufmann: Kapitel vII. Hochbau. Hierzu liegt der Antrag des Kollegen Dr Stadt⸗ hagen vor, in Kapitel vII B, Einmalige Ausgaben, Abſchnitt 3, 25 000 ℳ zu ſtreichen. Im Laufe der Beratung wird darauf zurückgekommen werden. Berichterſtatter Stadtv. Harniſch: Meine Herren, der Etatsausſchuß empfiehlt Ihnen die Annahme des Kapitels mit folgenden Anderungen: Einmalige Ausgaben. Als Abſchnitt 12 iſt einzuſtellen: Zum Bau einer Schulbaracke auf dem ſtädtiſchen Grundſtück in der Wiebeſtraße 20 000 ℳ. Eeine Petition des Bezirksvereins der nord⸗ öſtlichen Stadteile Charlottenburgs um Ver⸗ beſſerung der Schulverhältniſſe iſt hierdurch er⸗ ledigt. Abſchnitte 12—23 werden 13—24. Als Abſchnitt 25 iſt neu einzuſtellen: Ausführung von Arbeiten zur Inſtand⸗ ſetzung des Gebäudes Wallſtr. 76 1800 ℳ. Einnahme. Abſchnitt 1. Nr. 5 — Von dem Sonderetat Nr. 7 für bauliche Unterhaltung uſw. erhöht auf 5200 ℳ. 141 Stadtv. Dr. Borchardt: Meine Herren, ich freue mich, daß im Kapitel Hochbau wenigſtens 20 000 ℳ eingeſetzt ſind zum Bau einer Schul⸗ baracke in dem Stadteil jenſeits der Spree. Ich darf aber wohl die Erwartung ausſprechen, daß, wenn die Entwicklung es nötig machen ſollte, mit dem Bau von Schulbaracken dort etwas ſchneller vorzugehen, weil der Stadteil ſich außerordentlich raſch entwickelt und die Schule in der Wiebeſtraße ja zweifellos vor zwei Jahren nicht eröffnet werden kann, die Verſammlung dann auch nicht zaudern wird, noch mehr Mittel für dieſen Zweck zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Stadtv. Dr. Stadthagen: Meine Herren, unſere Fraktion hat ſich entſchloſſen, auch hier wieder den Antrag zu ſtellen, die 25 000 ℳ für die weitere Ausſchmückung der Rathausſäle in dieſem Jahre in Abſatz zu bringen, vorbehaltlich der Ein⸗ ſtellung dieſes Poſtens oder höherer Poſten in den Etat des nächſten Jahres. Die Sachlage iſt die: die Ausſchmückung unſerer Rathausſäle kann erſt ſpäter in dem Umfange vorgenommen werden, wie es die Hochbauverwaltung vorgeſehen hat. Man nimmt an, daß 300 000 bis 400 000 ℳ Koſten entſtehen werden. Bisher haben wir 100 000 ℳ angeſammelt. Eine Ausgeſtaltung der Rathaus⸗ ſäle, wie ſie gedacht iſt, kann alſo weder jetzt noch in den nächſten Jahren erfolgen. Anderſeits wird betont, daß die bisherige Ausgeſtaltung der Säle nur proviſoriſch war und daß unter Umſtänden eine Erneuerung ſich als erforderlich erweiſen würde. Das iſt ja natürlich ſehr wohl möglich. Wir müſſen der Hochbauverwaltung volles Vertrauen ſchenken, wenn ſie uns hier ſagt: wir müſſen evtl. ſchon in Kürze an die Anderung herangehen. Gehen wir aber an dieſe Anderung heran, meine Herren, ſo fragt es ſich: ſoll das eine proviſoriſche Anderung oder eine definitive ſein. Für die proviſoriſche Anderung, für die Abſtellung der etwaigen Mängel, die ſich herausgeſtellt haben, reichen vollſtändig die 100 000 ℳ,; für eine endgültige Ausgeſtaltung können wir mit 125 000 ℳ ebenſowenig etwas an⸗ fangen wie mit 100 000 ℳ. Nun iſt es ja richtig, das Geld muß einmal ausgegeben werden. Es kommt gewiſſermaßen in eine Sparkaſſe, wenn wir es in dieſen Etat ein⸗ ſtellen. Die große Mehrheit meiner Freunde hält es aber für zweckmäßiger, den Poſten von 25 000 ℳ in dieſem Jahre lieber dem Aus⸗ gleichsfonds zuzuführen und ihn nicht in dieſen beſonderen Spartopf zu tun. Wir werden im nächſten Jahre je nach dem Stande der Finanz⸗ verhältniſſe evtl. 50 000 ℳ einſetzen können, ich hoffe ſogar, daß wir infolge der beſſeren Zeiten in der Lage ſein werden, noch mehr dem Fonds zuzuführen. Alſo ich glaube, wir können mit ruhigem Gewiſſen dieſe 25 000 ℳ wieder abſetzen und ſie dem Ausgleichsfonds zuführen. Vorſteher Kaufmann: Ich möchte darauf aufmerkſam machen — Herr Kollege Dr Stadt⸗ hagen ſprach von der Ausſchmückung der Rathausſäle —, daß in dem Etat ſteht: für den en dgültigen Ausbau der Feſtſäle. Stadtrat und Kämmerer Scholtz: Meine Herren, wir begrüßen jeden Antrag zu ſparen, der von Ihrer Seite kommt, mit Freuden. Aber es muß an der richtigen Stelle geſpart werden. Wir ſind