258 Sitzung vom 8. Juni 1910 das Eindringen von Luft zurückzuführen. Wer das Borlage betr. Regulierung der Platanenallee Waſſer eine Zeitlang ſtehen läßt, wird bemerken, daß ſich die Trübung allmählich hebt. Das iſt das Zeichen dafür, daß die Luft nach oben hin aus⸗ getreten iſt. Es iſt auch kein annähernd greifbarer Grund für die Annahme vorhanden, daß das Waſſer ſich verſchlechtert haben ſollte. Ich glaube daher, daß wir auch hierüber die Bürgerſchaft durchaus beruhigen können. Borſteher Kaufmann: Ich erlaube mir, noch einige Worte hinzuzufügen. Der Herr Oberbürger⸗ meiſter hat die Freundlichkeit gehabt, mich zu dieſer außerordentlichen Sitzung der Deputation hinzu⸗ zuziehen. Ich kann Ihnen die Verſicherung geben, meine Herren, daß das Reſultat der dort gepflogenen Verhandlungen eine vollkommene Beruhigung für die Bürgerſchaft herbeizuführen geeignet iſt. Es iſt allein ſchon durch den Anſchluß an das Waſſer⸗ netz der Charlottenburger Waſſerwerke A.⸗G. für eine Beſeitigung der Waſſerkalamität Vorſorge getroffen. Wir treten nunmehr in die Tagesordnung ein. Punkt 1: Mitteilung betr. Abänderung der Geſchäftsan⸗ weiſung für die Armenkommiſſionen. Druck⸗ ſache 158. (Die Verſammlung nimmt Kenntnis.) Punkt 2: Mitteilung betr. Aſyl für Obdachloſe für Groß⸗ Berlin. — Druckſache 159. (Die Verſammlung nimmt Kenntnis.) Punkt 3: Vorlage betr. Auflöſung der alten Schuldepu⸗ tation. — Druckſache 160. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die auf Grund der Inſtruktion vom 26. Juni 1811 gebildete — alte Schuldeputation wird aufgelöſt.) Punkt 4: Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnum mer Ord. Kapitel X—8—8 für 1909. — Druckſache 161. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Etatsnummer X—8—8 a— wird um 1770,48 ℳ aus laufenden Mitteln des Jahres 1909 verſtärkt.) Herr Kollege Gredy bittet Sie, den Punkt 16 der Tagesordnung, zu dem er Berichterſtatter iſt, vorweg zu nehmen, da er die Sitzung bald verlaſſen muß. Ich werde dieſem Wunſche, wenn ich keinen Widerſpruch höre, nachkommen. — Widerſpruch iſt nicht erfolgt. Wir gehen über zu Punkt 16: zwiſchen Kaſtanien⸗ und Lindenallee. — Druck⸗ ſache 173. Berichterſtatter Stadtv. Gredy: Meine Herren in dem Bebauungsplan von Neuweſtend hat die Platanenſtraße eine hervorragende Stellung ein⸗ genommen, weil ſie das wichtige Verbindungsglied zwiſchen dem Zuge der Knobelsdorffſtraße und der Gemarkungsgrenze bildet. Sie haben das ſchon durch verſchiedene Gemeindebeſchlüſſe anerkannt, und die heutige Vorlage iſt bloß eine Folge der bereits gefaßten Beſchlüſſe. Ich glaube alſo, die Vorlage Ihnen ohne weiteres zur Annahme empfehlen zu können. Es handelt ſich darum, daß ein hiſtoriſcher Teil der Platanenallee, der auf Grund eines Gemeindebeſchluſſes bereits expro⸗ priiert worden iſt, nunmehr von dem Magiſtrat fertig geſtellt werden ſoll. Die Koſten der Regu⸗ lierung ſind in der Vorlage mit a) 50 000 ℳ und b) 43 600 ℳ angegeben. Die Koſten der Kanali⸗ ſierung ſind in der anſchlagsmäßigen Höhe von 10 200 ℳ in das Extraordinarium des Kanali⸗ ſationsetats für 1910 einzuſtellen. Indem ich mir erlaube, Ihnen die Vorlage zur Annahme zu empfehlen, will ich an den Magiſtrat zwei Fragen ſtellen. Die erſte Frage betrifft die Baumbepflanzung. Es werden nämlich auf der einen Seite dieſer Straße die wunderſchönen Platanenbäume, die etwa 40 Jahre alt find, fallen müſſen. Das wird nötig ſein, ſo traurig es auch iſt. Ich möchte nun von dem Magiſtrat die Beruhigung haben, daß dieſer Baumbeſtand möglichſt bald wieder erſetzt wird. Ferner möche ich die Frage ſtellen, ob bei der Regulierung der Straße jetzt ſchon auf eine etwa ſpäter anzulegende Straßen⸗ bahn Rückſicht genommen wird. Stadtſyndikus Dr. Maier: Meine Herren, die gegenwärtig beſtehenden Baumpflanzungen müſſen fallen; das ergibt ſich aus dem Regulierungs⸗ projekt ohne weiteres. Es wird ſelbſtverſtändlich eine Wiederherſtellung des Baumſchmucks ſtatt⸗ finden müſſen. Ob es möglich ſein wird, die alten Bäume wieder einzupflanzen, oder ob es notwendig iſt, neue Bäume dort hinzuſtellen, darüber kann ich keine bindende Erklärung abgeben. Wenn es irgendwie möglich ſein wird, werden wir natürlich beſtrebt ſein, die alten Bäume der Straße zu er⸗ halten, und die Parkdeputation wird dann darüber Vorſchläge zu machen haben. Die Tiefbaudepu⸗ tation iſt nicht dazu in der Lage. Was den zweiten Punkt, die Schaffung einer Straßenbahn betrifft, ſo liegt ein Abkommen mit der Straßenbahngeſellſchaft noch nicht vor. Der Fahrdamm bereits iſt aber ſo feſtgeſetzt, daß jeder⸗ zeit eine Straßenbahn eingebaut werden kann. Der Bahnbau würde zur Vorausſetzung haben, daß die Straßenbahn von der Knobelsdorffſtraße bezw. von der Straße 27 her geführt wird. Die Straße 27 iſt noch nicht angelegt, und es ſchweben — wenigſtens gegenwärtig keine Verhand⸗ lungen in dieſer Hinſicht. Infolgedeſſen kann ich heute über den Einbau einer Straßenbahn noch keine Erklärungen abgeben. geſchloſſen. Die Ver⸗ (Die Beratung wird dem Antrage des Magi⸗ ſammlung beſchließt nach ſtrats, wie folgt: