468 Sitzung vom 7. des Verſtorbenen von Ihren Plätzen erhoben; ich konſtatiere das. Es iſt eine dringliche Anfrage eingegangen: Iſt dem Magiſtrat die Entſcheidung des Provinzialrats vom 21. November d. I., wo⸗ nach die Ortszulage von 900 ℳ für die ſtädtiſchen Rektoren und Lehrer genehmigt iſt, ſchon zugegangen, und werden die Nach⸗ zahlungen an die Beteiligten noch vor Weih⸗ nachten zur Auszahlung gelangen? Die Anfrage iſt genügend unterſtützt, und ich frage die Verſammlung, ob ſie die Dringlichkeit dieſer Anfrage beſchließen will. (Die Verſammlung beſchließt die Dringlichkeit.) Wenn es der Verſammlung recht iſt, werden wir ſofort dieſe dringliche Anfrage erledigen. Ich glaube nicht, daß ſich eine große Diskuſſion daran knüpfen wird. — Ein Widerſpruch gegen die ſofortige Verhandlung iſt nicht erfolgt. Wir verhandeln dieſe Anfrage gleich. Anfrage der Stadtv. Otto und Gen. betr. Orts⸗ zulage für die ſtädtiſchen Rektoren und Lehrer. Frageſteller Stadtv. Otto: Meine Herren, der Provinzialrat in Potsdam hat am 21. November die Entſcheidung gefällt, daß die von den ſtäd⸗ tiſchen Behörden beſchloſſene Ortszulage von 900 für unſere Rektoren und Lehrer genehmigt ſei. Dieſe Entſcheidung iſt endgültig. So erfreulich dieſe Entſcheidung ſowohl im Intereſſe der Selbſtver⸗ waltung als auch der Beteiligten iſt, ſo beginnt doch jetzt eine gewiſſe Beunruhigung Platz zu greifen, weil ſeit dem 21. November, alſo ſeit mehr als 14 Tagen, der amtliche Beſcheid über dieſe Ent⸗ ſcheidung an den Magiſtrat noch nicht gelangt iſt. Die Anfrage geht nun dahin, ob vielleicht in den letzten Tagen dieſer Beſcheid eingegangen iſt, und ſie erſcheint inſofern dringend, als, wenn der Be⸗ ſcheid nicht in den nächſten Tagen zu erwarten ſteht, es vielleicht unmöglich iſt, die Nachzahlung an die Beteiligten noch vor Weihnachten zu geben. Die Nachzahlung aber wäre für die Beteiligten — da werden Sie mir alle Recht geben — eine große und wünſchenswerte Weihnachtsfreude. Aus dieſem Grunde haben wir uns erlaubt, dieſe Anfrage an den Magiſtrat zu richten. Oberbürgermeiſter Schuſtehrus: Die Ent⸗ ſcheidung des Provinzialrates iſt ſo gefallen, wie es in den Zeitungen ſteht; dafür bürge ich, weil ich ſelbſt an der Entſcheidung mitgewirkt habe. Aber der Beſchluß ſelbſt iſt noch nicht ausgefertigt und iſt uns noch nicht zugegangen, konnte uns bei dem Geſchäftsgange auch wohl noch nicht zugeſtellt werden. Es kommt hinzu, daß der Herr Ober⸗ präſident nicht ganz wohl iſt und zur Wiederher⸗ ſtellung ſeiner Geſundheit hat auf Urlaub gehen müſſen; aber ich glaube nicht, daß das die Aus⸗ fertigung der Entſcheidung ſo lange zurückhält, daß wir ſie bis Weihnachten nicht bereits in der Hand haben. Ich kann aber verſichern, daß es meine Abſicht geweſen iſt, die Ortszulage an die Rektoren und Lehrer noch vor Weihnachten zur Aus⸗ zahlung zu bringen und die Zuſtimmung des Magiſtrats dazu herbeizuführen, ſo daß wir da durchaus derſelben Anſicht mit dem Herrn Frage⸗ ſteller ſind. Degember 1910 Vorſteher Kaufmann: Das Wort iſt nicht weiter verlangt; wir verlaſſen den Gegenſtand. Punkt 1 der Tagesordnung: Borlage betr. Inſtandſetzung eines Tiefbrunnens auf dem Rieſelfelde. — Druckſache 330. (Die Beratung wird eröffnet.) Stadtv. Marquardt: Meine Herren, durch die Vorlage werden zur Inſtandhaltung des Tief⸗ brunnens vor dem Arbeiterwohnhauſe auf dem Rieſelfelde Carolinenhöhe⸗Gatow 2600 ℳ ge⸗ fordert. Begründet wird die Vorlage damit, daß der Brunnen ſeit einiger Zeit verſagt und mit Nück⸗ ſicht auf die dort in Betracht zu ziehenden Ver⸗ hältniſſe dringend der Reparatur bedarf. An und für ſich iſt wohl gegen die Bewilligung des geforderten Betrages nichts einzuwenden. Aber wenn man berückſichtigt, daß der hier in Stand zu ſetzende Brunnen erſt im Rechnungsjahre 1907 hergeſtellt iſt, ſo kommt man unwillkürlich zu der Frage, worauf die überaus ſchnelle Zerſtörung des Brunnens zurückzuführen iſt. Und darüber gibt die heutige Vorlage keinen Aufſchluß. Sie läßt nur erkennen, daß eine Feſtſtellung in dieſer Beziehung noch nicht gemacht worden iſt. Hier liegt die Befürchtung nahe, daß auch der erneuerte Brunnen nach einiger Zeit bald wieder inſtandſetzungsbedürftig ſein wird, kein Waſſer hergibt. Deshalb richte ich im Namen meiner Freunde an den Magiſtrat die Anfrage, ob es ihm inzwiſchen gelungen iſt, die Urſache der ſchnellen Zerſtörung dieſes Brunnens zu ermitteln bzw. worauf der Magiſtrat nach ſeiner Anſicht die ſchnelle Zerſtörung dieſes Brunnens zurückführt. Stadtbaurat Bredtſchneider: Meine Herren, der Brunnen geht etwa 60 bis 70 Meter tief in die Erde. In die Erde kann man ja nicht hinein. Man kann nicht eher prüfen, worauf die Zerſtörung des Brunnens zurückzuführen iſt, als bis er heraus⸗ gezogen ſein wird. Alſo die Zerſtörungsurſache kann man erſt erfahren, wenn der alte Brunnen herausgezogen ſein wird. Solch tiefer Brunnen iſt mancher Gefährdung ausgeſetzt. Sollte nachläſſige Arbeit feſtgeſtellt werden, wird man den betreffen⸗ den Brunnenbaumeiſter zur Verantwortung ziehen; im andern Falle wird die Stadtgemeinde die Koſten zu zahlen haben. Jedenfalls haben wir mit Rückſicht auf die überaus ſchnelle Zerſtörung des Brunnens die Konſtruktion geändert, ſo daß wir hoffen, mit der neuen Konſtruktion eine dauer⸗ haftere Anlage herzuſtellen. Das bitte ich auch ſchon aus den Koſten zu entnehmen, die wir anfordern. Wir haben bisher 2 Brunnen für etwa 2500 ℳ hergeſtellt. Wir verlangen aber jetzt für einen Brunnen 2600 ℳ. Ich möchte bemerken, daß wir noch andere Brunnen — 6 oder 7 — auf unſeren Rieſelfeldern haben, die in gleicher Tiefe liegen und tadellos funktionieren. Es war alſo nicht vorauszuſehen, daß gerade dieſer Brunnen verſagen würde. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Ma⸗ giſtrats, wie folgt: Zur Inſtandhaltung des Tiefbrunnens vor dem Arbeiterwohnhauſe auf dem Rieſelfelde Carolinenhöhe⸗Gatow werden 2600 ℳ aus laufenden Mitteln des Ordinariums des Kana⸗ liſationsetats für 1910 bewilligt.)