Sitzung vom 6. März 1912 Einnahme und Ausgabe nach dem Voranſchlage des Magiſtrats mit den auf Druckſeiten 74 und 79 angegebenen Aenderungen feſt und erklärt die Ein⸗ gabe der Bäckerinnung Charlottenburg betreffend Ver⸗ gebung von Lieferungen für erledigt.) Vorſteher Kaufmann: Meine Herren, ich bitte Sie, das Kapitel vII zunächſt noch auszuſetzen, da der Herr Magiſtratsdezernent im Augenblick durch eine dringliche Beſprechung behindert iſt. Wir würden ſomit zu Kapitel vIII. Straßenbau kommen. Zu dieſem Kapitel ſind zwei Anträge ein⸗ gegangen: 1. vom Stadtv. Bade: Die vom Etatsausſchuß geſtrichene Forde⸗ rung für Neupflaſterungen von Straßen ſind wieder in den Etat einzuſtellen. Außerdem ſind einzuſtellen 276 000 ℳ für Pflaſterung des Spandauer Berges; 2. vom Stadtv. Wagner zu Nr. 6 des Ka⸗ pitels VIII: Die Petition unter d2 des Grundbeſitzer⸗ vereins von 1894 betreffend Aſphaltierung der Kneſebeckſtraße zwiſchen Savignyplatz und Kur⸗ fürſtendamm dem Magiſtrat als Material zu überweiſen. (Die Beratung wird eröffnet.) Berichterſtatter Stadtv. Jolenberg: Meine Herren! Der Etatsausſchuß hat ſich in zwei Leſungen auf das eingehendſte mit dieſem Kapitel vIII be⸗ ſchäftigt und empfiehlt Ihnen die Annahme mit den auf Druckſeiten 76 und 79 der Vorlagen angegebenen Aenderungen. Dieſelben beſtehen im weſentlichen in der Streichung der 171 500 ℳ für die Separations⸗ flächen, weil der Etatsausſchuß der Meinung iſt, daß dies eine unnötige Belaſtung dieſes Etats iſt, da das Geld beſtimmt wieder eingeht. Sodann wer⸗ den ſtatt 676 400 ℳ als einmalige Ausgaben für Straßenpflaſterungen nur 345 000 ℳ aus laufenden Mitteln eingeſetzt, und zwar für die Straßenzüge Sophie⸗Charlotten⸗Straße zwiſchen Mollwitzſtraße und 253 m nördlich derſelben; ferner für die Neu⸗ pflaſterung der Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße zwiſchen Bismarckſtraße und Wallſtraße, der Kaiſer⸗Friedrich⸗ Straße zwiſchen Wall⸗ und Grünſtraße, der Sophie⸗ Eharlotten⸗Straße zwiſchen Spandauer und Moll⸗ witzſtraße. Ferner empfiehlt der Etatsausſchuß der Stadt⸗ verordnetenverſammlung, zu beſchließen: Der Magiſtrat wird erſucht, von demjenigen Betrage des Verwaltungsüberſchuſſes des Rechnungsjahres 1911, der die Summe von 1 Million Mark überſteigt, folgende Beträge zur Pflaſterung nachſtehend genannter Straßen, und zwar in der angegebenen Reihenfolge, zu verwenden: 113 1. Neupflaſterung der Bleibtreuſtraße zwiſchen Lietzenburger Straße und Kurfürſtendamm mit Stampfaſphalt 45 500 ℳ 2. Neupflaſterung der Goetheſtraße zwiſchen Grolman⸗ und Kneſebeck⸗ ſtraße mit Stampfaſphalt 3. Neupflaſterung der Röntgenſtraße zwiſchen Guerickeſtraße und Char⸗ lottenburger Ufer mit Holz⸗ pftaſter 4. Neupflaſterung des Charlotten⸗ burger Ufers zwiſchen Werner⸗ Siemens⸗ und Marchſtraße mit Stampfaſphalt und Holapflaſter Neupflaſterung der Ansbacher Straße zwiſchen Augsburger und Geisbergſtraße mit Stampf⸗ Aſphaht „ 6. Neupflaſterung der Straße Span⸗ dauer Berg zwiſchen Sophie⸗Char⸗ lotte⸗Straße und Ahornallee mit Reihenſteinpflaſter „ „ 276 800 , zuſammen 532 800 ℳ. Der Etatsausſchuß hat ſich hierbei an ein früheres Verſprechen der Stadtverordnetenverſammlung er⸗ innert, die Regulierung des Spandauer Berges im Auge zu behalten; ein derartiger Beſchluß iſt ſeiner⸗ zeit von der Stadwerordnetenverſammlung gefaßt worden. Sie ſehen, meine Herren, daß der Etatsausſchuß noch weit über die Anſätze des Magiſtrats hinaus⸗ gegangen iſt für den Fall, daß die Ueberſchüſſe des nächſten Jahres derartige Ausgaben erlauben. Der Magiſtrat hat 667 400 ℳ eingeſetzt, während der Etatsausſchuß, falls die Mittel es erlauben, im näch⸗ ſten Jahre ungefähr 878 000 ℳ für Umpflaſterungen ausgeben will. Ich bitte Sie, dementſprechend zu beſchließen. Ich komme nunmehr auf die zahlreichen Peti⸗ tionen, die zum Teil durch die Beſchlüſſe des Etats⸗ ausſchuſſes erledigt ſind. Da iſt zunächſt eingegangen: a) eine Petition von Max Schulze betr. Aſphal⸗ tierung der Ansbacher Straße zwiſchen Augs⸗ burger und Geisbergſtraße. Dieſe Petition iſt durch den Punkt 5, den ich ſoeben verleſen habe, erledigt. Weiter iſt eingegangen: b) eine Petition von Fedor Berg und Gen. betr. Aſphaltierung der Bleibtreuſtraße zwiſchen Kurfürſtendamm und Lietzenburger Straße. Auch dieſe Petition iſt durch Punkt 1 der zuletzt ver⸗ leſenen Anträge erledigt. () PNetition von Eugen Nachtigall und Gen. betr. Neupflaſterung der Röntgenſtraße und Ausbau des Charlottenburger Ufers. Das iſt durch Punkt 3 erledigt. d) Petition vom Grundbeſitzerverein von 1894 betr. Aſphaltierung 1. der Goetheſtraße zwiſchen Kneſebeck⸗ und Grolmanſtraße; 120 dieſer Teil der Petition iſt durch Punkt 2 er⸗ edigt 2. der Kneſebeckſtraße zwiſchen Savignyplatz und Kurfürſtendamm. Der Etatsausſchuß empfiehlt Ihnen, über dieſen Teil der Petition zur Tagesordnung überzugehen, und zwar deshalb, weil er in keiner Weiſe begründet wor⸗ den iſt. Meine Herren, ich glaube, wir können uns wohl zum Grundſatz machen, zu verlangen, daß bei Petitionen doch mindeſtens Gründe angeführt werden. 44 000 „ 49 000 „ 67 500 „ ¹ 50 000 „