Sitzung vom 6. März 1912 Im übrigen bitte ich Sie aber, dem Vorſchlage des Etatsausſchuſſes entſprechend zu verfahren und es ſo zu belaſſen, wie der Herr Berichterſtatter es Ihnen vorgeſchlagen hat. (Die Beratung wird geſchloſſen.) Vorſteher Kaufmann: Wir kommen zur Ab⸗ ſtimmung. Ich werde folgendermaßen verfahren. Im Gegenſatz zu den Anträgen des Etatsausſchuſſes wünſcht der Antrag des Herrn Kollegen Bade und ſeiner Freunde ſtatt der Anweiſung der unter Po⸗ ſition 1 bis 6 vorgeſehenen Straßen und der dafür ausgeworfenen Beträge auf etwaige Ueberſchüſſe des Jahres 1911 über eine Million Mark die poſitive Einſtellung dieſer Poſitionen in den diesjährigen Etat. Ich würde alſo zuerſt über dieſen weitgehen⸗ deren Antrag auf definitive Einſtellung dieſer Be⸗ träge abſtimmen laſſen. Dann würde ich über die Ausſchußanträge abſtimmen laſſen, vorher aber noch darüber, dem Wunſch des Herrn Kollegen Wagner gemäß, ob die Verſammlung ſtatt über die Petition unter d2 — Kneſebeckſtraße zwiſchen Savignyplatz und Kurfürſtendamm — zur Tagesordnung über⸗ 1. % ſie dem Magiſtrat als Material überweiſen will. Wir kommen alſo zunächſt zur Abſtimmung über den Antrag Bade, die auf Druckſeite 79 der Vorlagen unter 1 bis 6 vorgeſehenen Straßen mit den Be⸗ trägen, die dort angeführt ſind, von 45 500 ℳ, 44 000 ℳ, 49 000 ℳ, 67 500 ℳ., 50 000 ℳ und 276 800 ℳ in den diesjährigen Etat Kapitel vIII unter den einmaligen Ausgaben einzuſtellen. (Die Verſammlung lehnt den Antrag ab.) Wir kommen dann zur Abſtimmung über den An⸗ trag des Herrn Kollegen Wagner, die Petition 4 Nr. 2, abweichend von den Ausſchußanträgen, nicht durch Uebergang zur Tagesordnung zu beſeitigen, ſondern dem Magiſtrat als Material zu überweiſen. (Die Verſammlung beſchließt demgemäß. — Die Verſammlung ſtellt nunmehr Kapitel II1 — Straßenbau — in Einnahme und Ausgabe nach dem Voranſchlage des Magiſtrats mit den auf den Druck⸗ ſeiten 76 und 79 der Vorlagen angegebenen Aende⸗ rungen feſt und beſchließt nach dem Antrage des Etatsausſchuſſes, wie folgt: Der Magiſtrat wird erſucht, von demſenigen Betrage des Verwaltungsüberſchuſſes des Rechnungsjahres 1911, der die Summe von 1 Million Mark überſteigt, folgende Beträge zur Pflaſterung nachſtehend genannter Straßen, und zwar in der angegebenen Reihenfolge, zu verwenden: 1. Neupflaſterung der Bleibtreuſtraße zwiſchen Lietzenburger Straße und Kurfürſtendamm mit Stampfaſphalt 45 500 ℳ 2. Neupflaſterung der Goethe⸗ ſtraße zwiſchen Grolman⸗ und Kneſebeckſtraße mit Stampf⸗ aſpyalt⸗ 3. Neupflaſterung der Röntgen⸗ ſtraße zwiſchen Guerickeſtraße und Charlottenburger Ufer mit Holzpflaſter 49 000 138 500 ℳ 44 000 „ 115 138 500 ℳ Neupflaſterung des Charlotten⸗ burger Ufers zwiſchen Werner⸗ Siemens⸗ und Marchſtraße mit Stampfaſphalt und Holz⸗ pfraſter. 5. Neupflaſterung der Ansbacher Straße zwiſchen Augsburger und Geisbergſtraße mit Stampfaſphalfftt 6. Neupflaſterung der Straße Spandauer Berg zwiſchen Sophie⸗Charlotte⸗Straße und Ahornallee mit Reihenſtein⸗ pflaſter 246800 2 zuſammen 532 800 . 67 500 „ 50 000 „ Die Verſammlung erklärt ferner nach dem Antrage des Etatsausſchuſſes die Petition a) von Mar Schulze und Gen. betr. Aſphaltie⸗ rung der Ansbacher Straße zwiſchen Augs⸗ burger und Geisbergſtraße; 5) von Fedor Berg und Gen. betr. Aſphaltierung der Bleibtreuſtraße zwiſchen Kurfürſtendamm und Lietzenburger Straße; c) von Eugen Nachtigall und Gen. betr. Neu⸗ pflaſterung der Röntgenſtraße und Ausbau des Charlottenburger Ufers; d) vom Grundbeſitzerverein von 1894 betr. Aſphaltierung 1. der Goetheſtraße zwiſchen Kneſebeck⸗ und Grolmanſtraße, durch die Beſchlußfaſſung über den Etat für erledigt und beſchließt, ebenfalls nach dem Antrage des Etats⸗ ausſchuſſes, die Petition e) von Michler und Gen. betr. Aſphaltierung der Wallſtraße zwiſchen Wilmersdorfer und Kaiſer⸗ Friedrich⸗Straße; f) von der Normalzeit G. m. b. H. betr. Uhren⸗ anlage dem Magiſtrat als Material zu überweiſen.) Wir kommen zum nächſten Kapitel: Kapitel IX. Feuerlöſch⸗ und Straßenreinigungs⸗ weſen. Anſtelle des Herrn Kollegen Zietſch geſtatte ich mir auf ſeinen Wunſch, die Berichterſtattung zu über⸗ nehmen. Ich habe Ihnen aber vorher Kenntnis zu geben, daß von Herrn Kollegen Bade und ſeinen Freunden zwei Anträge vorliegen, und zwar erſtens: In Kapitel IX einmalige Ausgaben den vom Etatsausſchuß geſtrichenen Abſchnitt 13 — Errichtung einer oberirdiſchen Abort⸗ und Bedürfnisanſtalt in der Nähe des Platzes D — 12 000 ℳ wiederherzuſtellen. Ferner beantragt er: In Kapitel IX iſt ein Fonds zur Unter⸗ ſtützung des Perſonals der Straßenreinigung einzuſtellen. Es ſoll hier ein Fonds eingeſtellt werden. Die Ziffer ſiſt hier nicht genannt. Ich glaube, etatsmäßig wird ſich ohne Ziffer überhaupt nichts beſchließen laſſen. Ich bitte, daß die Herren den Antrag nach dieſer Richtung hin vielleicht ergänzen.