Sitzung vom 17. April 1912 das mir ſehr am Herzen liegt. Es iſt die Bedingung unſererſeits geſtellt, daß ein Mitglied des Magiſtrats in das Kuratorium gewählt werde. Es erſcheint wünſchenswert, daß nicht nur ein Mitglied des Magi⸗ ſtrats, ſondern daß auch ein oder mehrere Mitglieder der Stadtverordnetenverſammlung in das Kura⸗ torium kommen, vor allen Dingen aber, daß einige Schulärzte hineinkommen. Ich bin gern bereit, auf Befragen Namen zu nennen von ſolchen, die in ganz hervorragender. Weiſe ihren Amtspflichten nach⸗ kommen, die ihren Aufgaben durch ſorgfältigſte Sammlung reichen Tatſachenmaterials gerecht zu werden und dasſelbe durch Betrachtung von einer Fülle ſtatiſtiſcher Geſichtspunkte aus in helles Licht zu bringen ſuchen. Für dieſe würde die Mitarbeit im Kuratorium gewiß eine ſehr erwünſchte Gelegen⸗ heit ſein, ſich einmal darüber klar zu werden, wie unſere hygieniſchen Maßnahmen in der Volksſchule tatſächlich zu wirken geeignet ſind. Ich möchte Sie bitten, meine Herren, ſich auf denſelben Standpunkt zu ſtellen, und ich möchte dem Magiſtrat zur wohl⸗ wollenden Erwägung anheimgeben, ob es ſich nicht empfiehlt, außer dem Magiſtratsmitgliede noch andere ſtädtiſche Mitarbeiter für das Kuratorium zu gewinnen. Ich wäre für eine Antwort darauf ſehr dankbar. Stadtrat Dr Gottſtein: Ob ein Schularzt ge⸗ rade als Mitglied des Kuratoriums ſehr viel wirken könnte, erſcheint mir zweifelhaft. Die Mitgliedſchaft im Kuratorium ſoll doch dazu dienen, die Ausgaben zu kontrollieren. Dagegen beabſichtigen wir in dieſem Laboratorium einen Platz, unter Umſtänden mehrere Plätze, für wiſſenſchaftliche Arbeiten zu be⸗ legen. Den Aufgaben, die Herr Stadtv. Schwarz fördern will, wird beſſer damit gedient, wenn unſeren Schulärzten Gelegenheit gegeben wird, ihre wiſſenſchaftlichen Forſchungen dort fortzuſetzen. Bei dieſer Gelegenheit ich hätte mich ſonſt nicht zum Worte gemeldet — will ich Herrn Stadtv. Landsberger erklären, wie die Faſſung betreffs der wiſſenſchaftlichen Tätigkeit hineingekommen iſt. Ver⸗ ſchiedene Sportplätze gehen darauf aus, Aerzte in ihren Dienſt zu ſtellen, um die betreffenden Sports⸗ leute vor und nach der Uebung zu unterſuchen. Hier iſt der Arzt im Dienſte des Sports tätig. Bei unſerm Laboratorium ſoll umgekehrt der Sport der wiſſenſchaftlichen Forſchung dienen. Deshalb alſo iſt das aufgenommen worden, um die etwaige miß⸗ verſtändliche Auffaſſung zu beſeitigen, als ob wir lediglich praktiſche Ziele zum Nutzen des Sports ver⸗ folgen wollen. Stadtv. Dr Landsberger: Ich kann Herrn Kollegen Zietſch nur ſagen, daß nicht allein ich ihn mißverſtanden habe, ſondern daß es auch anderen Kollegen in der Verſammlung ſo gegangen iſt. Jedenfalls freue ich mich, daß er mit ſeinen ſpeziellen Herren Kollegen der Vorlage zuſtimmen wird. Die Anregung des Herrn Kollegen Schwarz wird vielleicht bei der praktiſchen Ausführung irgendwie Geſtalt gewinnen können; es paßt in die Form der Mitarbeit, wie ſie Herr Stadtrat Dr. Gottſtein in Ausſicht geſtellt hat, gut hinein, daß dan Schularzte eine größere Einwirkung gewährt ird. Ich möchte aber den Anlaß benutzen, den Magi⸗ ſtrat zu erſuchen — wenn ich auch nicht formell den Antrag ſtellen will —, in ſeinen Antrag mit 187 aufzunehmen, daß nicht bloß ein Mitglied des Magiſtrats in das Kuratorium gewählt wird, ſon⸗ dern auch ein Mitglied der Stadtverordnetenver⸗ ſammlung. (Sehr richtig!) Es ſcheint mir, daß das ganz angängig wäre und auch keinem Widerſtande begegnen würde. (Zuruf: Alſo Antrag!) — Ich höre eben von den Kollegen hier, daß ge⸗ wünſcht wird, das zum Antrag zu erheben. Ich will dem entſprechen und ſtelle alſo den Antrag, in der vorletzten Zeile des Magiſtratsantrages hinter den Worten „Mitglied des Magiſtrats“ die Worte ein⸗ zufügen: „und ein Mitglied der Stadtverordneten⸗ verſammlung“. Stadtv. Gredy: Meine Herren, ich habe zu er⸗ klären, daß meine Freunde mit großem Vergnügen für die Magiſtratsvorlage ſtimmen werden. Vorſteher Kaufmann: Diejenigen Herren, die für den Fall der Annahme der Magiſtratsvorlage die eben beantragten Worte in der vorletzten Zeile „und ein Mitglied der Stadtverordnetenverſammlung“ hinzuſetzen wollen, bitte ich, die Hand zu erheben. (Geſchieht. Zur Geſchäfts⸗ Stadtv. Gredy: ordnung!) — Wir ſind in der Abſtimmung; das Wort zur Ge⸗ ſchäftsordnung iſt nicht mehr möglich. Ich ſtelle feſt, daß die Mehrheit dafür geſtimmt (Die Verſammlung beſchließt hierauf nach dem Antrage des Magiſtrats mit der eben beſchloſſenen Ergänzung, wie folgt: Der Vereinigung zur wiſſenſchaftlichen Er⸗ forſchung des Sports und der Leibesübungen wird auf dem ſtädtiſchen Spielplatz in Weſtend ein Platz, geeignet zur Errichtung eines Sport⸗ laboratoriums, das eine Fläche von etwa 15—20 m Länge und 12—15 m Breite ein⸗ nehmen wird, zur Verfügung geſtellt. Ferner übernimmt die Stadt eine fährliche Zins⸗ garantie von 2000 ℳ für fünf Jahre unter der Bedingung, daß dieſe Summe im jährlichen Haushalt des Sportlaboratoriums an der erſten Stelle der Ausgaben gebucht und daß ein Mitglied des Magiſtrats und ein Mitglied der Stadtverordnetenverſammlung in das Kura⸗ torium gewählt werden.) hat Punkt 22 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Kap. vII 2—1 für 1911. Druckſache 120. Berichterſtatter Stadtv. Lehmann: Meine Herren! Der Vorlage gemäß ſoll die Stadtver⸗ ordnetenverſammlung 27 000 ℳ für bauliche Unter⸗ haltung nachbewilligen. Die Vorlage ſagt rund und nett, daß die Summe für wirkliche, tatſächliche Aus⸗ gaben verbraucht iſt, die zu baulichen Umänderungen notwendig waren, die über das angeſetzte Soll hinaus verurſacht worden ſind durch Krankheiten, elementare Ereigniſſe uſw. Wenn man die Begründung lieſt,