Sitzung vom 26. Juni 1912 geben; man wird immer im einzelnen Falle prüfen müſſen. (Die Verſammlung Magiſtrats ab.) Vorſteher⸗Stellv. Or Hubatſch: Wir kommen zu Punkt 4 der Tagesordnung: lehnt den Antrag des Vorlage betr. elektriſche Beleuchtung in der Gemeindedoppelſchule Kaſtanienallee. — Druck⸗ ſache 200. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. In der Gemeindedoppelſchule 27/28, Weſtend, Kaſtanienallee 12!/13, werden 6 Klaſſen der Knabenſchule und 12 Klaſſen der Mädchen⸗ ſchule in den beiden oberſten Geſchoſſen mit elektriſcher Beleuchtung verſehen. 2. Die Mittel in Höhe von 3900 %ℳ ſind dem Dispoſitionsfonds zu entnehmen.) Punkt 5 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Kapitel III—3 22 für 1912. — Druckſache 201. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Etatsnummer Ordinarium Kapitel III 3—22 — „Lernmittel für unbemittelte Kinder“ — wird für 1912 um 1600 ℳ aus dem Dispoſitionsfonds verſtärkt.) Punkt 6 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Ord Kapitel XIV—2 1 für 1912. — Druckſache 202. 2 1 Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Zur Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Ka⸗ pitel XIV Abſchn. 2 Nr. 1 für 1912 — Bei⸗ trag der Stadtgemeinde zu den Koſten der Königlichen Polizeiverwaltung werden 19 118 %ℳ. aus dem Dispoſitionsfonds be⸗ willigt.) Punkt 7 der Tagesordnung: Vorlage betr. Beſchaffung von Pflanzenmaterial. — Druckſache 203. 1 (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Zur Beſchaffung von Pflanzenmaterial für die ſtädtiſchen Baumſchulen werden 15 000 ℳ aus dem Dispoſitionsfonds bewilligt.) Punkt 8 der Tagesordnung: Vorlage betr. Erweiterung der Frauenabteilung Sſten des Arbeitsnachweiſes. Druckſache 204. Verichterſtatter Stadtv. Dr Rothholz: Als im Jahre 1905 die Frauenabteilung im Oſten errichtet wurde, waren die Räume für den Verkehr kaum aus⸗ reichend. Der Betrieb hat ſich in den letzten ſechs Jahren beinahe verdoppelt, was zur Folge hat, daß die Räume jetzt ganz unzulänglich ſind. Nun hat man 1 305 im vorigen Jahre verſucht, durch Dezentraliſation der Dienſtbotenvermittlung, den Dienſtbotenarbeits⸗ nachweis im Oſten durch Errichtung eines neuen Arbeitsnachweiſes im Südweſten zu entlaſten. Das iſt aber nicht gelungen; der Dienſtbotennachweis in der Kantſtraße geht vielmehr flott, und der Betrieb im Oſten unſerer Stadt iſt noch geſtiegen, ſo daß zweifellos Mißſtände vorliegen. Hausfrauen aus dem Oſten haben auch an den Magiſtrat eine Petition gerichtet und um Erweiterung der Räume gebeten. Auch der Bezirksausſchuß hat ſich dahin ausgeſprochen, daß die vorhandenen Räume am Wittenbergplatz für die Vermittlung nicht ausreichen, und deshalb einem gewerblichen Vermittler die Konzeſſion zur Eröff⸗ nung eines Arbeitsnachweiſes erteilt. Die Deputation ſowohl wie der Magiſtrat iſt der Anſicht, daß die Räume erweitert werden müſſen. Nun kann der jetzige Beſitzer zwar Räume für die Erweiterung zur Verfügung ſtellen; er fordert aber einen derartig hohen Mietspreis, daß die Depu⸗ tation ſich nicht entſchloſſen hat, das Angebot anzu⸗ nehmen. Auch auf die Annonce, die ausgeſchrieben worden iſt, ſind die eingegangenen Offerten nicht der⸗ artig, daß die Deputation den Abſchluß eines neuen Mietsvertrages empfehlen kann. Um dem Magiſtrat die Möglichkeit offen zu laſſen, auch während der Stadtverordnetenferien neue Räume zu mieten und die alten zum 1. Juli zu kündigen, bitte ich Sie, dem Antrage des Magiſtrats ſtattzugeben und rund 6000 %ℳ. zu bewilligen. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Der Erweiterung der Frauenabteilung Oſten des ſtädtiſchen Arbeitsnachweiſes zum 1. Ja⸗ nuar 1913 wird zugeſtimmt. Die im laufen⸗ den Rechnungsjahre noch erwachſenden Koſten ſind aus dem Dispoſitionsfonds zu entnehmen.) Vorſteher⸗Stellv. Or. Hubatſch: Punkt 9 der Tagesordnung: Vorlage betr. Beitritt zur Auskunftsſtelle preußiſcher Städte in Angelegenheiten des höheren Schulweſens. — Druckſache 205. Stadtv. Gredy: Meine Freunde haben mich be⸗ auftragt, den Magiſtrat um einige Erläuterungen über dieſen Punkt zu bitten. Wir wüßten gerne, weil wir die Sache hier nicht näher geſchildert finden, was dieſe Auskunftsſtelle im weſentlichen tun ſoll, ob ſie pädagogiſcher oder hygieniſcher Natur iſt uſw. Es hat uns auch gewundert, daß dieſer Vorſchlag in der Deputation für das höhere Schulweſen abgelehnt wor⸗ den iſt. Das iſt ein Grund mehr für uns, um Aus⸗ kunft zu bitten. Stadtſchulrat Dr Neufert: Meine Herren! Die Bitte des vorbereitenden Komitees um Gewährung eines Beitrages iſt zuerſt in der Deputation abge⸗ lehnt worden, weil die Angelegenheit noch nicht be⸗ kannt genug war und wir darum erſt noch abwarten wollten. Inzwiſchen hat ſich aber die Sache ge⸗ ändert; und gerade diejenigen Mitglieder, die ur⸗ ſprünglich dagegen waren, haben ſich von der Nütz⸗ lichkeit der Sache überzeugt und den Antrag auf Be⸗ willigung geſtellt. Die größeren Städte beabſichtigen nämlich, ſich gegenſeitig mit Rat und Tat beizuſtehen und einander zunächſt ihre Erfahrungen mitzuteilen; insbeſondere ſoll eine Stadt, wenn ſie mit der Auf⸗