Sitzung vom Im übrigen ſoll auf Grund dieſer Angaben ein Vertrag mit dem Tonkünſtlerverein geſchloſſen wer⸗ den. Ich nehme an, daß der Vertrag uns nicht vor⸗ gelegt werden ſoll mit Rückſicht auf die kurze Zeit, die bis zur Eröffnung der Halle am 1. Oktober über⸗ haupt noch zur Verfügung ſteht; (zuſtimmendes Kopfnicken des Stadtrats Dr. Schmitt) ſonſt würde wohl die Eröffnung um dieſe Zeit faum möglich ſein. Ich habe auch dagegen kein Be⸗ denken. Es iſt jedenfalls zu begrüßen, daß es ge⸗ lungen iſt, in dieſem Falle zu einer verhältnismäßig angemeſſenen Miete am Savignuplatz einen Laden zu bekommen. Ich möchte alſo beantragen, der Vorlage ohne weiteres zuzuſtimmen. Stadtrat Dr. Schmitt: Meine Herren! Die Oeffnungszeit für die Ausgabe der Muſikalien iſt ſpeziell nach den Erfahrungen des Tonkünſtlervereins vorgeſehen worden. Ich hatte beantragt von 3 bis 6 Uhr, ſoweit mir erinnerlich iſt; die Herren wollen es lieber von 4 bis 7 Uhr legen, das ſei die Zeit, wo bei ihnen die allergrößte Nachfrage gehalten wird. Das ſpielt ja im großen ganzen keine weſentliche Rolle. Was den Vertrag mit dem Tontinſtlerverein be⸗ trifft, ſo iſt der in ſeinen Grundzügen bereits in der Vorlage enthalten. Darüber wird nicht hinausgegan⸗ gen. Außerdem iſt die Zeit von einem Jahre zunächſt (inmal probeweiſe vereinbart worden, damit wir ſehen, wie wir mit der Bücherausgabe neben der Muſikalienausgabe zurecht kommen. Ich glaube, das Ganze wird ſich ſehr glatt und gut abwickeln. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage 1 5 . wie folgt: Der Einrichtung einer Muſikalien⸗ und Bücher⸗ ausleiheſtelle der Volksbibliothek in dem Hauſe Savigenrrat 1 wird zugeſtimmt. Der Anmietung der von dem Hausbeſitzer de Vries in dem Hauſe Savignyplatz 1 angebote⸗ nen Ladenräume zum Preiſe von 1800 ℳ jähr⸗ lich wird zugeſtimmt. Aus dem Dispoſitionsfonds werden bewilligt: a) Für die Ausſtattung der Räume — Inventar als einmalige Aus⸗ abe 4 b) Ale laufende Ausgaben für das Etatsjahr 1912 1850 ℳ —220-, zuſammen 5400 %) Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Das Protokoll vollziehen heute die Herren Stulz, Zander und Zietſch. Wir kommen zu Punkt 12 der Tagesordnung: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Bau⸗ entwurf für Schweſternhaus, Verwaltungsgebäude und Leichenhaus des geburtshilflichen Kranken⸗ hauſes. Druckſachen 192, 220. Berichterſtatter Stadtv. Harniſch: Meine Herren! Dem Ausſchuß, den Sie zur Prüfung der Mehrforderungen für die geburtshilflichen Anlagen in der eingeſetzt haben, „ſaus ins Grüne ſah; der Herr ſagte aus: 26. Juni 1912 307 iſt es ebenſo gegangen wie allen den anderen Aus⸗ ſchüſſen, die ſich mit dieſer Angelegenheit zuvor be⸗ ſchäftigt hatten: zuerſt überall Achſelzucken über die recht hohen Mehrkoſten, die von uns verlangt werden, dann aber allmählich ein Abflauen der Gefühle und ſchließlich das Einſehen, daß das, was gefordert wird, unbedingt nötig iſt und daß es von Anfang an hätte gefordert werden müſſen, nicht aber daß es überflüſſig geweſen iſt und daß wir etwa, wenn die Forderung zu Anfang geſtellt worden wäre, davon hätten Abſtriche machen können. Da wir faſt alle teils in den direkten Deputa⸗ tionen, der Krankenhaus⸗ oder Hochbaudeputation, teils in den vereinigten Deputationen oder in den Ausſchüſſen auf das ausführlichſte über die Sache unterrichtet worden ſind, kann ich mich wohl kurz faſſen und Ihnen empfehlen, nicht nur die Magiſtratsvorlage anzunehmen, wie ſie vordem war, ſondern auch noch in einem Falle über das hinaus⸗ zugehen, was uns der Magiſtrat vorſchlug, nämlich die Bewilligung von 7000 ℳ ertra für die gärtne⸗ riſchen Anlagen. Meine Herren, die gärtneriſchen Anlagen waren urſprünglich mit 31 000 ℳ veran⸗ ſchlagt. In dem Stadium, wo in der gemiſchten Senenatton. die aus Mitgliedern der Hochbau⸗ und der Krankenhausdeputation beſtand, die Rieſenmehr⸗ koſten zur Sprache kamen, wurde geſagt: wir wollen herunterrechnen, wo das nur irgendwie zu erreichen iſt: da das am Gebäude nicht gut möglich war, ſind wir dann nolens volens auf die gärtneriſchen Anlagen gekommen und haben erklärt: hier muß geſtrichen werden. Schweren Herzens hat das die Hochbau⸗ verwaltung, ſpeziell unſer Herr Hochbaurat, über ſich ergehen laſſen und ebenſo der Gartendirektor. Es iſt möglich geweſen, auf 24 000 ℳ herunterzu⸗ kommen, allerdings nicht zum Vorteil der Anlagen. Etwas größere Bäume, die bei dem 31 000 ℳ. Projekt gewaylt waren, und die ganz ſicher dort am Platze ſind, haben auf dem Papier ſchwächeren Bäumen weichen müſſen, um eben die Koſten in etwas herabzudrücken. Wir ſind nun in dem Aus⸗ ſchuß mit großer Mehrheit darüber klar geworden, daß, wenn Sie an irgendeiner Stelle nur ein bischen opulenter ſein wollen, es gerade hier die Stelle ſein müßte, die etwas reichlicher ausgeſtaltet werden ſollte. Das wurde uns im Ausſchuß . ſehr hübſch von einem Herrn charakteriſiert; er ſagte: ich habe leider oft in Krankenhäuſern gelegen, ich habe in einem Krankenhauſe gelegen, wo ich vom Fenſter aus nur die Nachbarhäuſer ſah, und dann wieder in einem Krankenhauſe, wo ich von meinem Bette Sie glauben nicht, wie das den kranken Mann erfreut, wie es „fHerz und Gemüt hebt, wie der Menſch, wenn er zum erſten Mal an Krücken wieder ins Freie kriecht, erfreut iſt, wenn er ſich unter den Schutz eines wirk⸗ lichen Baumes ſetzen kann. Das, was mit 24 000 ℳ dort angelegt werden könnte, wären kaum wirkliche Bäume, ſondern Bäumchen. Von dieſem Geſichts⸗ punkt ausgehend, haben wir uns ſchließlich im Aus⸗ ſchuß, ich möchte ſagen, freudig bereit erklärt — wenigſtens in der großen Mehrzahl —, ſtatt der 24 000 ℳ die urſprünglich geforderten 31 000 ℳ wieder einzuſetzen. Ich bitte Sie recht ſehr, meine Herren, tun Sie das ebenſo, bewilligen Sie uns die 31 000 ℳ wieder, damit die gärtneriſchen Anlagen, die um das Krankenhaus herum geſchaffen werden, nicht etwa opulent und luxuriös, aber doch wenigſtens