339 Amtlicher Bericht über die Derhandlungen der Charlottenburger Stadtverordneten⸗Derſammlung in der öffentlichen Sitzung vom 18. September 1912 nach ſtenographiſcher Aufnahme Herausgegeben vom Magiſtrat. Tagesordnung. Geſchäftliche Mitteilungens 339, Vorlage betr. Polizeikoſten für das Schiffer⸗ meldeweſen 4 Vorlage betr. Annahme einer Schenkung 4 Vorlage betr. Erwerb eiſenbahnfiskaliſcher Rampenflächen Vorlage betr. Einſprüche gegen die Richtigkeit der Wähleriſtſee Vorlage betr. Etatsüberſchreitungen bei der Stadthauptkaſſe für 191111: Vorlage betr. Anſchluß des „Waldhaus Char⸗ lottenburg“ in Sommerfeld an die Branden⸗ burgiſchen Kreis⸗Elektrizitätswerke Vorlage betr. gärtneriſche Anlagen vor den Leichtkrankenhäuſern auf dem Krankenhaus⸗ grundſtück in Weſtend Rednerliſte. Dr. Bauer Bollmann Braune Caſſirer Erdmannsdörffer Dr. Frank Dr. Hubatſch Jaſtrow Laskau Scholtz Seeling Dr. Stadthagen Vogel Wagner Wik Wöllmer Zander 341, 344, 345, 346, 342, 248, 339, 340, 348, 349, 343, Seite 348 340 340 340 340 348 349 341 340 348 348 340 347 350 349 347 343 349 348 Beginn der Sitzung 6 Uhr 25 Minuten. Vorſteher⸗Stellv. Dr Hubatſch: Meine Herren! 0 Ich eröffne die Sitzung. Als Vertreter des Magiſtrats ſind abgeordnet die Herren Stadträte Boll, Meyer, Seydel, Dr Pen⸗ zig, Stadtbauräte Bredtſchneider, Seeling, Stadt⸗ ſynditus Dr Maier, Kämmerer Scholtz. Als Beiſitzer walten die Stadtv. Herren Dunck un Marzahn. Herr Stadtv. Dunck führt die Redner⸗ iſte. Entſchuldigt ſind die Stadtv. Herren Bade, Berg⸗ mann, Ir Borchardt, Brode, Hirſch, Jachmann, Kaufmann, Klau, Dr Landsberger, Dr Liepmann, Meyer, Münch, Rieſenberg, Dr Rothholz, Wenig, Wolffenſtein und Zietſch. Die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes zur Tages⸗ ordnung Nr. 10 bis 13 liegen mit den Akten aus und gelten als genehmigt, wenn bis zum Schluſſe der öffentlichen Sitzung Widerſpruch nicht erhoben wird. Ich bemerke dabei, daß der Wahlausſchuß Nr. 10 d vertagt hat. Ausgelegt werden ferner drei Einbürgerungs⸗ geſuche. Meine Herren, die engen nachbarlichen Be⸗ ziehungen, in denen wir zur Reichshauptſtadt ſtehen, (Die Verſammlung erhebt ſich) bringen es mit ſich, daß Ereigniſſe, die dort alle Herzen bewegen, auch lebhaftes Mitgefühl bei uns wachrufen. So hat auch die Nachricht von dem plötz⸗ lichen Tode des Ehrenbürgers von Berlin, des frühe⸗ ren Oberbürgermeiſters Kirſchner tiefen Eindruck auf uns gemacht. Erſt vor kurzem haben wir mit freudiger Anteilnahme von den Ehrungen gehört, die die dank⸗ bare Stadt Berlin ihrem hochverdienten Oberbürger⸗ meiſter beim Scheiden hat zuteil werden laſſen. Und jetzt ſtimmt der Gedanke an die menſchliche Gebrech⸗ lichkeit uns ernſt und traurig. Ein herbes Schickſal hat es dem Entſchlafenen nicht vergönnt, nach einem