340 Leben voll ungewöhnlicher Anſtrengung, Mühe und Arbeit die Ruhe des Feierabends zu genießen. Aber ſein Name wird ehrenvoll fortleben in der Geſchichte der Reichshauptſtadt, und alle, die ihm perſönlich näher getreten ſind, werden ſein Bild dauernd in ihren Herzen bewahren. — Sie haben ſich zu Ehren des Verſtorbenen von Ihren Plätzen erhoben; ich ſtelle dies feſt. Zunächſt möchte ich eine geſchäftliche Angelegen⸗ heit zur Sprache bringen, die die nächſten Sitzungs⸗ tage betrifft. Die nächſte Sitzung ſoll nach dem Be⸗ ſchluſſe vom Juni am 9. Oktober ſtattfinden. Nun iſt für denſelben Tag, den 9. Oktober, der preußiſche Städtetag in Düſſeldorf angeſetzt, und Sie haben den Herrn Vorſteher und mich dorthin abgeordnet. Es wird ſich empfehlen, deshalb die Sitzung zu ver⸗ legen, den Beſchluß vom Juni aufzuheben und einen andern Sitzungstag feſtzuſetzen. Der Herr Vorſteher ſchlägt vor, den 2. Oktober zu nehmen, damit ſchleu⸗ nige Sachen nicht ſo lange verzögert werden. Wenn kein Widerſpruch laut wird, ſo werden wir die nächſte Sitzung heute über 14 Tage am 2. Oktober abhalten. Dafür fällt die Sitzung am 9. Oktober aus. Ein Widerſpruch wird nicht laut; das iſt alſo von Ihnen ſo genehmigt. Dann teile ich mit, daß Herr Kollege Liepmann aus dem Ausſchuß für die Beleuchtung des Sitzungs⸗ ſaales auszutreten wünſcht. An ſeiner Stelle wird Herr Dr Stadthagen vorgeſchlagen. Wenn ein Wider⸗ ſpruch nicht erhoben wird, ſo ſtelle ich feſt, daß es Ihre Genehmigung hat, daß Herr Dr. Stadthagen in dieſen Ausſchuß eintritt. Dies iſt der Fall. Wir treten nunmehr in die Tagesordnung ein. Punkt 1: Vorlage betr. Polizeikoſten für das Schiffermelde⸗ weſen. Druckſache 241. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Zur Deckung der Polizeikoſten für das poli⸗ zeiliche Schiffermeldeweſen für 1912 werden 1060,21 ℳ aus dem Dispoſitionsfonds be⸗ willigt.) Punkt 2: Vorlage betr. Annahme einer Schenkung. Druck⸗ ſache 242. Meine Herren, es ſteht zwar in der Vorlage, daß die 10 000 ℳ der Hermann⸗Tietz⸗Stiftung unter dem Ausdruck des aufrichtigen Dankes angenommen werden. Wenn Sie die Vorlage annehmen, ſo haben Sie dieſen Dank mit beſchloſſen. Ich halte es aber für angebracht, daß ich ausdrücklich noch einmal dieſem Danke der Verſammlung Ausdruck gebe und wiederum die Hoffnung ausſpreche, daß auch dieſes Beiſpiel gute Nachahmung in der Stadt finden wird. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die von Herrn Oscar Tietz der Stadt Char⸗ lottenburg als „Hermann⸗Tietz⸗Stiftung“ überwieſenen 10 000 ℳ. werden unter dem Ausdrucke des aufrichtigen Dankes angenom⸗ men. Der Magiſtrat wird ermächtigt, die Kö⸗ nigliche Genehmigung zur Annahme der Stif⸗ tung nachzuſuchen.) Sitzung vom 18. September 1912 Wir kommen zu Punkt 3 der Tagesordnung: Vorlage betr. Erwerb eiſenbahnfiskaliſcher Rampen⸗ flächen. — Druckſache 243. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: a) Dem Abſchluß des Vertrages nach dem abge⸗ druckten Entwurf über den Erwerb der auf den ſogenannten Dahlemer Wieſen belegenen Rampenflächen der ehemaligen Berlin⸗Ham⸗ burger Eiſenbahn, beſtehend aus den Parzellen 620, 621, 91 und 2, 138 138 19, Uu, 19 wird zugeſtimmt. Die erforderlichen Mittel ſind vorſchußweiſe auf 4. 42 aufzunehmende Anleihe zu veraus⸗ gaben. Punkt 4: b) Vorlage betr. Einſprüche gegen die Richtigkeit der Wählerliſte. Druckſache 244. Berichterſtatter Stadtv. Erdmannsdörffer: Meine Herren! Gegen die diesjährige Gemeinde⸗ wählerliſte ſind nur zwei Einſprüche erhoben worden, und zwar von dem Militär⸗Bauregiſtrator Theodor Radmacher um nachträgliche Aufnahme und von dem Fabrikanten Leo Löwenthal um Einordnung in die 1. Wählerabteilung. Ich nehme an, daß Sie kein brennendes Bedürfnis danach haben, die Details dieſer beiden Fälle kennen zu lernen. Da dies nicht der Fall zu ſein ſcheint, ſo kann ich erklären, daß nach Prüfung der Akten beide Einſprüche durch⸗ aus gerechtfertigt ſind und Berückſichtigung verdienen. Ich möchte daher bitten und beantragen, daß der erſtgenannte Herr in die Wählerliſte aufgenommen und der zweitgenannte Herr aus der 11. Wähler⸗ abteilung in die lichteren Höhen der 1. Wählerabtei⸗ lung transplantiert wird. (Die Verſammlung beſchließt demgemäß.) Vorſteher⸗Stellv. Dr Hubatſch: Punkt 5 der Tagesordnung: Vorlage betr. Etatsüberſchreitungen bei der Stadt⸗ hauptkaſſe für 1911. Druckſache 245. Berichterſtatter Stadtv. Bollmann: Meine Herren! Der Magiſtrat beantragt, die Etatsüber⸗ ſchreitungen bei der Stadthauptkaſſe für das Rech⸗ nungsjahr 1911 von zuſammen 777 561,50 r nach⸗ träglich zu genehmigen. Die Ueberſchreitungen in eben genannter Höhe haben ſich beim Abſchluß des Rechnungsjahres 1911 herausgeſtellt; ſie treten bei dem Hauptetat und bei den Sonderetats 1, 2, 4, 5, 7 und 10 in die Erſcheinung. Dieſe Ueberſchreitun⸗ gen haben meiſt nur formelle Bedeutung, indem ihnen gleich hohe oder höhere Einnahmen gegenüberſtehen, oder durch ſie bei anderen Etatsnummern entſpre⸗ chende Erſparniſſe erzielt worden ſind. Wirkliche materielle Ueberſchreitungen ſind nur in Höhe von 185 914,59 ℳ vorgekommen. Der Magiſtrat bemerkt zum Sondertat 5, Gasanſtalten, folgendes: Dieſe erheblichen Ueberſchreitungen (for⸗ mell 262 661,83 ℳ, materiell 87 346,76 ) ſind in der Hauptſache auf die Mehrerzeugung von Waſſergas zurückzuführen. Nach dem Etat