Sitzung vom 18. landzentrale nur rund 9000 ℳ. Dabei würde auch noch — fügt der Magiſtrat in ſeinen Erläuterungen in den Akten wenigſtens hinzu — die Akkumulatoren⸗ anlage mit 10 000 ℳ geſpart. In dieſer Beziehung könnte man allerdings zweifelhaft ſein. Die Akkumu⸗ latorenanlage im Betrage von 10 000 ℳ war ſeiner⸗ zeit gedacht, um eine Sicherung für die Fälle zu bieten, wo der elektriſche Strom von der Leitung ver⸗ ſagen würde. Das kann natürlich auch bei der Ueber⸗ landzentrale paſſieren; es iſt aber doch eine gewiſſe Sicherung zu erwarten, denn die Ueberlandzentrale Oſthavelland hat mit dem Märkiſchen Elektrizitäts⸗ werk, was Sie nicht in der Vorlage finden, eine Ver⸗ einbarung getroffen oder ſteht wenigſtens im Begriff, eine ſolche zu treffen, daß bei vorkommenden Fällen von Störung der eine wie der andere dem zweiten Kontrahenten aushilft; und zwar wird zu dieſem Zweck eine Verbindungsſtation in der Nähe von Landsberg errichtet. Dieſe Sicherung würde uns ja auch zugute kommen, und lediglich in dem Falle, daß eine Störung direkt unmittelbar in der Nähe der Anlage entſtände, würde dieſe Sicherung verſagen. Demgegenüber muß noch betont werden, daß eine Akkumulatorenanlage auch durchaus keine dauernde Sicherung gibt, wenn ſie nicht immer neu geladen wird. Das häufige Laden der Akkumulatoren würde auch ziemlich teuer werden. Man kann ſich alſo bei dieſer Sicherung, die jetzt in Ausſicht ſteht, beruhigen. Meine Herren, was den geſamten Vertrag an⸗ langt, ſo iſt er mit großer Sorgfalt ausgearbeitet. Ich habe aus den Akten erſehen, daß es nach ver⸗ ſchiedenen Richtungen dem Magiſtrat gelungen iſt, Verbeſſerungen gegen die erſten Vorſchläge der Ueber⸗ landzentrale zu erreichen, ſowohl was die Koſten⸗ verhältniſſe als auch was die ganze Stellung der Stadt gegenüber der Ueberlandzentrale anlangt. Der Hauptparagraph iſt ja derjenige, der von den Koſten ſpricht, das iſt der § 8. Daraus erſehen Sie, daß bis zu 40 000 1g Watt pro Kilowattſtunde 15 5 genom⸗ men wird; für die weitere Entnahme würden nur noch 13 § berechnet werden. Die Dauer des Vertrages iſt auf 12 Jahre vorgeſehen, d. h. bis zum 1. Jannar 1926. Auch in dieſer Hinſicht hat der Magiſtrat eine weſentliche Verbeſſerung erreicht, indem die Ueberland⸗ zentrale uns zuerſt auf viel längere Zeit hinaus binden wollte. Ich kann Ihnen unter dieſen Um⸗ ſtänden nur die Annahme des Vertrages empfehlen, auch ohne Ausſchußberatung. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Dem abgedruckten Vertragsentwurf über Lieferung der elektriſchen Energie für das „Waldhaus Charlottenburg“ in Sommerfeld ſeitens der Brandenburgiſchen Kreis⸗Elektri⸗ zitätswerke G. m. b. H. wird zugeſtimmt.) Vorſteher⸗Stellv. Dr Hubatſch: Punkt 7 der Tagesordnung: Vorlage betr. gärtneriſche Anlagen vor den Leicht⸗ krankenhäuſern auf dem Krankenhausgrundſtück in Weſtend. — Druckſache 247. Berichterſtatter Stadtv. Wilk: Meine Herren! Nachdem nunmehr die beiden Gebäude für die Leicht⸗ kranken im Gelände des Krankenhausgrundſtücks in Weſtend fertiggeſtellt ſind, hat ſich die Notwendigkeit ergeben, den Platz vor den Gebäuden ſowie auch den Platz nördlich der großen Futtermauer mit gärtne⸗ September 1912 349 riſchen Anlagen zu verſehen. Die Parkdeputation hat in Gemeinſchaft mit der Hochbaudeputation Plane entworfen, die hier im Saale an der Wand aushängen, und hat die Anlage derartig geſtaltet, daß vier in ſich abgeſchloſſene kleine Gartenanlagen gebildet werden. Die einzelnen Gärten ſollen jeder einen beſonderen Charakter tragen, ſo unter anderm als Roſengarten, Blumen⸗ und Staudengarten und ſogenannten Im⸗ mergrüngarten, der aber zur definitwen Anlegung erſt gelangen kann, nachdem der weiter öſtlich gelegene Teil ebenfalls bebaut worden iſt. Die Koſten für dieſe Anlage belaufen ſich auf 1/ 500 ℳ . Sie ſetzen ſich zuſammen aus den verſchiedenen Poſitionen für Anlegung der Wege, der Raſenbepflanzung, der Be⸗ ſchaffung von Bäumen und dergleichen. Meine Herren, die Anlage iſt dringend notwen⸗ dig. Die Gärten ſollen hauptſächlich dem Zwecke dienen, den Leichtkranken Gelegenheit zu geben, ſich im Grünen zu ergehen. Ich möchte Sie daher bitten, dieſer Vorlage ohne Ausſchußberatung zuzuſtimmen. Stadtv. Jaſtrow: Meine Herren! Die große Mehrheit meiner Freunde hat doch Bedenken gegen die Höhe des Betrages, der hier in der Vorlage ver⸗ langt wird, neben den 3750 ℳ, die ſchon früher be⸗ willigt worden ſind. Im großen und ganzen handelt es ſich darum, den Leichtkranken Gelegenheit zu geben, ſich im Grünen zu ergehen, und wir ſind der Meinung, daß dies doch wohl auf billigerem Wege zuſtande ge⸗ bracht werden kann. Außerdem liegt auch noch die Möglichkeit vor, daß die Bewilligung dieſes Betrages Veranlaſſung geben könnte, auch in anderen Teilen des Krankenhauſes koſtſpielige Anlagen von Anpflan⸗ zungen zu machen, und deshalb ſind wir der Anſicht, daß die Vorlage in einem Ausſchuſſe gründlich er⸗ örtert werden muß. Ich beantrage daher einen Aus⸗ ſchuß von 11 Mitgliedern. Stadtbaurat Seeling: Meine Herren! Wenn ich auch nicht gerade gegen den Ausſchußantrag ſprechen will, ſo möchte ich Sie doch bitten, im In⸗ tereſſe der Dringlichkeit der Sache zu erwägen, ob es nicht doch möglich iſt, ohne Ausſchußantrag darüber hinwegzukommen. Die Anlage iſt inſofern ſehr kom⸗ pliziert, als, wie Sie wiſſen, der ganze obere Teil des alten Krankenhauſes ſehr hoch liegt, während der an⸗ dere Teil tief liegt. Zwiſchen den beiden Leicht⸗ krankenhäuſern war ſchon früher beim Vorprojekt eine Gartenanlage vorgeſehen. Es kam aber darauf an, in möglichſt knappem Rahmen zu bleiben, und ſo wurde damals geſagt: wir können auch die Mittel⸗ promenade einrichten, wenn wir den linken ſeitlichen Teil ſpäter bebauen. Nach der Herſtellung der beiden Leichtkrankenhäuſer ſtellte es ſich jedoch heraus, daß das Oedland, das vor dieſen Häuſern liegt und nach der linken Seite hinübergeht, einen ſehr ſchlechten Eindruck macht, ſo daß es geraten iſt, jetzt gleich ſchon die Anlage zu erweitern. Auf dem Plane dort ſehen Sie im untern Teil die obere Terraſſe. Von dort aus führen jetzt ziemlich primitive Wege zu dem untern Teil, die unter Umſtänden doch gemacht wer⸗ den müſſen. Wenn wir jetzt nicht an die Sache heran⸗ gehen, würde dort eine große Sanddüne bleiben, die den in den Leichtkrankenhäuſern befindlichen Patien⸗ ten eine ſtarke Staubbeläſtigung eintragen und außer⸗ dem die Möglichkeit zum Spazierengehen ſehr be⸗ ſchränken würde. Wir haben nach allen Richtungen hin und her erwogen, in beiden Deputationen, ob es nicht möalich iſt, billiger wegzukommen, wir haben mehrfach über den Koſtenpunkt eingehend beraten, und auch zu dem