Sitzung vom 13. November 1912 Leute, die nicht zu den eigentlich gelernten Arbeitern gehören — für die eigentlich gelernten Arbeiter haben wir ſchon einen beſonderen Warteraum —, für dieſe „ſtändigen“ Arbeiter unter den ungelernten einen be⸗ ſondern Raum zu ſchaffen. Der abzutrennende Raum ſoll alſo zu der einen Zeit für dieſe ſtändige Arbeit Suchenden dienen, zur andern Zeit für die jugend⸗ lichen Arbeiter. (Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehr⸗ heit nach dem Antrage des Magiſtrat, wie folgt: 1. Für bauliche Veränderungen in der Männer⸗ Abteilung des ſtädtiſchen Arbeitsnachweiſes zur Schaffung eines beſonderen Warteraumes werden 1300 ℳ, 2. für den Einbau eines elektriſchen Ventilators 1200 ℳ bewilligt. Die Mittel von zuſammen 2500 ℳ ſind dem Dispoſitionsfonds zu entnehmen.) Vorſteher⸗Stellv. Dr Hubatſch: Es iſt gegen Nummer 19 a der Tagesordnung Einſpruch erhoben worden. Wir werden die Sache in der nicht öffent⸗ lichen Sitzung verhandeln. Ferner teile ich mit, daß Herr Stadtv. Ahrens aus der gemiſchten Deputation zur Beratung von Maßnahmen gegen die Lebensmittelteuerung aus⸗ tritt. An ſeiner Stelle wird Herr Kollege Hirſch vor⸗ geſchlagen. Wenn kein Widerſpruch laut wird, nehme ich an, daß die Verſammlung dem zuſtimmt. — Dies iſt der Fall. Dann iſt eine Anfrage eingegangen: Läßt es ſich rechtfertigen, daß die Bleibtreu⸗ ſtraße, welche zwiſchen Lietzenburger Straße und Kurfürſtendamm im Auguſt und Anfang September d. I. aſphaltiert worden iſt, wenige Tage nach Fertigſtellung an ihrer Mündung in den Kurfürſtendamm teilweiſe wieder aufge⸗ hauen worden iſt, weil Waſſerröhren dort ver⸗ legt worden ſind? Welche Maßregeln gedenkt der Magiſtrat zu ergreifen, ſolchen Mißſtänden in Zukunft vor⸗ zubeugen? Die Anfrage wird auf die Tagesordnung der nächſten Sitzung geſetzt werden. Weiter iſt eine zweite Anfrage eingeganen: Iſt der Magiſtrat bereit, beim Herrn Polizeipräſidenten mit Rückſicht auf die ſehr ſchwierigen, ſogar bedrohlichen Verkehrsver⸗ hältniſſe im Umkreis der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Ge⸗ dächtnis⸗Kirche eine Neuregelung des dortigen Verkehrs zu beantragen? Die Anfrage wird auch auf die Tagesordnung der nächſten Sitzung geſetzt werden. Endlich iſt noch ein Antrag eingegangen: Der Magiſtrat wird erſucht, zu erwägen, ob ſich die Herausgabe von Merkblättern für die weckmäßige Wahl und Folge von Büchern zur Fortbiltung auf den verſchiedenſten Gebieten von Wiſſenſchaft, Technik uſw. empfiehlt. Der Antrag wird ebenfalls auf die Tagesondnung der nächſten Sitzung geſetzt werden. Wir kommen zu Punkt 2 der Tagesordnung: Vorlage betr. Nachbewilligung von Mitteln für Lehrerſtellen. — Druckſache 293. (Die Verſammlung beſchlient nach dem Antrage des „ giſtrats, wie folgt: 401 Für 3 vom 1. Oktober 1912 ab mehr er⸗ richtete Lehrerſtellen an den Gemeindeſchulen werden 5625 % bewilligt. Der Betrag iſt dem Dispoſitionsfonds zu entnehmen.) Punkt 3 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Kapitel I1I11—6—1 für 1912. — Druckſache 294. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Etatsnummer Ord. Kapitel 111—6—1 für 1912 — Gemeindebeitrag zur Ruhegehalts⸗ kaſſe — wird um 14 089 ℳ aus dem Dis⸗ poſitionsfonds verſtärkt.) Punkt 4: Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Kapitel X—9—11 für 1912. — Druckſache 295. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Etatsnummer Ord. Kapitel X—9—11 für 1912 — Unterſtützung Lungenkranker — wird um 2000 %ℳ aus dem Dispoſitionsfonds verſtärkt.) Punkt 5 der Tagesordnung: Vorlage betr. Beihilfe für den Eliſabeth⸗Frauen⸗ verein. — Druckſache 296. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Dem Eliſabeth⸗Frauenverein wird zur Ein⸗ richtung und zum Betriebe einer Krippe im Hauſe Nehringſtraße 2 eine einmalige Beihilfe von 1800 %ℳ bewilligt. Der Betrag iſt dem Dispoſttionsfonds zu entnehmen.) Punkt 6: Vorlage betr. Einrichtung von Räumen in den Häuſern Bismarckſtr. 21/22 für Fortbildungsſchul⸗ zwecke. — Druckſache 297. Stadtv. Wilk: Meine Herren! Es iſt vorhin mit warmen Worten für die Errichtung von eigenen Räumen für den ſtädtiſchen Arbeitsnachweis plädiert worden. Ich möchte dieſem ſelben Wunſche hier für die Schaffung von Räumen für die ſtädtiſche Fort⸗ bildungsſchule Ausdruck geben. Es iſt geradezu ein Skandal, wie die Räume augenblicklich beſchaffen ſind. Von einem maßgebenden Herrn iſt ſogar ge⸗ legentlich einer Beſichtigung dieſer Räume geäußert worden, daß die Räume, wenn ſie ſeitens des Woh⸗ nungsamts beſichtigt werden würden, zu Wohn⸗ zwecken jedenfalls nicht hergegeben werden würden. (Hört! hört!) Die ſtädtiſche Fortbildungsſchule in der Bismarck⸗ ſtraße iſt ſeit dem Jahre 1910, wo ſie im Winter⸗ halbjahr mit 205 Schülern in ſieben Klaſſen eröffnet wurde, jetzt im Jahre 1912/13 auf 600 Schüler in 21 Klaſſen 4 4 42 Aus dieſen Zahlen ergibt ſich doch jedenfalls zur Genüge, daß eine dringende