426 Sitzung vom 4. ſagen, daß dieſer Vorwurf immer wieder kommt, daß wir zu teuer bauen. Herr Baurat Winterſtein hat ein großes Material zuſammengetragen, womit er das Gegenteil zu beweiſen ſucht. Wir haben uns alſo im Ausſchuß nicht bloß mit dieſer Schrift, ſondern auch mit der Frage im allgemeinen befaßt; wir wollten indirekt einen Beweis verſuchen dadurch, daß wir die Frage anregten und lang und ausführlich berieten, ob die Stadt Charlottenburg einmal verſuchen ſoll, dadurch billiger zu bauen, daß ſie nicht ſelbſt zeich⸗ net und ausführt, ſondern ihre Projekte immer oder vorläufig — von immer kann natürlich keine Rede ſein — durch ein Preisausſchreiben zu erlangen ſucht. Wir haben über dieſen Punkt nicht abgeſtimmt, aber das eine ſteht doch feſt, daß, wenn auch nur eine kleine Mehrzahl, aber jedenfalls doch eine Mehrzahl im Ausſchuß vorhanden war, die dieſer Frage durch⸗ aus geneigt gegenüber ſtand. Wir haben, wie ich ſchon ſagte, keinen Beſchluß gefaßt; vielleicht iſt aber die Frage hiermit nicht begraben und beſchäftigt den Magiſtrat auch einmal, um Klarheit in die Dinge zu bringen. Dann haben wir uns mit den Prinzipien be⸗ ſchäftigt, die der Magiſtrat ſeinerſeits für die Er⸗ bauung von Schulen aufgeſtellt hat, und haben dabei gewünſcht, daß nicht nur uns die Prinzipien vor⸗ liegen ſollten, ſondern daß auch die Schuldeputation davon Kenntnis erhielte und der Hochbaudeputation ihr Einverſtändnis mitteilte, damit wir von vorn⸗ herein auf Grund eines feſten Programms bauen können und Umarbeitungen in den Zeichnungen und damit natürlich auch Geld und in erſter Reihe die bei Schulbauten ſo ſehr werwolle Zeit ſparen. Nachdem wir uns über dieſe Punkte klar waren, ſind wir erſt vor das eigentliche Projekt getreten. Wir waren uns darüber einig, daß hier alles das, was ich vorhin von Konkurrenz und Preisausſchreiben erwähnte, unter keinen Umſtänden zutreffen kann, da die Zeit wirklich brennt. Wir haben uns weiter mit der Frage beſchäftigt, welches der verſchiedenen Projekte zur Ausführung kommen ſoll, und ſind zu dem Entſchluß gelangt, das, was der Magiſtrat vor⸗ ſchlägt, für richtig zu halten. Ich bitte Sie demnach, den Magiſtratsvorſchlä⸗ gen in allen Punkten, ſowohl was die Zeichnung wie auch die Koſtenfrage anlangt, zuzuſtimmen. Der Ausſchuß hat es einſtimmig getan, und ich bitte Sie in ſeinem Namen, das gleiche zu tun. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Ausſchuſſes, wie folgt: 1. Dem Bau einer Gemeindedoppelſchule auf dem Grundſtück Oranienſtraße 13—15 a nach dem vorgelegten Vorentwurf C vom 1. September 1912 und Koſtenüberſchlage vom 14. Septem⸗ ber 1912 wird vorbehaltlich der Genehmigung des beſonderen Bauentwurfs und Koſten⸗ anſchlages zugeſtimmt. Von der mitgeteilten Zuſammenſtellung der Beſchlüſſe des Magiſtratsausſchuſſes zur Prü⸗ fung der Koſten von Neubauten für Volks⸗ ſchulen — Druckſache 359 — wird zuſtimmend Kenntnis genommen. Die Ueberſchrift zu Punkt 1“/41 der Zuſammen⸗ ſtellung ſoll lauten: „Phuſik⸗ und Chemieſaal mit Nebenraum.“) Dezember 1912 Vorſteher Kaufmann: Punkt 4 der Tages⸗ ordnung: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Ent⸗ wurf für die Geſtaltung des Dernburgplatzes. — Druckſachen 300, 317. Berichterſtatter Stadtv. Wolffenſtein: Meine Herren! Die Ausgeſtaltung des Platzes iſt noch ein⸗ mal eingehend durchberaten worden. Der Wunſch, den Spielplatz zu vergrößern, wurde allgemein ge⸗ teilt. Bezüglich der Verandaanlage am Waſſer gingen die Meinungen auseinander. Es wurde vor allen Dingen betont, man müßte doch erſt einmal durch Modelle ausprobieren, welche Größe die richtige wäre für die Veranda. Der Ausſchuß empfiehlt Ihnen daher, die Vorlage anzunehmen und dem Magiſtrat zur Erwägung anheim zu geben, erſtens den Spielplatz zu vergrößern, die Pergolaanlagen auf beiden Seiten einzuſchränken und dann die über dem 1— Baſſin pojektierte Brücke bogenförmig zu ge⸗ alten. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Ausſchuſſes, wie folgt: 1. Dem vorgelegten Entwurf für die Geſtaltung des Dernburgplatzes wird zugeſtimmt. Die Mehrkoſten für die Anlage der Kaskade und die Koſten für die gätneriſche Ausgeſtal⸗ tung in Höhe von 41 700 ℳ werden aus dem Dispoſitionsfonds bewilligt. Gleichzeitig erſucht die Verſammlung den Ma⸗ giſtrat, vor der Ausführung zu erwägen, ob es nicht zweckmäßig iſt, den Kinderſpielplatz zu vergrößern und die PNergolaanlagen auf beiden Seiten einzuſchränken, auch die über dem letzten Baſſin projektierte Brücke bogenförmig anzulegen.) Vorſteher Kaufmann: Punkt 5: Bericht des Rechnungsprüfungsausſchuſſes über die Prüfung von 27 Rechnungen. — Druckſache 318. Berichterſtatter Stadtv. Bollmann: Meine Herren! Das Protokoll des Rechnungsprüfungs⸗ ausſchuſſes liegt Ihnen vor. Ich habe dem nichts hinzuzufügen und empfehle Ihnen, dem Magiſtrat Entlaſtung zu erteilen. 2. (Die Verſammlung erteilt dem Magiſtrat für die in Druckſache 318 aufgeführten 27 Rechnungen Entlaſtung.) Vorſteher Kaufmann: ordnung: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Nach⸗ bewilligungen im Armenetat für 1911. — Druck⸗ ſachen 190, 319. Stadtv. Dr Byk: Meine Herren! Zunächſt möchte ich Aufklärung darüber geben, wie es ge⸗ kommen iſt, daß der Ausſchuß, der am 19. Juni ein⸗ geſetzt war, erſt vor acht Tagen getagt hat, ſo daß wir erſt heute darüber berichten können. Die Ferien kamen dazwiſchen. Außerdem iſt auf Anregung des Magiſtrats von der Armendirektion eine Ausſchuß eingeſetzt worden; der mußte vorher beraten. Da dieſer Ausſchuß der Armendirektion erſt Recherchen Punkt 6 der Tages⸗