454 Sitzung vom 4. auszuſchreiben, und zwar mit einer Meldefriſt von drei Wochen, im übrigen aber einen Ausſchuß von 1 Mitgliedern zur Vorbereitung der Wahl einzu⸗ etzen. Stadtv. Dr Stadthagen: Meine Herren! Ich glaube, dieſem Antrage können wir nicht zuſtimmen. Wir haben augenblicklich einen Syndikus; wir können alſo nicht eine Stelle ausſchreiben, die noch nicht offen iſt. Ich möchte Ihnen vielmehr den An⸗ trag unterbreiten, einen Ausſchuß von 15 Mitgliedern für die Vorlage des Magiſtrats einzuſetzen. Der Ausſchuß wird dann das Weitere tun. Stadtv. Otto: Ich ſehe gar kein Bedenken, ſo zu verfahren, wie ich vorgeſchlagen habe. Es kann in der Ausſchreibung geſagt werden: Die Stelle des Stadtſyndikus wird vorbehaltlich der Allerhöchſten Beſtätigung frei, ſte wird hierdurch ausgeſchrieben — denn ſie wird ja ſicher frei —, und zwar unter den Bedingungen, die in der Vorlage des Magiſtrats vor⸗ geſehen ſind. Verfahren wir ſo, wie Herr Kollege Dr Stadthagen vorſchlägt, ſo verzögern wir die An⸗ gelegenheit zweifellos, und das iſt im ſtädtiſchen Intereſſe höchſt unerwünſcht. (Sehr richtig!) (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Stadtv. Otto, die Stelle eines Stadtſyndikus unter den in der Vorlage des Magiſtrats vorgeſehe⸗ nen Bedingungen mit einer Meldefriſt von 3 Wochen auszuſchreiben und zur Vorbereitung der Wahl einen Ausſchuß von 15 Mitgliedern einzuſetzen. In den⸗ ſelboen werden gewählt die Stadtverordneten Dr Crüger, Dr Frentzel, Gebert, Hirſch, Dr Hubatſch, Kaufmann, Mann, Meyer, Otto, Dr Rothholz, Ruß, Dr. Stadthagen, Wöllmer, Zander und Zietſch.) Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: zu Punkt 12 der Tagesordnung: Wir kommen Vorlage betr. Beitrag zum Neubau der Niederlaſſung der Deutſchen Lſec 2924 in Agra. — Druck⸗ ſache 324. 4 (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Zu dem Neubau der Niederlaſſung der Deutſchen Heilſtätte Davos in Agra wird ein einmaliger Beitrag von 1000 ℳ bewilligt. Der Betrag iſt dem Dispoſitionsfonds zu ent⸗ nehmen.) Punkt 13 der Tagesordnung: Vorlage betr. Einrichtung des Grundſtücks Bismarck⸗ ſtraße 21 für 4. 4. — Druck⸗ ache 325. Berichterſtatter Stadtv. Zander: Meine Herren! Wir ſollen für den Ausbau des Grundſtücks in der Bismarckſtraße 21 58 500 ℳ bewilligen, und zwar macht ſich dieſe Bewilligung dadurch notwendig, daß die Mädchenfortbildungsſchule in den jetzigen Räumen unzulänglich untergebracht iſt und eine Er⸗ weiterung erfolgen muß. Da die Sache ſehr drängt und wir recht bald dazu kommen müſſen, erweiterte Räume für die Mädchenfortbildungsſchule 1 haben, möchte ich Sie bitten, die Vorlage ohne Ausſchuß⸗ Dezember 1912 beratung anzunehmen. Ich motiviere dieſen Antrag des weiteren noch damit, daß dort verſchiedene Kün⸗ digungen vorzunehmen ſind. Dabei wird es darauf ankommen, ob man mit kleinen Abſtandsſummen, die man den Leuten gibt, früher oder ſpäter zu den Räumen kommt. Wenn wir die Vorlage heute ohne Ausſchußberatung annehmen, ſo würden wir jetzt ſo⸗ fort an die Leute herantreten und ſie viel⸗ leicht mit ganz kleinen Summen — 50 oder 100 ℳ — abfinden können. Wenn wir die Vorlage dagegen erſt am 18. dieſes Monats hier in der Stadtverord⸗ netenverſammlung annehmen und dann am 20. an die Leute herantreten, ſo bleiben ihnen ja nur 8 Tage, um eine neue Wohnung zu mieten. Wir verlieren dadurch etwa 1½ Monate und werden bedeutend höhere Aufwendungen machen müſſen. Die Sache iſt in den verſchiedenſten Deputa⸗ tionen ſo geklärt worden, daß Sie meinen Antrag ruhig annehmen können. Denn Sie wiſſen ja, ich bin früher ein Feind dieſer Vorlage geweſen. Ich habe geglaubt, man könnte dieſe Gelder ſparen, bin aber zu der Einſicht gekommen, daß das unmöglich iſt. Deshalb möchte ich wiederholt bitten, die Vorlage ohne Ausſchußberatung anzunehmen. Stadtv. Otto: Meine Freunde hatten urſprüng⸗ lich die Abſicht, einen Ausſchuß zu beantragen. Wir wollten vor allem über eine Frage Auskunft haben — und es wird vielleicht möglich ſein, dieſe Aus⸗ kunft heute im Plenum zu erhalten —, ob uns durch den Magiſtrat die Erklärung abgegeben werden kann, daß, wenn wir dieſe Vorlage annehmen, die Räume, die dadurch in Zukunft zur Verfügung geſtellt wer⸗ den, auch rechtzeitig zur Verfügung ſtehen. Nur unter dieſer Bedingung würden wir in der Lage ſein, der Magiſtratsvorlage zuzuſtimmen. Stadtrat Dr Schmitt: Meine Herren! Auf die letzte Frage habe ich folgendes zu antworten. Das, was der Herr Referent ſoeben zur Begründung der Beſchleunigung der Annahme ausgeführt hat, iſt voll⸗ kommen zutreffend. Wir ſind in der Lage, wenn Sie uns heute die 1000 ℳ. Abfindungsmittel bewilligen und der Sache ſelbſt zuſtimmen, mit den noch im Vertrag ſtehenden Familien, etwa 5 oder 6, zu ver⸗ handeln, die dann auch ihre Wohnungen am 1. Ja⸗ nuar räumen würden. Dann kann unſer Hochbauamt ſofort mit der Umgeſtaltung beginnen, die unbedingt bis zum 1. April fertiggeſtellt ſein wird, ſo daß alſo zu dieſem Zeitpunkt die Räume in Benutzung ge⸗ nommen werden können. Wäre das nicht möglich, ſo wären wir geradezu gezwungen, fakultative Klaſſen zu ſchließen und die Schüler abzuweiſen, um dieſe Räume den Pflichtklaſſen, die wir aufnehmen müſſen, zuzuweiſen. Einen ſolchen Zuſtand wollen wir doch gewiß nicht herbeiführen, und deshalb möchte ich Sie dringend bitten, den Antrag ſo anzunehmen, wie er hier von dem Herrn Redner formuliert iſt, und auf eine Ausſchußberatung zu verzichten. Stadtv. Otto: Nach der bündigen Erklärung des Herrn Magiſtratsvertreters werden auch meine Freunde der ſofortigen Annahme der Vorlage zu⸗ ſtimmen. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Für ſofortige Anmietung und Einrichtung des Wohnhauſes Bismarckſtraße 21 für die Mädchenfortbildungsſchule und für Schüler⸗