486 Sitzung vom 17. etats bei unſerer letzten Beratung nicht als eine peri⸗ odiſch wiederkehrende feſtgeſetzt worden iſt. Es iſt in der damaligen Vorlage des Magiſtrats ausdrücklich darauf hingewieſen worden, daß zwar früher einmal der Beſchluß gefaßt worden wäre, nach 5 Jahren den Normalbeſoldungsetat zu revidieren, daß es ſich aber wohl diesmal empfehle, von einer Feſtlegung nach der Richtung hin abzuſehen. Der Herr Bericht⸗ erſtatter der Stadtverordnetenverſammlung, Herr Kollege Meyer, hat darauf noch ganz beſonders auf⸗ merkſam gemacht, daß er ſich als Berichterſtatter dem anſchließe. Das iſt auch von anderen Rednern ge⸗ ſchehen. Der Normalbeſoldungsetat iſt alſo damals ausdrücklich ohne irgend eine Bindung darüber, wann die nächſte Reviſion erfolgen ſoll, feſtgeſtellt worden. Das wollte ich nur zur Beantwortung der Anfrage des Herrn Kollegen Bollmann feſtſtellen. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Petitionsausſchuſſes die Ueberweiſung der Peti⸗ tionen als Material.) Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Petition des Grundbeſi vererns Neu⸗Weſtend betr. 8 ßenbahn nach Neu⸗Weſtend. 1V. tzer⸗ tra⸗ Berichterſtatter Stadtw. Dr Stadthagen: Meine Herren! Der Grundbeſitzerverein Neu⸗Weſtend bittet, mit dem vereinbarten Bau der elektriſchen Bahn bis zum Reichskanzlerplatz ſo rechtzeitig zu beginnen, daß die Eröffnung dieſer Strecke zu dem feſtgeſetzten Termin erfolgen kann. Wir haben in dieſem Jahre eine Magiſtratsvorlage angenommen, nach der die Eröffnung dieſer Bahn in etwa einem Vierteljahr er⸗ folgen ſollte. Die Verhandlungen zwiſchen der ſtädtiſchen Verwaltung und der Straßenbahngeſell⸗ ſchaft ſind auch rechtzeitig abgeſchloſſen. Wenn die Gleiſe bisher noch nicht gelegt ſind, ſo liegt es nicht an uns, ſondern an der noch fehlenden Zuſtimmung der anderen Inſtanzen, der in Betracht kommenden Polizeibehörden und auch des Zweckverbandes. Meine Herren, wir könen alſo bei dieſer Sachlage nichs anderes tun, als dem Magiſtrat die Angelegen⸗ heit als Material zu überweiſen. Unter b wünſcht der Grundbeſitzerverein Neu⸗ Weſtend eine Fortführung der Linie, die bis zum Reichskanzlerplatz geht, über den Reichskanzlerplatz hinaus durch die Reichsſtraße bis zur Preußenallee. Meine Herren, das iſt ja in gewiſſer Weiſe Zukunfts⸗ muſik. Sie wiſſen, daß an dem Reichskanzlerplatz noch ſehr wenig Häuſer ſtehen. Es ſollen zwar in bezug auf die Fortführung Verhandlungen ſchweben; Genaueres kann aber zurzeit noch nicht feſtgeſtellt werden. Jedenfalls liegt ein weſentliches Bedürfnis für dieſe Linie zunächſt nicht vor, wodurch etwa die Stadtverwaltung veranlaßt ſein könnte, auf Grund der früheren allgemeinen Verträge mit der Straßen⸗ bahn den Bau der Bahn zu verlangen. Das iſt eine Sache, die reiflich überlegt werden muß, und wir haben es auch hier für richtig gehalten, Ihnen zu empfehlen, dieſe Petition dem Magiſtrat als Material zu überweiſen. Stadtv. Jacobi: Ich habe dem eigentlich nichts hinzuzufügen; ich wollte nur den Magiſtrat bitten, darüber Aufſchluß zu geben, was denn eigentlich aus der D⸗Linie geworden iſt. Ueber dieſe Ange⸗ legenheit iſt ja ſeinerzeit von der Stadtverordneten⸗ Dezember 1912 verſammlung Beſchluß gefaßt worden, und der Herr Bürgermeiſter hat damals die Verſammlung um die Ermächtigung erſucht, im Sinne meines damaligen Antrages mit der Straßenbahn zu verhandeln. Wir haben ſeit dieſer Zeit nichts darüber gehört und wiſſen nicht, ob dieſe Verhandlungen zu dem Reſultat ge⸗ führt haben, das ſeinerzeit gewünſcht wurde. Ich bin von verſchiedenen Seiten darüber befragt worden, was denn eigentlich aus der Angelegenheit geworden wäre, ob ſie im Sande verlaufen iſt oder nicht. Ich habe darüber keine Auskunft erteilen können, weil die Stadtverordnetenverſammlung über das Reſultat der Verhandlungen noch nichts erfahren hat. Ich würde deshalb darum bitten, vielleicht darüber Aufſchluß zu geben, wie die Verhandlungen verlaufen find. Bürgermeiſter Dr. Maier: Die Führung der Linie D war von der Straßenbahngeſellſchaft über die Hardenbergſtraße und das Knie nach dem Reichs⸗ kanzlerplatz in Ausſicht genommen. Herr Stadtv. Jacobi hat ſeinerzeit bei der Beratung des Vertrages angeregt, dieſe Linie über den Kurfürſtendamm durch die Wilmersdorfer Straße, dann weiter durch den Kaiſerdamm nach dem Reichskanzlerplatz zu führen. Wir haben uns von der Stadtverordneten⸗ verſammlung ermächtigen laſſen, auf der Grundlage dieſes Vorſchlages mit den Straßenbahngeſellſchaften zu verhandeln. Wir haben das getan, und ſeinerzeit hat Herr Generaldirektor Dr. Wuſſow ſich auf den Standpunkt geſtellt, daß gegen dieſe Linienführung keine Bedenken zu erheben ſeien. Neuerdings greift die Straßenbahngeſellſchaft auf ihr altes Projekt zu⸗ rück, hat uns aber in Ausſicht geſtellt, falls die D⸗Linie über die Hardenbergſtraße und das Knie ge⸗ führt werden ſollte, eine neue Linie über den Kur⸗ fürſtendamm und die Wilmersdorfer Straße durch Eharlottenburg zu führen, um auf dieſe Weiſe die Verbindung mit dem Stadtteil ſüdlich des Bahnhofs Charlottenburg, ſpeziell mit dem Kurfürſtendamm zu verbeſſern. Inzwiſchen iſt auch die Linie C ein⸗ gerichtet worden, die im weſentlichen eine neue Ver⸗ kehrsrelation im Sinne der Wünſche des Herrn Jacobi ſchafft. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Petitionsausſchuſſes die Ueberweiſung der Peti⸗ tion als Material.) Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Punkt 10 der Tagesordnung: Vorlage betr. Prüfung der Gültigkeit einer Stadt⸗ verordnetenwahl und Berichterſtattung des Aus⸗ ſchuſſes. — Druckſache 343. Berichterſtatter Stadtv. Erdmannsdörffer: Meine Herren! Am 15. Juni wurde an Stelle des verſtorbenen Stadtv. Stein Herr Sanitätsrat Dr. Genzmer einſtimmig zum Stadtverordnetn ge⸗ wählt; am 30. Oktober aber erklärte dieſe Verſamm⸗ lung die Wahl für ungültig, weil der Vorſtand nicht ordnungsmäßig zuſammengeſetzt worden war. Am 23. November fand die Neuwahl ſtatt. Hierbei wurde Herr Dr Genzmer einſtimmig wiedergewählt. Es war diesmal alles ordnungsmäßig beſetzt; es ſind keine Einſprüche gegen die Wahl erfolgt: Herr Dr. Genzmer hat die Wahl angenommen. Ich bitte daher um Gültigkeit. 4 (Die Verſammlung beſchließt demgemäß.)