496 Sitzung vom 18. Verfügung ſtellen. Ich beantrage für dieſen einen Punkt XI einen Ausſchuß von 11 Mitgliedern; im Ausſchuß wird uns, wie mir nach Rückſprache mit dem Herrn Dezernenten geſagt worden iſt, genauerer Aufſchluß gegeben werden. Die erſten zehn Punkte bitte ich Sie dringend anzunehmen, da die Beſtellung möglichſt ſchnell ſtatt⸗ finden muß, um im nächſten September, ſpäteſtens Oktober gerüſtet zu ſein für die Winterkampagne. Ich ſtelle alſo den Antrag, die Punkte I bis X ſofort anzunehmen und Punkt XI einem Ausſchuß von 11 Mitgliedern zu überweiſen. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Berichterſtatters, wie folgt: a) Die maſchinellen Anlagen des Elektrizitäts⸗ werkes ſind durch Aufſtellung einer Turbo⸗ dynamo von etwa 6000 Kilowartleiſtung mit den erforderlichen Dampfkeſſeln, Rohrleitun⸗ gen, elektriſchen Schaltapparaten und Leitungen uſw. nach Maßgabe des vorgelegten Koſten⸗ überſchlags zu verſtärken. 1) Die zu 1 bis X der Zuſammenſtellung er⸗ forderlichen Mittel im Betrage von 774 800 Mark werden aus Anleihemitteln bewilligt und ſind in den Sonderetat 4 für 1913 einzuſtellen. c) Punkt XI der Zuſammenſtellung wird zur Vor⸗ beratung einem Ausſchuſſe von 11 Mitgliedern überwiefen.) Vorſteher Kaufmann: Die Nominierung des Ausſchuſſes wird in der erſten Sitzung des nächſten Jahres erfolgen, da heute die Wahl keinen Zweck hatte. Wir kommen zu Punkt 18: Vorlage betr. Anlegung eines Ringbahn⸗Perſonen⸗ bahnhofs Witzleben. Duruckſache 351. Berichterſtatter Stadtv. Dr. Frentzel: Meine Herren! Die Anlegung eines Bahnhofs im Zuge der Neuen Kantſtraße hat uns ſchon des häufigeren be⸗ ſchäftigt. Es iſt ein Wunſch, der ſchon ſeit vielen Jahren ſowohl hier im Plenum als auch bei ver⸗ ſchiedenen anderen Gelegenheiten ausgeſprochen worden iſt. Insbeſondere haben wir uns bei dem Kaufe des ſogeiannten Baublocks am Lietzenſee ſehr lebhaft mit dieſem Wunſche beſchäftigt und eigentlich ſtets angenommen, daß dieſe Station über kurz oder lang ins Leben und in Tätigkeit treten würde. Nun iſt dieſer Wunſch durch die Vorlage des Magiſtrats erfüllt worden; allerdings, die Koſten, die der Stadt⸗ gemeinde dadurch erwachſen, ſind mit der Zeit immer heraufgegangen und ſtellen jetzt eine Summe dar, die weit höher iſt als diejenige, von der wir jemals früher geſprrchen haben. Ich glaube im allgemeinen an⸗ nehmen zu dürfen, daß die Stimmung der Verſamm⸗ lung dieſer Vorlage gegenüber günſtig iſt und daß anch diejenigen, die an dieſer hohen Koſtenſumme Anſtoß nehmen, doch ſchließlich zu ihrer Bewilligung kommen werden. Denn es läßt ſich nicht ableugnen, daß die Intereſſen, die wir in dieſer Beziehung haben, doch recht groß ſind. Ob ſie ſo groß ſind, daß die Summe, die wir ahlen ſollen, nicht zu groß im Ver⸗ gleich dazu erſcheint, darauf will ich hier nicht ein⸗ gehen. Es iſt auch überhaupt eine große Reihe von Dingen vorhanden, die ſich zur Erörterung im Ple⸗ num nicht eignen, und deswegen möchte ich Sie bitten, dieſe Vorlage an einen Ausſchuß von 15 Mitgliedern zu verweiſen, wo wir uns über alle dieſe Punkte noch Dezember 1912 im einzelnen unterhalten können. Ich bitte Sie alſo, die Vorlage einem Ausſchuß von 15 Mitgliedern zu übergeben. Stadtv. Klick: Meine Herren! Meine Freunde werden dem Antrage des Berichterſtatters ohne weiteres zuſtimmen. Ich möchte aber bei dieſer Ge⸗ legenheit noch einmal auf das eigenartige Verhalten des Eiſenbahnfiskus hinweiſen, der zu dem Baue des Bahnhofs keinen Pfennig Koſten beitragen will. Er läßt ſich nicht nur den Bahnhof von den Inter⸗ eſſenten bauen, ſondern verlangt auch noch weiter für fünf Jahre die Betriebskoſten. Wir könnten das alles näher im Ausſchuß erörtern; ich meine aber, es muß einmal vor der Oeffentlichkeit feſtgeſtellt werden, welches Verhalten der Eiſenbahnfiskus dem Verkehrsbedürfnis gegenüber zeigt. Es wäre doch niemals im Privatleben möglich, daß man ſich von jemand eine Betriebswerkſtätte erbauen und dann noch fünf Jahre lang Betriebskoſten zahlen läßt. Ich glaube, die Antwort, die man von dem Betreffenden, an den man das Anſinnen ſtellte, erhalten würde, würde man ſich nicht hinter den Spiegel ſtecken. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Berichterſtatters mit großer Mehrheit die Ueber⸗ weiſung der Vorlage an einen Ausſchuß von 15 Mit⸗ gliedern.) Vorſteher Kaufmann: Auch hier wird der Aus⸗ ſchuß in der erſten Sitzung des neuen Jahres ge⸗ wählt werden. Nunmehr gebe ich das Wort dem Herrn Kollegen Dr. Liepmann zu Punkt 14: Anfrage der Stadtv. Dr. Liepmann und Gen. betr Bahnhof Witzleben. Druckſache 347. Die Anfrage lautet: 1. Wann iſt die ſo notwendige Anlage des Bahn⸗ hofs Witzleben zu erwarten? Iſt die Zeitungsnachricht richtig, daß zur An⸗ legung des Bahnhofs Witzleben, entgegen der Vorlage vom 14. Januar 1910 betreffend Er⸗ werb des Baublocks am Lietzenſee, die Gemeinde noch zum Beitrage herangezogen werden ſoll? Worauf begründet ſich dieſe Verpflichtung an⸗ geſichts des Umſtandes, daß die beiden Geſell⸗ ſchaften Terrain⸗Aktiengeſellſchaft Park Witz⸗ leben und die Neu⸗Weſtend⸗Aktiengeſellſchaft ſeinerzeit je die Hälfte der Koſten übernommen hatten? 2. Frageſteller Stadtv. Dr. Liepmann: Meine Herren! Ich habe für den Antrag auf Ausſchuß⸗ verweiſung geſtimmt und ſchon dadurch gezeigt, daß ich meine Anfrage zum großen Teil für erledigt halte. Soweit noch Auskünfte gegeben werden ſollen und können, würde das im Ausſchuß zu geſchehen haben. Ich möchte hier nur in der Oeffentlichkeit mein Be⸗ dauern darüber ausſprechen, daß die Ueberlegung wegen Notwendigkeit eines Bahnhofs mit zwei Per⸗ rons und der dadurch entſtehenden bedeutenden Er⸗ höhung der Koſten unſeren maßgebenden Inſtanzen ſo ſpät gekommen iſt. Dieſe Ueberlegung hätte ſchon gewaltet haben ſollen, als wir den Lietzenſeeankauf berieten, weil es dann möglich geweſen wäre, eventuell einen großen Teil der Koſten auf die beteiligten Terraingeſellſchaften abzuwälzen. Ich kann nicht an⸗