Sitzung vom 8. Januar 1913 5 d) Ausſchuß zur Vorberatung der Vor⸗ lage betr. maſchinelle Anlagen des Elektrizitätswerks (Anſatz X) — 11 Mitglieder. Vorgeſchlagen ſind die Herren Baumann, Brode, Dunck, Haack, Jolenberg, Neukranz, Neumann, Rich⸗ ter, Weiſe, Wenzke und Wilk. — Da Widerſpruch nicht erfolgt, ſind auch dieſe Herren als Mitglieder des Ausſchuſſes gewählt. e) Ausſchuß zur Vorberatung der Vor⸗ lage betr. Hinterbliebenenfürſorge für einen Beamten — 15 Mitglieder. Vorgeſchlagen ſind die Herren Bollmann, Dr Borchardt, Dr Crüger, Erdmannsdörffer, Dr Frentzel, Dr Hubatſch, Dr. Landsberger, Meyer, Neumann, Otto, Dr. Rothholz, Scheel, Dr Stadt⸗ hagen, Vogel und Zander. — Widerſpruch erfolgt nicht, die Herren ſind demgemäß gewählt. 1) Ausſchuß zur Vorberatung der Vor⸗ lage betr. Anlegung eines Ringbahn⸗ Perſonenbahnhofs Witzleben — 15 it⸗ glieder. Vorgeſchlagen ſind die Herren Bergmann, Boll⸗ mann, Dr Damm, Jolenberg, Klau, Klick, Laskau, Lehmann, Panſchow, Rieſenberg, Dr Rothholz, Dr. Stadthagen, Vogel, Walther und Wenzke. — Auch 7 Herren ſind gewählt, da ein Widerſpruch nicht erfolgt. Punkt 4 unſerer Tagesordnung iſt damit er⸗ ledigt. Wir kommen nunmehr zu Punkt 5: Feſtſetzung der Sitzungstage für das 1. Halbjahr 1913, und zwar werden vorgeſchlagen die Tage 22. Januar; 5., 19. Februar; 5., 19. März; 9., 23. April;: 7., 28. Mai; 11., 25. Juni. Das Wort hierzu wird nicht verlangt; ich kann alſo feſtſtellen, daß die Verſammlung mit dem Vor⸗ ſchlage einverſtanden iſt. Wir kommen nunmehr zu Punkt 6: Vorlage betr. Vermehrung der Zahl der Magiſtrats⸗ mitglieder. Druckſache 1. Stadtv. Wöllmer: Meine Herren! Der Ma⸗ giſtrat beantragt die Vermehrung der beſoldeten Ma⸗ iſtratsmitglieder um einen Stadtrat, dem die ſelb⸗ tändige und verantwortliche Leitung des Fortbil⸗ dungs⸗ und Fachſchulweſens obliegen ſoll und außer⸗ dem auch noch andere Arbeiten überwieſen werden ſollen, um im weſentlichen den Stadtſchulrat in ſeiner Tätiakeit zu entlaſten. Es handelt ſich alſo in der Hauptſache um eine Arbeitskraft im Dienſte des ge⸗ ſamten Schulweſens. NRun iſt ja die Frage, die hier beantwortet wer⸗ den ſoll, für die Stadtverordnetenverſammlung nicht neu. Wir haben ſchon vor Jahr und Tag bei den Beratungen im Etatsausſchuß Erörterungen darüber gehabt: Magiſtrat ſowohl wie auch Mitglieder des Etatsausſchuſſes haben die Frage beſprochen: in wel⸗ cher Weiſe kann der durch Arbeit überlaſtete Stadt⸗ ſchulrat entlaſtet werden. Es war im Etatsausſchuß — wenn ich nicht irre, war es im Frühjahr 1910 — ſogar auch ſchon die Befürchtung ausgeſprochen wor⸗ den, daß der Herr Stadtſchulrat, der ſich um as Schulweſen unſerer Stadt ſo außerordentliche Ver⸗ dienſte erworben hat, wegen dieſer Ueberlaſtung ſeines Amtes an ſeiner Geſundheit Schaden leiden könnte. Ich meine alſo, man hätte ſchon längſt zu dieſer Frage Stellung nehmen müſſen. Die Ten⸗ denz der Magiſtratsvorlage iſt inſofern anzuerken⸗ nen, und die Frage ohne weiteres mit Ja zu beant⸗ worten. Wenn der Magiſtrat nicht ſchon längſt hier⸗ zu Stellung genommen hat, ſo liegt das unſeres Er⸗ achtens an der Schwierigkeit, mit der die Löſung dieſer Frage verknüpft iſt. Meine Herren, wir wiſſen ja, daß in erſter Reihe die größere Laſt des Volksſchulweſens auf den Schul⸗ tern des Herrn Stadtſchulrats ruht, es kommt in zwei⸗ ter Reihe die Arbeit für das Fortbildungs⸗ und Fach⸗ ſchulweſen und drittens für die höheren Lehranſtal⸗ ten. Nun hat ja der Magiſtrat bereits, wie in der Begründung der Vorlage dargelegt iſt, die Verwal⸗ tung des Fortbildungs⸗ und Fachſchulweſens einem anderen unbeſoldeten Stadtrat übertragen, und er deutet ferner dort auch ſchon an, daß eine Neuord⸗ nung auf dieſem Gebiet bereits geplant iſt, worüber die Stadtverordnetenverſammlung eine Vorlage in nächſter Zeit zu erwarten hat. Es iſt heute nicht an⸗ gemeſſen, auf dieſe Frage einzugehen. Wir werden ja, wie wir erwarten dürfen, in einiger Zeit die Vor⸗ lage erhalten und dann in einem beſonderen Aus⸗ ſchuß dazu Stellung nehmen. Wie wir hören, hat der unbeſoldete Stadtrat, Herr Stadtrat Dr. Schmitt, dieſes ſchwierige Problem in ideenreicher Weiſe zu löſen geſucht, und es ſoll, wie uns geſagt wurde, gut gelöſt ſein. Wir können ihm für dieſe Arbeit nur ſehr dankbar ſein. Aber der Magiſtrat weiſt mit Recht darauf hin, daß man die Arbeit der Weiter⸗ entwicklung, der eigentlichen Durchführung der Ideen des Herrn Stadtrats nicht von einem unbeſoldeten Ehrenbeamten erwarten kann, und deshalb ſieht der Magiſtrat in ſeiner Vorlage denn auch die Ueber⸗ tragung der mit der Fortführung und Durchführung der Ideen verbundenen Arbeit auf den neu zu wäh⸗ lenden beſoldeten Stadtrat vor. Nun, meine Herren, weiſt aber der Magiſtrat in der Vorlage darauf hin, daß außerdem eine weitere Entlaſtung des gegenwärtigen Herrn Stadtſchulrats ſerforderlich iſt, und zwar auch auf dem Gebiete des Volksſchulweſens. Die Frage kann aber nicht ſo ge⸗ löſt werden, daß dem Herrn Stadtſchulrat die füh⸗ rende Stellung, wenn ich mich ſo ausdrücken darf, im Volksſchulweſen irgendwie genommen wird. Es kann ſich nur darum handeln, ihn in gewiſſen Angelegen⸗ heiten, die das Volksſchulweſen betreffen, zu ent⸗ laſten. Nun gibt es ja drei Möglichkeiten der Enlaſtung. Man könnte ſich zunächſt einmal damit begnügen, die Stelle eines Stadtſchulinſpektors zu ſchaffen; je⸗ doch glaube ich, daß man damit nicht das Ziel er⸗ reicht, das man erreichen will. Man würde zwar dem Herrn Stadtſchulrat durch die Schaffung der Stelle eines zweiten Statſchulinſpektors Arbeit, aber nicht zugleich auch die Verantwortung abnehmen, und die Verantwortung koſtet bekanntlich mindeſtens ſo⸗ viel Nerven wie die Arbeit. Das Ziel kann alſo nur dadurch erreicht werden, daß eine ſelbſtändige und verantwortliche Perſönlichkeit dieſe Arbeit erledigt.