44 willigen. Die Zuſtimmung zur Entnahme der Ge⸗ ſamtſumme aus dem Sammelfonds für Anleihe⸗ zwecke — Punkt e der Magiſtratsvorlage — ergibt ſich wohl ohne weiteres. Stadtv. Zander: Auch meine Freunde bitten Sie, meine Herren, die Vorlage ohne Ausſchußbera⸗ tung anzunehmen. Auch wir ſind der Ueberzeugung, daß im Ausſchuß keine Herabſetzung der notwendigen Koſten erfolgen, ſondern daß es höchſtens noch dem einen oder anderen Ausſchußmitgliede ratſam er⸗ ſcheinen würde, eine Heraufſetzung vorzunehmen, wie % das ſchon öfter in derartigen Ausſchüſſen gehabt haben. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: a) Dem vorgelegten Koſtenanſchlag für die innere Einrichtung des Krankenhauſes für Geburts⸗ hilfe abſchließend mit 281 200 %ℳ wird zuge⸗ ſtimmt. b) Die Mehrkoſten für den Grunderwerb mit rund 9000 ℳ werden nachbewilligt. c) Die Geſamtkoſten von 281 200 — 9000 rund 290 000 ℳ ſind dem vom 1. April 1913 ab beim Ertraordinarium des Hauptetats zu bildenden Sammelfonds für Anleihezwecke zu entnehmen.) Vorſteher Dr. Frentzel: Ehe wir zum nächſten Punkte übergehen, möchte ich mitteilen, daß das Pro⸗ tokoll der heutigen Sitzung die Herren Brode, Erdmannsdörffer und Dr Genzmer vollziehen werden. Punkt 15 der Tagesordnung: Vorlage betr. Anmietung von Schulräumen. — Druckſache 16. Berichterſtatter Stadtv. Zander: Meine Herren! Der Magiſtrat ſchlägt Ihnen vor, in der Spree⸗ ſtraße 22, der früheren katholiſchen höheren Mädchen⸗ ſchule, Räume anzumieten, die für Schulzwecke ge⸗ braucht werden. Zwiſchen dem Magiſtrat und dem Beſitzer des Hauſes, Herrn Hackelberg, iſt ein Ver⸗ trag abgeſchloſſen, wonach für die Räume ein Miet⸗ zins von 3300 %ℳ pro Jahr gezahlt werden ſoll. Da mir der Preis etwas hoch erſchien, ſo habe ich mich mit dem Herrn Hackelberg in Verbindung geſetzt, und es iſt mir gelungen, zu erreichen, daß der Mietzins für die erſten drei Jahre von 3300 auf 3000 ℳ, für das vierte Jahr von 3300 auf 3100 ℳ herabgeſetzt wird und für das fünfte Jahr die Miete von 3300 %ℳ beſtehen bleibt. Ich bitte Sie nunmehr, den Vertrag den der Magiſtrat abgeſchloſſen hat, mit der Maßgabe anzunehmen, daß die Miete je 3000 ℳ in den erſten drei Jahren, 3100 ℳ im vierten Jahre und 3300 ℳ im fünften Jahre beträgt. Stadtrat und Kämmerer Scholtz: Es iſt ja er⸗ freulich, daß es dem Herrn Vertreter der Stadtver⸗ ordnetenverſammlung gelungen iſt, bei näheren Ver⸗ handlungen mit dem Vermieter den Preis noch her⸗ unterzudrücken. Wir werden natürlich den Vertrag jetzt in dieſer Weiſe ändern. (Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehr⸗ heit nach dem Antrage des Berichterſtatters, wie folgt: Sitzung vom 22. Januar 1913 a) Der Anmietung von Schulräumen im Hauſe Spreeſtraße 22 nach Maßgabe des abgedruck⸗ ten, entſprechend dem Vorſchlage des Bericht⸗ erſtatters abgeänderten Miewertrages wird zu⸗ geſtimmt. 5) Die zur Herrichtung der Räume erforderlichen Mittel im Betrage von 1400 ℳ und der Miet⸗ zins für die Zeit vom 1. Oktober 1913 bis 31. März 1914 ſind in den Etat für 1913 ein⸗ zuſtellen.) Vorſteher Dr. Frentzel: Punkt 16 der Tagesord⸗ nung: Vorlage betr. Einrichtung des Grundſtücks Wilhelm⸗ platz 1a für Fortbildungsſchulzwecke. — Druckſache 17. Berichterſtatter Stadtv. Zander: Meine Herren! Als ich zum Berichterſtatter über dieſe Vorlage er⸗ nannt wurde und mir die Akten darüber zugingen, wunderte ich mich, eine derartige Vorlage zu bekom⸗ men, von der ich als Mitglied der Fortbildungsſchul⸗ deputation bis dahin abſolut nichts gewußt und ge⸗ ſehen hatte. Es ſteht allerdings in der Vorlage, daß dieſe Sache mit Zuſtimmung der Fortbildungsſchul⸗ deputation vor ſich gegangen iſt — ſie iſt in Vertre⸗ tung von Herrn Dr. Penzig gezeichnet —, aber in Wirklichkeit hat ſich die Fortbildungsſchuldeputation mit der Angelegenheit gar nicht beſchäftigt. Es wird uns vorgeſchlagen, in dem Hauſe Wil⸗ helmplatz 1a, das ſchon vom Magiſtrat zum Teil ge⸗ kündigt und frei gemacht iſt — nicht mit Bewilligung der Fortbildungsſchuldeputation, wie ich ausdrücklich noch einmal hervorhebe —, Räume zu Fortbildungs⸗ ſchulzwecken einzurichten. Dies wird damit begrün⸗ det, daß unſere Fortbildungsſchule derartig gewachſen iſt, daß die heute von uns in Anſpruch genommenen Räume nicht mehr ausreichen. Ich will dies voll⸗ ſtändig zugeben; bei den verſchiedenen Reviſionen, die wir vorgenommen haben, haben wir ja ſtändig getadelt, daß die Räume überfüllt und unzulänglich ſind, und ich würde mich auch mit der Schaffung einer größeren Anzahl von Räumen für die Fortbildungs⸗ ſchule einverſtanden erklären, wenn nicht ein Grund⸗ ſtück wie das am Wilhelmplatz 1a gerade herausge⸗ ſucht worden wäre. Meine Herren, will man durch⸗ aus und durchum Altcharlottenburg ruinieren, will man zum Beſten der Bismarckſtraße alles nach der Berliner Straße hinbringen? Zuerſt hat man den Arbeitsnachweis nach der Berliner Straße gebracht. Ueber kurz oder lang muß man doch damit rechnen, daß der Wilhelmplatz reguliert wird, und nun ſoll an den Wilhelmplatz, an die exponierteſte Stelle von Charlottenburg, eine Fortbildungsſchule gelegt wer⸗ den, die dort zwar nur vorübergehend hinkommt, da wir ja in kurzem eine neue Fortbildungsſchule bauen wollen, die aber zu einer ſtändigen Einrichtung da⸗ durch wird, daß man nachher eine Volksſchule oder etwas Derartiges hineinlegt, bis dieſe Räume für das Rathaus in Anſpruch genommen werden. Meine Herren, wie denken Sie ſich das eigentlich, hier an den Wilhelmplatz eine e e zu legen! Iſt denn noch niemand von den Herren des Magiſtrats in der Wallſtraße oder in der Seſenheimer Straße geweſen? Hat man denn noch nicht geſehen, wie die Jungen, die da aus der Schule kommen, Zeck ſpielen, die größten Allotria treiben und mit allen möglichen unanſtändigen Sachen die dortigen Zäune und Schaufenſter vollſchmieren? Ich gehe dieſen