66 mit Zeichnen beſchäftigt: ihr müßt während der Zeit leſen, ſagt der Lehrer, — und ſicher nicht leichten Herzens. , e guruf des Stadtw. gander) — Nun, ich meine, dieſe Zuſtände, verehrter Herr Stadtv. Zander, ſind ſo, daß niemand leicht den Mut finden wird, zu ſagen: ſo kann es noch einige Jahre weitergehen. 1 , 18 (Sehr 1100 Ich als Dezernent ſage: ſo d a rf es nicht weiter⸗ gehen im Intereſſe des Unterrichts, und ich glaube, daß ich ganz im Sinne der Stadtverordnetenver⸗ ſammlung ſpreche, (Sehr richtig!) die ſtets ein warmes Herz für unſere Unterrichts⸗ anſtalten gehabt hat. Meine Herren, dieſe Verhältniſſe ſind unſag⸗ bar ſchlecht. Das Gebäude am Wilhelmplatz 12 wird uns große, belichtete Räume geben, wie ſie ſich für dieſen Zeichenunterricht am beſten eignen und paſſend ſind. Da hat mein Herr Vorredner ſofort ausgerechnet: die ſind zu groß. Ich begreife nicht, wie man jedes Bedürfnis einfach rundweg ableugnen kann. Ferner ſind 8 Schulzimmer gefordert und ebenſo viele Lehrmittelräume. Da ſagt der Herr Vorredner: Lehrmittelräume? Wozu denn? Wenn es ſo lange gegangen iſt, kann es auch noch weiter ſo gehen; die brauchen wir nicht! (Stadtv. Zander: Er hat geſagt: auf zwei Klaſſen⸗ räume einen!) — Ja, zwei Räume wollen Sie genehmigen! Nun, meine Herren, der Herr Referent iſt ſelbſt hingegangen und hat ſich in der Wallſtraße über⸗ zeugt, wie es mit den Lehrmittelräumen ausſchaut. Dort ſind wertvolle Apparate aufeinandergehäuft, aufeinander geſchichtet, gar nicht herauszufinden, und wenn jetzt der Unterricht anfängt, und der Lehrer ſoll ſich einen Apparat holen, ja, meine Herren, erſtens findet er ihn überhaupt kaum und entdeckt er ihn, ſo zerrt er daran herum, um ihn aus den anderen herauszubekommen, und Sie wiſſen doch, daß das alles koſtbare Apparate ſind, gebrech⸗ lich, leicht verletzlich, und daran reißt der eilige Lehrer herum in der Angſt; denn er muß ſeine Stunde anfangen, ſonſt wird er gerügt! Sie ſehen, was für Schaden das macht. Das nennt man vor⸗ ſchriftsmäßigen Unterricht und vorſchriftsmäßige Unterbringung der Lehrmittel! Wie man darüber ſo leicht hinweggehen kann mit Worten wie: wenn es bis jetzt ſo gegangen iſt, geht es auch noch 5 Jahre weiter ſo —, nein, meine Herren, dieſen 44 werden Sie nicht teilen, des bin ich icher! (Sehr richtigl) Freilich, meine Herren, iſt es ein ſaurer Biſſen, wenn wir das Gebäude Wilhelmplatz 1a annehmen müſſen; das wiſſen wir beim Magiſtrat ebenſo gut Sitzung vom 5. Februar 1913 und unterſchätzen das gar nicht. Aber wenn wir ſchon das böſe Opfer bringen, dann haben wir auch vorzügliche Räume, und — worauf ich den größten Wert lege — wir brauchen nicht in einem Jahre ſwiederzukommen: wir ſind wieder am Ende mit un⸗ ſerem ganzen Alphabet, wir brauchen neue Räume, es iſt kein Platz mehr! Dort in dieſem Hauſe haben wir auskömmlich Platz auf Jahre hinaus, und ſollte der Zeitpunkt eintreten, daß wir doch noch mehr haben müßten, ſo gehört das nebenliegende unbe⸗ baute Grundſtück der Stadt, und wir haben mit leichter Mühe den Uebergang, die Erweiterung in unſer Eigentum hinein, brauchen den Kauf eines neuen Grundſtückes nicht wieder herbeizuführen. Wir haben bereits die Fortbildungsſchulen in dꝛei verſchiedenen Gebäuden in Nr. 70, Nr. 80 der Wall⸗ ſtraße und in der Gemeindeſchule der Spreeſtraße. Daß das für eine Direktion nachteilig iſt, das wird kein noch ſo glänzender Redner in Abrede ſtellen und wegdisputieren können. Dies erſchwert die Leitung und Ueberſicht über die Fortbildungsſchule ungemein. In dem Grundſtück Wilhelmplatz 12 haben wir für die ganze Reihe von Jahren, bis ein⸗ mal die Neubauten fertiggeſtellt ſind, für die Schule vollkommen genügend Platz. Wenn eben davon ge⸗ ſprochen wird, daß aus der Kunſtgewerbeſchule Klaſſen herausgenommen werden ſollen, ja, meine Herren, ſo ſpricht das ja gerade für mich und die Vorlage. Dann müſſen wir, wenn dieſer Fall ein⸗ tritt, im Augenblick auch dafür ſorgen können, daß wir für die ſchweren Gewerbe, die dort weichen müſſen, Unterkunft finden. Daß damit die Kunſt⸗ gewerbeſchule leer werden und irgend welche Räume unbenutzt bleiben würden, trifft nicht zu. Das iſt wieder ſo eine Avance, die beſtimmend wirken ſoll und auch beſtimmend wirkt, aber nichts hinter ſich hat, wenigſtens keine Tatſachen. Meine Herren, ich betone nochmals, daß wir beim Magiſtrat ſehr wohl wiſſen, daß die Stadt⸗ gemeinde ein ſchweres Opfer bringen muß, weil das mit 41 000 %ℳ — nicht 50 000 ℳ, wie hier geſagt worden iſt; es wird immer Falſches hineingebracht — umzubauende Grundſtück nur für eine Reihe von Jahren benutzt wird. Dann wird es aber anderen Zwecken zugeführt, und daß ſich ein anderer Ver⸗ wendungszweck für das ſich ſchnell entwickelnde Char⸗ lottenburg bieten wird, iſt mir unzweifelhaft. Alſo, meine Herren, das Geld wird nicht weg⸗ geworfen ſein, wohl aber werden wir gute, ſchöne und ausreichende Räume erhalten, und ich bitte Sie drin⸗ gend: nehmen Sie die Magiſtratsvorlage an! Stadtv. Richter: Meine Herren! Auch mich konnten die Argumente des Herrn Kollegen Zander nicht überzeugen. Der Weg, den er vorgeſchlagen hat, ſcheint nicht billiger zu ſein, vor allen Dingen iſt er aber ſchlechter. Wenn Herr Kollege Zander die Zahl der angeforderten Räume deswegen bemängelt, daß es ja ſo lange ſo gegangen ſei, nun, meine Herren, es iſt ja früher überhaupt ohne Fortbil⸗ dungsſchulen gegangen, (Sehr richtigl) und gerade in den Kreiſen, denen Herr Kollege Zan⸗ der ganz beſonders nahe ſteht, ſind früher große Be⸗ denken gegen die Fortbildungsſchule gehegt worden, die dort auch noch heute beſtehen. Wenn ich die Aus⸗ führungen des Herrn Kollegen Zander höre, dann