154 pro Liter zu 10 ℳ und ℳ Liter zu 2,50 ℳ ver⸗ bunden. Wir ſehen alſo, daß nicht einmal die dort befindlichen Ammen ihre Nahrung genügend abſetzen können, und daß nun annonciert werden muß, um dieſe Milch los zu werden. 1 Was nun die Unterbringung der Säuglinge im Krankenhaus Weſtend betrifft, ſo glaube ich, daß wir dort genügend Platz haben werden. Denn es wurde uns vorhin geſagt, wir hätten hier etwa 50 Wilmers⸗ dorfer; ſicherlich werden wir doch unſern Charlotten⸗ burgern den Vorzug geben. Wenn alſo Mangel an Platz ſein ſollte, ſo können wir immer noch dieſe 50 Wilmersdorfer herausnehmen und dafür unſere 45 Charlottenburger unterbringen. Ich kann mich nicht damit einverſtanden erklären, daß dieſe Anſtalt, die nicht exiſtenzberechtigt iſt, noch weitere Remune⸗ rationen bezieht. Vorſteher Dr. Frentzel: Nach den vorhergehenden Debatten und nach dem Zettel, den ich hier auf mei⸗ nem Platze finde, nehme ich an, daß es der Wunſch der Verſammlung iſt, einen Ausſchuß von 11 Mit⸗ gliedern einzuſetzen. Stadtv. Dr Landsberger: Man kann ja der Mei⸗ nung des Herrn Kollegen Zander beipflichten, daß das, was nicht beſtehen kann, beſeitigt werden ſoll. Das liegt aber doch etwas anders bei der Fürſorge für die Säuglinge, die etwas ſo Schwieriges und ander⸗ ſeits eine ſo ernſte und wichtige Angelegenheit iſt, daß man, ſo lange es irgend möglich iſt, Anſtalten für Säuglinge, die beſonders ſorgfältig verpflegt wer⸗ den müſſen, nach Möglichkeit erhalten ſollte. Ich habe bei der vorigen Debatte, die ſich bei Ge⸗ legenheit des Etatsanſatzes entſpann, nicht ausführen können, daß ich entſchieden der Meinung bin, daß wir die Klinik, ſo lange ſie irgend aufrecht erhalten wer⸗ den kann, unterſtützen müßten. Mit welchen Zubußen die Gönner ſte unterhalten, geht uns nichts an; wir als Stadt aber haben die Aufgabe, eine Säuglings⸗ Krankenpflegeanſtalt mit zu erhalten, ſolange fie überhaupt beſtehen kann. Meine Herren, man muß zugeſtehen, daß man im Krankenhaus Weſtend den Säuglingen gewiß gerecht wird; aber der Wunſch jedes Hugienikers und Arztes iſt es, beſondere Säuglings⸗Pflegeanſtalten zu haben und, wo man es kann, ein ſolches Krankenhaus direkt zu errichten. Denn die Aufgaben, die mit der Säug⸗ lingspflege verbunden ſind, ſind ſo ſchwierig und eigenartig, daß ſie im Bereich eines Geſamtkranken⸗ one nur ſchwer, wenn überhaupt, erfüllt werden önnen. Dem Antrag, die Vorlage an einen Ausſchuß zu verweiſen, ſtimme ich gern zu. Ich glaube, wir werden die Herren, die jetzt Gegner der Sache find, überzeugen, daß es notwendig iſt, opferwillige Men⸗ ſchen, die die bereits ſeit fünf bis ſechs Jahren be⸗ ſtehende Anſtalt weiter unterhalten wollen, auch mit unſeren ſtädtiſchen Mitteln möglichſt wirkſam zu unterſtützen. Die heute geforderte Unterſtützung iſt freilich recht ſchlecht und mangelhaft. Wir werden aber vielleicht auf den Etatsanſatz zurückkommen, wenn auch nicht in dieſer Form, ſondern in Geſtalt einer Nachtragsvorlage, die wiederum die Möglichkeit der Gewährung der früheren 3000 % vorſteht. Ich meine, daß wir im Ausſchuß die Sache nach allen Seiten zu prüfen Anlaß haben, und empfehle Ihnen die Ausſchußberatung, indem ich bitte, heute nicht leichthin zu der Sache Stellung zu nehmen. leuchtung in dieſem Saale abzuändern. Sitzung vom 6. März 1913 Bürgermeiſter Dr Maier: Mit Rückſicht auf dieſe Ausführungen halte ich es auch für wünſchenswert, daß die Sache nochmals in einem Ausſchuß geklärt wird, damit auch der leiſeſte Schimmer eines Ver⸗ dachts ausgelöſcht wird, als ob der Magiſtrat aus anderen wie aus rein den Intereſſen der Stadt dienenden Gründen zu der Angelegenheit Stellung genommen hat. (Die Verſammlung beſchließt die Einſetzung eines Ausſchuſſes von 11 Mitgliedern und wählt zu Ausſchußmitgliedern die Stadtv. Bergmann, Dr Genzmer, Kaufmann, UDr. Landsberger, Laskau, Litten, Mottek, Panſchow, Scharnberg, Wilk und Zander.) 9 Vorſteher Dr Frentzel: Punkt 8: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Her⸗ ſtellung einer Akkumulatorenbatterie und einer Moorelichtbeleuchtung im Stadtverordnetenſitzungs⸗ ſaal. — Druckſache 208, 345 von 1912. Berichterſtatter Stadtv. Dr Stadthagen: Meine Herren! Wir haben ja früher einmal eine lange Debatte darüber gehabt, ob es notwendig iſt, die Be⸗ Der Ma⸗ giſtrat wollte das in der Weiſe machen, daß er einmal oben die Decke beleuchtete und andererſeits die hier vorhandenen Lampen durch andere erſetzte, die unten abgeblendet ſind. Außerdem wollte er eine Akkumu⸗ Ir e als Sicherheitskoeffizienten neu an⸗ gen. 5 Der Ausſchuß hat einmal über die Sache ver⸗ handelt und den Eindruck gewonnen, daß die Akku⸗ mulatorenbatterie nicht notwendig wäre. Er hat ſich ferner auf den Standpunkt geſtellt, daß es nicht not⸗ wendig ſein würde, an den Lampen etwas zu ändern, und hat anheimgegeben, ob es notwendig wäre, mit einem kleinen Betrag von 4000 ℳ ſtatt der For⸗ derung von 21 000 ℳ, die der Magiſtrat angeſetzt hatte, eine einfache Deckenbeleuchtung zu machen. Meine Herren, Sie ſehen, was dabei heraus⸗ gekommen iſt. Ich gebe zu, daß die heutige Be⸗ leuchtung etwas günſtiger wirkt als damals bei der Probebeleuchtung. Sie ſehen aber immer noch die Vakuumröhren über der Decke; außerdem genügt meines Erachtens die Beleuchtung nicht. Sie ſehen, daß jetzt, wo nur ein kleiner Teil der Lampen aus⸗ geſchaltet iſt, die Beleuchtung kaum für uns genügen dürfte, während ſie vorher ausreichte. Ich kann Ihnen heute als Vertreter des Bericht⸗ erſtatters nur den Ausſchußantrag: 1. Die Magiſtratsvorlage wird abgelehnt. 2. Der Magiſtrat wird erſucht, eine Beleuchtung der Saalglasdecke ausführen zu laſſen; zu die⸗ . Zwecke werden Mittel bis zu 4000 ℳ be⸗ empfehlen. Ich kann Ihnen aber nicht verhehlen, daß eine Minderheit im Ausſchuſſe der Anſicht war, richtiger ſei es, die Magiſtratsvorlage überhaupt abzulehnen. 2 (Sehr richtig!) 1 Stadtv. Otto: Ich ſtelle den Antrag, die Magi⸗ ſtratsvorlage ganz abzulehnen, nachdem wir geſehen haben, welcher Erſatz uns geboten wird. Zuruf: Das iſt kein Erſatzl)/)