194 Stadträte Samter, Stendel, Dr Gottſtein, Seydel, Ring, Stadtſchulrat Dr Neufert, Kämmerer Scholtz, Stadtſyndikus Sembritzki. Als Beiſitzer walten die Stadtv. Herren Dunck und Ruß. Herr Stadv. Ruß führt die Rednerliſte. Entſchuldigt ſind die Stadtv. Herren Dr Frank, Dr Friedländer, Gersdorff, Haack, Kaufmann, Leh⸗ mann. Mann, Mottek, Richter, Stulz, Walther. Die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes zu T. Nr. 22 bis 24 liegen mit den Akten aus und gelten als genehmiat, wenn bis zum Schluß der öffent⸗ lichen Sitzung Widerſpruch nicht erhoben wird. Ausgelegt werden ferner 2 Einbürgerungsgeſuche, darunter ein vom Ma⸗ giſtrat nicht befürwortetes, die Liſte der im Januar/März d. I. erledigten Einbürgerungsgeſuche und eine Einlodung zu der am 25. und 26. d. Mts ſtattfindenden zweiten Hauptverſammlung des Verbandes für handwerksmäßige und fachge⸗ werbliche Ausbildung der Frau. Schließlich kommen gemäß § 27 der Geſchäfts⸗ ordnung zur Auslegung: a) Zuſchriften von Geſchäftsleuten der Umgebung des Wittenbergplatzes, des Dr Schoeps und Gen., des E. Schmidtke und Gen., der Ver⸗ einigung Berliner Penſionsbeſitzerinnen und des Kommunalen Frauenvereins Charlotten⸗ burg betr. Wochenmarkt auf dem Wittenberg⸗ vlatz. Zuſchriften des Mietervereins Charlottenburg und des Bundes der Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗ vereine Groß⸗Berlin betr. Hypothekenbeſchaff⸗ ung und Taxämter, Abſchrift einer Eingabe der Handelskammer zu Berlin an den Magiſtrat und die Stadtverord⸗ netenverſammlung in Berlin betr. Elektrizi⸗ tätstarif. Herr Kollege Ruß muß auf dringliche ärztliche Anordnung eine Erholungsreiſe antreten und hat deswegen den Wunſch ausgeſprochen, aus dem Aus⸗ ſchuß zur Vorbereitung der Wahl eines Erſten Bür⸗ germeiſters auszutreten. Es wird an ſeiner Stelle Herr Stadtv. Dr Rotbnolz als Mitalied dieſes Aus⸗ ſchuſſes vorgeſchlagen. Wenn kein Widerſpruch Ihrer⸗ ſeits erfolgt, nehme ich an, daß Herr Dr Rotppolz gewählt iſt. — Widerſpruch erfolgt nicht; Herr Dr Rothholz iſt Mitglied dieſes Ausſchuſſes geworden. O — b) Wir treten in unſere Tagesordnung ein. Punkt 1: Mitteilung betr. außerordentliche Prüfung der ſtädti⸗ chen Kaſſen am 17. März 1913. (Die Verſammlung nimmt Kenntnis.) Punkt 2: Borlage betr. Fördererbeitrag an die Bauauskunft⸗ ſtelle für Groß⸗Berlin. — Druckſache 100. Stadtv. Panſchow: Meine Herren! Seitens des Schutzverbandes der Berliner Bauintereſſenten wird hier der Antrag geſtellt, daß ſich die Stadt mit einem Beitrag von jährlich 100 ℳ an einer Bau⸗ auskunftſtelle beteiligen möge. Nun iſt dieſe Aus⸗ kunftſtelle in erſter Linie zur Unterſtützung der Bau⸗ Sitzung vom 23. April 1913 intereſſenten gegründet worden; es hat ſich aber im Laufe der Zeit herausgeſtellt, daß wirkliche Bauinter⸗ eſſenten an dieſem Unternehmen ſehr wenig beteiligt ſind, uß in erſter Linie große Terraingeſellſchaften, Terrainhändler uſw. ein Intereſſe daran haben, dieſe Auskunftſtelle ins Leben zu rufen und weiter zu erhalten. Das iſt auf eine vor etwa 30 Jahren ſchon erfolgte Bildung einer Bauauskunftſtelle für Groß⸗Berlin zurückzuführen, ein Unternehmen, das während dieſer 30 Jahre für das Baugewerbe ſehr wenig geleiſtet hat. Magiſtrat ſchreibt in der Begründung der Vor⸗ lage, daß die Auskunftſtelle über die Zweckmäßigkeit der Beleihungen uſw. Auskunft geben ſoll. Meine Herren, darüber hätten doch wohl in erſter Linie die Intereſſenten ſelbſt zu befinden, und die Auskünfte, die nach dieſer Seite hin gegeben werden können, ſind doch nur ſehr mangelhaft; ſie können auch nicht den tatſächlichen Verhältniſſen entſprochen haben. Denn wenn ſie wirklich ſo gut geweſen wären, wäre der Bauſchwindel zweifellos nicht ſo groß geworden. Es hätte ſich das doch viel leichter regeln laſſen, wenn die großen Terraingeſellſchaften an ſolche Unterneh⸗ mer, die wenig kapitalkräftig ſind, keine Bauſtellen verkauft hätten; dann hätten die Bauten nicht ſo leichtſinnig aufgeführt werden können, und die Handwerker wären nicht um ſo rieſige Summen ge⸗ ſchädigt worden. Einer der größten Intereſſenten und gleichzei⸗ tig aber auch der einſichtsvollſte Beurteiler in dieſer Sache iſt weifellos die Handwerkskammer Berlin. Sie hat in einem Rundſchreiben vor dieſer Auskunft⸗ ſtelle, ich will nicht ſagen, gewarnt, aber doch aus⸗ drücklich darauf hingewieſen, daß es ſich für die Hand⸗ werker empfehlen würde, dieſer Auskunftſtelle mög⸗ lichſt fern zu bleiben; denn ſie ſei nicht gegründet worden, um die Intereſſen. des Baugewerbes zu jördern, ſondern die Intereſſen der Terraingeſell⸗ ſchaften und der mit ihnen in Verbindung ſtehenden Terrainhändler und Makler. Ich würde Sie des⸗ halb bitten, dieſe 100 ℳ nicht zu bewilligen. Vorſteher Dr. Frentzel: Das Wort iſt nicht wei⸗ Gene — Einen Antrag haben Sie nicht ge⸗ tellt (Stadtv. Panſchow: Ich ſtelle den Antrag, die Magiſtratsvorlage abzulehnen!) Wir kommen zur Abſtimmung. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Der Gewährung eines jährlichen Förderer⸗ beitrages in Höhe von 100 ℳ an die Bau⸗ auskunftſtelle für Groß⸗Berlin wird zuge⸗ ſtimmt. Der Betrag iſt für das Rechnungsjahr 1913 aus dem Dispoſttionsfonds zu entnehmen. Die Mittel für die nächſten Jahre ſind bis auf weiteres jedesmal in den Etat einzuſtellen.) Punkt 3 der Tagesordnung: Vorlage betr. Zweckverbandsumlagen. Druck⸗ ſache 101. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: