Sitzung vom 12. Spandau kommt. Das wäre meines Erachtens die richtige Löſung der Frage geweſen. Ich war auch in dem Sinne bemüht. Wie ich aus Zeitungsberichten erſehen habe, ſcheint die Abſicht zu beſtehen, nicht ſo zu verfahren, ſondern die Pe und R-Bahn zu verlängern. Nun, darüber läßt ſich ſtreiten, was praktiſcher iſt. Unter allen Umſtänden muß meines Erachtens daran feſtgehalten werden, daß die N⸗Bahn nach oben verlängert wird. Sie braucht nicht bis zum Spandauer Bock zu gehen, an der Kirſchenallee liegt die Weiche; ſie müßte min⸗ deſtens — das iſt ein Verlangen, das ich ſtelle —, wenn nicht dauernd, ſo doch zeitweiſe im Bedarfsfalle bis nach der Kirſchenallee weitergeführt werden. Viel⸗ leicht kann die Große Berliner das ohne die Zu⸗ ſtimmung der Stadt Berlin ſogar machen. Es würde ſich dann alſo um keine dauernde Verlängerung, ſon⸗ dern lediglich um die zeitweiſe Verlängerung der Linie handeln. Dem Wunſche des Herrn Antragſtellers auf end⸗ liche Forſchaffung der Roſe von Weſtend ſchließe ich mich auch durchaus an. Ich wundere mich eigentlich, daß das noch nicht geſchehen iſt, nachdem wir die andere Anſtalt ſchon ſo lange haben. Das iſt ja direkt ein Verkehrshindernis, namentlich für die Autos, die dort aus der Ahornallee herausfahren. Anderſeits möchte ich aber auch entſchieden dafür plädieren, daß für Weſtend überhaupt mehr geſchieht, für die Zufahrtsſtraßen, für das Ausſehen dort. Es wird vielfach über die ſchlechte Beleuchtung, den ſchlechten Zuſtand der Straßen uſw. geklagt. Da ja die Reichsſtraße Alt⸗Weſtend berührt, ſo möchte ich auch noch auf dieſe zu ſprechen kommen. Es beſteht ja ein gewiſſer Streit zwiſchen den Inter⸗ eſſenten, ob eine elektriſche Bahn durch den Kaiſer⸗ dam m und die Reichsſtraße gelegt werden ſoll. Die einen wollen ſie, die anderen wollen ſie nicht. Vielleicht könnte dort — ich möchte dieſen Ge⸗ danken einmal dem Magiſtrat nahelegen, ich weiß nicht, ob er ſchon diskutiert iſt — die Große Berliner einmal den Verſuch machen, auf dieſer Straße, die man nicht gern mit Schienen belegen möchte, eine gleisloſe Bahn anzulegen. Hier würde ſie vielleicht am Platze ſein. Man würde dann den beiden Intereſſenten gerecht werden können, brauchte keine Schienen einzulegen, würde aber den elektri⸗ ſchen Bahnverkehr haben. Sollte das nicht möglich ſein — für die Schaffung einer Bahnverbindung auch oberhalb der Straße bin ich ſelbſtverſtänd⸗ lich —, dann müßte darauf Bedacht genommen wer⸗ den, die Schienen ſo einzubetten, daß dort kein ſtarker Lärm entſteht. Im übrigen noch einmal: Alt⸗Weſtend und Neu⸗Weſtend, aber für Alt⸗Weſtend! linie bis nach warmes Herz für vor allen Dinaen Stadtſyndikus Sembritzki: Meine Herren! Wir werden die hier vorgebrachten Wünſche auf Ver⸗ beſſerung der Verkehrsverhältniſſe nach Weſtend gerne prüfen und ihnen Rechnung zu tragen ſuchen, ſoweit wir dazu imſtande ſind, — ich ſage: ſoweit wir dazu imſtande ſind. Wie Sie wiſſen, ſind unſere Macht⸗ mittel nach der Richtung hin außerordentlich be⸗ ſchränkt. Soweit wir ſie überhaupt früher gehabt haben, ſind ſie auf den Zweckverband übergegangen: wir ſind nicht mehr Herr der Geſchäfte. Das möchte * ich die geehrte Verſammlung immer zu berückſichtigen bitten, daß wir in dieſer Beziehung nicht mehr Herr November 1913 385 unſerer Straßen ſind wie vor der Zweckverbands⸗ geſetzgebung. Aber wir werden ſehen, daß wir er⸗ reichen können, was zu erreichen möglich iſt. Was die von dem zweiten Herrn Redner ge⸗ ſtreiften Verhandlungen mit Spandau betrifft über die Herſtellung eines Durchgangsverkehrs nach Spandau, ſo waren dieſe Verhandlungen ohnehin ſehr ſchwierig und langwierig. Sie ſcheinen ſchon zu ſehr bepackt geweſen zu ſein; wie die Herren in der Zeitung geleſen haben werden, ſind in der Stadt⸗ verwaltung von Spandau Bedenken gegen den Ab⸗ ſchluß des Vertrages, der Ihnen eigentlich in der nächſten Sitzung vorgelegt werden ſollte, laut ge⸗ worden. Was die noch vorgebrachten Beſchwerden und Wünſche auf Verbeſſerung der ſonſtigen Verhältniſſe in Weſtend betrifft, ſo kann ich mich dazu nicht äußern. Stadtv. Gebert: Meine Herren! Die Kalami⸗ tät mit der Straßenbahn werden wir ſo lange haben, wie die Große Berliner Straßenbahngeſellſchaft hier Trumpf iſt. Bei dieſer Gelegenheit möchte ich darauf hinweiſen, daß beiſpielsweiſe die Verbindung von Weſtend zur Stadt ganz miſerabel iſt. Ich habe es perſönlich vor 14 Tagen erlebt, daß ich auf eine Ver⸗ bindung, ſage und ſchreibe, eine ganze geſchlagene Stunde warten mußte; ich konnte nicht fortkommen. Die Einſatzwagen gehen nicht ganz durch Charlotten⸗ burg, ſie werden oft angehalten, die Verbindung wird unterbrochen. Da man Umſteigebillets nicht be⸗ kommen kann, ſo iſt man gezwungen, für eine Strecke, die ſonſt nur 10 Pf. koſtet, wenn man glatt durch⸗ fährt, das Doppelte auszugeben. Das iſt eine Be⸗ laſtung des fahrenden Publikums und zeugt davon, wie die Verkehrsmiſere bei uns in Charlottenburg iſt. Ich möchte dann noch auf einen Punkt aufmerk⸗ ſam machen, ein Verſprechen, das uns ſeinerzeit der Herr Bürgermeiſter gegeben hat. Es war von uns angeregt worden, ob es nicht möglich ſei, die Große Berliner Straßenbahn zur Errichtung von Warte⸗ pavillons zu veranlaſſen. Damals hatte man uns im Plenum geſagt: es ſoll alles mögliche getan werden, um dieſen Wunſch zur Durchführung zu bringen; auf Grund des § 16, wenn ich nicht irre, des Ver⸗ trages ſei die Große Berliner Straßenbahn dazu ver⸗ pflichtet. Nun, bis zum heutigen Tage haben wir derartige Pavillons nicht erhalten. Ich möchte doch den Magiſtrat bitten, nicht bloß unſere Wünſche hier anzuhören, ſondern mit Hochdruck darauf hinzu⸗ arbeiten, daß dieſe Wünſche reſpektiert werden, damit wir uns nicht im Laufe des Jahres mehrfach mit denſelben Wünſchen beſchäftigen und zuſehen müſſen, wie die Große Berliner Straßenbahn alle unſere An⸗ regungen ignoriert. Die Anregaungen des Herrn Antragſtellers be⸗ grüße ich mit Freuden und wünſche, daß dabei auch aleich alle in Betracht kommenden miſerablen Zu⸗ ſtände mitventiliert werden, damit wir endlich ein⸗ mal Verbindungen bekommen, von denen wir ſagen können: jetzt ſind wirklich die Verkehrsverhältniſſe befriedigend. Stadtv. Rieſenberg: Meine Herren! Ich möchte die Ausführungen des Kollegen Dr. Stadthagen nach einer Richtung hin noch ergänzen. Wir haben es hier mit einem ſehr ſtark bevölkerten Stadtteil von Char⸗ lottenburg zu tun. Wenn wir die Einwohner in den drei Vierteln, Schloßviertel, Spandauer Berg und