Sitzung vom 3. dieſes Bedürfnis iſt hier in Charlottenburg genügend geſorgt. Daß dieſe Befürchtung nicht unberechtigt iſt, können Sie ja aus der Vorlage entnehmen, die uns f über die Errichtung einer Badeanſtalt in er Nürnberger Straße gemacht worden iſt. Da waren nicht nur mediziniſche Bäder nach allen Rich⸗ tungen hin vorgeſehen, ſondern auch Hundebäder erſter und zweiter Klaſſe in Ausſicht genommen. — Das iſt kein Witz; Sie brauchen nur die Vorlage nachzu⸗ leſen. Alſo die Gewerbetreibenden haben alle Urſache gehabt, ſich beizeiten in einer Petition an Magiſtrat und Stadwwerordnetenverſammlung zu wenden. Wenn nun die Kommiſſion hier beſchloſſen hat, dieſe Petitionen dem Magiſtrat als Material zu überweiſen, ſo iſt das meiner Meinung nach die mildeſte Form, die der Ausſchuß überhaupt wählen konnte. Mir wäre es ſehr ſympathiſch geweſen, wenn die Kommiſſion geſagt hätte: wir empfehlen dieſe Petitionen zur Berückſichtigung und nicht nur als Material. Stadtv. Scharnberg: Die Herren Vorredner werden wohl ſicher nicht die Abſicht gehabt haben, mich zu veranlaſſen, näher auf die hier in Charlottenburg beſtehenden Badeanſtalten einzugehen; ich möchte mir das wirklich erſparen. Ich will mit meinem Antrag nur den Zweck verfolgen, dem Magiſtrat nicht die Hande zu binden, wenn er die gute Abſicht hat, mit der Einrichtung mediziniſcher Bäder in unſerer Bade⸗ anſtalt vorzugehen. Ich möchte noch darauf hin⸗ weiſen, daß ein Herr in der Geſundheits⸗Deputation, der ſich als ein kerngefunder Mann bezeichnete, er⸗ klärte, er fühle ſich oft veranlaßt, ein elektriſches Lichtbad zu nehmen. Dagegen waren wieder einige Herren der Meinung, daß ein elektriſches Lichtbad unbedingt vom Arzt verordnet werden müßte. Sie ſehen alſo, daß die Meinungen hierüber ſehr aus⸗ einandergehen. Ich habe nur die Abſicht verfolgt, dem Magiſtrat bei ſeiner Vorlage freien Spielraum zu laſſen. Wir haben aber durchaus keine Ver⸗ anlaſſung, bei den Zuſtänden in den Privat⸗Bade⸗ anſtalten die Petitionen dem Magiſtrat als Material zu überweiſen, ſondern vielmehr (Grund genug, Über⸗ gang zur Tagesordnung zu empfehlen. Berichterſtatter Stadtv. Mottek (Schlußwort): Meine Herren! Im Petitionsausſchuß war ich auch der Anſicht, daß wir dieſe Petitionen dem Magiſtrat zur Berückſichtigung überweiſen ſollten, und zwar deshalb, weil ich auf dem Standpunkt ſtehe, daß für eine Volksbadeanſtalt Schwimmbäder, Wannenbäder und Douchen vollſtändig genügen. Ich bin auch der Anſicht, daß es nicht Aufgabe der Kommune ſein kann, in den gewerblichen Betrieb einer Gruppe ſteuerzahlender Bürger als Konkurrenz erſchwerend einzugreifen. Jedoch nach den im Petitionsaus⸗ ſchuß abgegebenen Erklärungen, daß die Stadt nicht beabſichtige, bei der Erweiterung der Volksbadeanſtalt in der Krummeſtraße mediziniſche Bäder vorzuſehen, daß es ſich vielmehr nur darum handle, römiſch⸗ iriſche Bäder und eventuell, worüber wir noch ſpäter zu beſchließen haben, ein bis zwei Lichtkaſtenbäder einzubauen, fällt eben dieſes Bedenken fort. Deshalb habe ich mich auch dem Antrage angeſchloſſen, dieſe Petitionen dem Magiſtrat als Material zu über⸗ weiſen. Ich glaube, dabei kann ſich auch Herr Kollege Scharnberg beruhigen. Ich bitte Sie, dementſprechend zu beſchließen. Dezember 1913 419 (Die Verſammlung lehnt den Antrag des Stadtv. Scharnberg ab und beſchließt nach dem An⸗ trage des Berichterſtatters die Ueberweiſung der Petitionen als Material.) Stellv. Vorſteher Dr. Hubatſch: Das Protokoll der heutigen Sitzung vollziehen die Stadtv. Rackwitz, Ruß und Scharnberg. Wir kommen nunmehr zu V. Petition der Stadtſekretäre, der Privatdienſtgehilfen Krüger und Gen., der Vereinigung techniſcher Be⸗ amten und Angeſtellten, der ſt ädtiſchen Arbeiter und An⸗ geſtellten, der ſtädtiſchen Lademeiſter, des Charlottenburger Rektoren⸗ vereins, der Lehrer an den Realanſtalten, Geſang⸗ und Turnlehrer, betr. Neuregelung der Beſol⸗ dungs, Anſtellungs und Lohn verhältniſſe. Berichterſtatter Stadtv. Dr. Stadthagen: Meine Herren! Wir ſehen hier eine ganze Anzahl von Pe⸗ titionen vor uns, wie ſie in den letzten Jahren mehr⸗ fach in der Hoffnung auf die baldige Durchſicht des Normaletats an uns herangetreten ſind. In frühe⸗ ren Fällen haben wir Ihnen kurz den Inhalt der Petitionen in dem Vordruck des Petitionsausſchuſſes wiedergegeben. Das hat ſich in dieſem Falle nicht ermöglichen laſſen; denn die Wünſche und Anträge der Petenten umfaſſen teilweiſe mehrere Druckſeiten. Sie haben z. B. direkt Entwürfe für Beamtenaus⸗ ſchüſſe uſw. in die Petitionen hineingebracht. Wir haben uns daher darauf beſchränkt, Ihnen bekannt zu geben, daß es ſich hier um die Neuregelung der Beſol⸗ dungs⸗, Anſtellungs⸗ und Lohnverhälntiſſe handelt. Wie früher empfehlen wir Ihnen auch hier, die Petitionen dem Magiſtrat als Material für die kom⸗ mende Durchſicht des Normaletats zu überweiſen. Ich möchte aber in dieſem Falle darauf hinweiſen, daß in dieſem Vorſchlag implicite enthalten iſt, daß na⸗ türlich der ſpäter einzuſetzende Ausſchuß der Stadt⸗ verordnetenverſammlung zur Durchſicht des Normal⸗ etats auch ſeinerſeits alle dieſe Petitionen vorgelegt erhält, wie das auch früher wohl der Fall geweſen iſt. Nun ſind nachträglich noch zwei Petitionen ein⸗ gegangen. Die eine geht von den hauptamtlichen Lehrern der ſtädtiſchen Fortbildungsſchulen aus. Sie wünſchen eine Erhöhung ihres Gehalts bei Durchſicht des Normaletats. Ferner bitten die Sekretäre und Sekretariatsaſſtſtenten in einer Petition einmal um Erhöhung ihrer Gehälter, und zweitens wünſchen die Sekretariatsaſſiſtenten, das ſie ſämtlich vom 1. April 1914 ab nach 12jähriger Dienſtzeit zu Sekretären be⸗ fördert werden. Meine Herren, Sie erinnern ſich der ſchwierigen Frage, die hier angeſchnitten wird. Ich möchte Sie bitten, auch dieſe beiden Petiti⸗ onen, trotzdem ſie dem Ausſchuß noch nicht vorgelegen haben, ebenfo wie die anderen Petitionen dem Ma⸗ giſtrat als Material zu überweiſen. Wenn dieſem Wunſche von Ihnen enier wird, ſo iſt die Sache damit erledigt; ſollten Sie aber dagegen Einſpruch erheben, ſo müßten dieſe beiden Petitionen ihren ge⸗