Sitzung vom 17. den können, ſo müſſen ſie im erſten Stock vorgeſehen werden, und es bleiben dann, wenn Sie ein Zimmer ſtreichen wollen, nur noch zwei übrig, ein Empfangs⸗ zimmer und ein Wohnzimmer, wozu eventuell noch das zur Dienſtwohnung nicht eigentlich gehörige Amtszimmer des Direktors kommt, das unmittelbar an dieſelbe anſtößt und infolgedeſſen auch gelegentlich mit verwendet werden kann. Das iſt aber nicht ganz ausreichend. Mit Rückſicht darauf wird es erwünſcht ſein, daß gerade im erſten Stock außer dem Amts⸗ zimmer noch ein ſechſtes Zimmer eingeräumt wird. Der Direktor würde gewiß nichts dagegen einzu⸗ wenden haben, wenn ihm oben weniger Räume zur Verfügung geſtellt werden; aber unten braucht er noch ein Zimmer. Da wir zurzeit in der glücklichen Lage ſind, ein unmittelbar anſtoßendes wohl paſſendes Zimmer zu haben, ſo iſt der Magiſtrat der Meinung, daß wir das, ohne Lurus zu treiben, dem Direktor zur Ver⸗ fügung ſtellen können. Sollten Sie aber Beſorgniſſe haben, daß wir ſpäter einmal das Zimmer für Schul⸗ zwecke brauchen — in der erſten Zeit wird das nicht der Fall ſein —, ſo könnte ja ſchon von vornherein ausgemacht werden: für den Fall, daß wir es gebrau⸗ chen, muß es der Schule wieder zur Verfügung geſtellt werden. Solange wir es aber nicht brauchen, iſt es nicht nötig, es von der Direktorwohnung abzu⸗ zweigen. Stadtv. Wenzke: Meine Herren! Ich habe den Antrag des Ausſchuſſes unterſchrieben und damit an⸗ erkannt. Ich muß jedoch dazu bemerken, daß ich das getan habe in der Vorausſetzung, daß mit der Be⸗ ſchlußfaſſung über den Antrag bezüglich der Direktor⸗ wohnung der Magiſtratsantrag nicht verbunden wird. Wie ich jetzt ſehe, iſt das geſchehen. Das mag wohl richtig ſein, ich will es nicht anzweifeln, muß aber daher meine Stimme zurückziehen, weil ich nicht mit den Koſten für dieſen Bau einverſtanden bin. Der Ausſchuß hat ſich lediglich — darauf möchte ich bitten Wert zu legen — mit der Frage beſchäftigt, die Woh⸗ nung des Direktors feſtzuſetzen. Schon früher habe ich mich damit befaßt, feſtzuſtellen, welche Einheitspreiſe wir für unſere Schulhausbauten benötigen. Ich habe das getan in bezug auf die Klaſſeneinheit und auf den Schülerplatz. Dieſe Auffaſſung hat man als nicht nichtig bezeichnet, und ich erkenne auch an, daß eine Schule, die umfangreiche Nebenräume hat, einen etwas höheren Einheitsſatz pro Klaſſe erhalten muß. Daher habe ich mich nochmals bemüht, eine Auf⸗ ſtellung nach den Kubikmetern des bebauten Raumes zu machen. Sie werden mir zugeben müſſen, daß es auf den Preis pro Kubikmeter bebauten Raumes keinerlei Einwirkung hat, wieviel Nebenräume ich an ein Schulhaus anreihe, ſondern es iſt lediglich der Einheitsſatz pro Kubikmeter beſtimmend. Meine Herren, ich weiß ganz genau, daß die An⸗ forderungen unſerer Zeit ſtets ſteigern werden das Bedürfnis nach geſunden, erzieheriſch wirkenden Schulgebäuden bei einer guten Ausgeſtaltung letzterer. Wir haben die Anregungen hierzu in erſter Linie unſeren Schulleitern zu danken und mit Recht. Ich darf Ihnen vielleicht einige Daten über die Koſten von Schulgebäuden anderer Städte mitteilen und will, wie ich hervorhebe, zunächſt Beiſpiele aus Städten wählen, die ungefähr dieſelben Lebensbedingungen, dieſelben Material⸗ und Arbeitslöhne haben wie wir in Charlottenburg. Dezember 1913 441 Da iſt z. B. die Viktoriaſchule in Breslau, eine höhere Mädchenſchule, die eine Aula und Turnhalle enthält. Für dieſe Schule ſind 20,40 ℳ pro Kubik⸗ meter verausgabt worden inkl. Mobiliar und Neben⸗ anlagen, d. h. gärtneriſche Anlagen und Einfriedi⸗ gungen. Bei der Schillerſchule in Stuttgart, ebenfalls einer höheren Madchenſchule mit eingebauter Aula und Turnhalle, beläuft ſich der Preis für das Kubik⸗ meter auf 19,23 %ℳ, immer inkl. Möbel und Neben⸗ anlagen. Bei der Eliſabethſchule in Mannheim kommt das Kubikmeter auf 20,27 ℳ, und bei dem Schiller⸗ gymnaſium in Leipzig ſtellt ſich der Preis auf 20,64 . Wenn man mit dieſen Einheitspreiſen die Preiſe vergleicht, die wir in Charlottenburg gezahlt haben, ſo ergibt ſich für die Herthaſchule auf Weſtend ein Preis pro Kubikmeter von 24,74 ℳ und außerdem für eine Gemeindedoppelſchule auf Weſtend 21,93 ℳ pro Kubikmeter. Sie ſehen alſo, daß bei uns die Preiſe, die ſonſt für derartige Schulen ausgegeben werden, bedeutend überſchritten werden. Weiter habe ich mich auch bemüht, in unſerer Umgegend derartige Preiſe feſtzuſtellen, und kann Ihnen zwei Angaben machen, die ganz neuen Datums ſind. Bei dem Lyzeum in Mariendorf ſtellt ſich der Preis pro Kubikmeter mit Aula und Turnhalle auf 20,18 % inkl. alles Mobiliars, aller Nebenanlagen. Das Realgymnaſium in Mariendorf, auch ganz neuen Datums, koſtet nur pro Kubikmeter 19,30 ℳ. Dieſen 19 und 20 ℳ pro Kubikmeter gegenüber ſollen wir jetzt zahlen laut Anſchlag der Hochbau⸗ verwaltung 23 ℳ für vorliegenden Schulbau. Wenn ich überlege, daß in dem Anſchlage der Hochbauverwal⸗ tung noch außerdem für Einfriedigung, Platzregulie⸗ rung uſw. 10 000 ℳ enthalten ſind, ſo würden ſich noch 0,3 ℳ pro Kubikmeter ergeben, und es würde der Betrag von 23,3 %ℳ pro Kubikmeter heraus⸗ kommen. Ich will dabei nicht von den Tiefergründun⸗ gen und ſonſtigen ſchwierigen Arbeiten ſprechen; die habe ich ſelbſtverſtändlich aus meiner Betrachtung herausgenommen. Es ergibt ſich eine Differenz von rund 3,0 %ℳ pro Kubikmeter; das würde bei einer Kubikmeteranzahl von 36 000 den Betrag von 100 000 Mark ausmachen. Das ſind doch ſo weſentliche Unterſchiede, daß wir nicht ohne weiteres darüber hinweggehen und ſagen können: wir nehmen die Magiſtratsvorlage in der vorgelegten Form an. Ich bin überzeugt, meine Herren, daß Sie ſich nicht das Bild ſo klar werden machen können, wie es mir durch das Studium der Materie möglich war, und daß Sie nicht geneigt ſein werden, einfach die 100 000 ℳ von der Bau⸗ ſumme abzuſtreichen. Ich möchte daher bitten, daß wir die geſamte Vorlage noch einmal in den Aus⸗ ſchuß zurückverweiſen und uns nochmals eingehend darüber unterhalten, wie es möglich iſt, daß bei uns ſtets wieder ſo horrende Anſätze für das Kubikmeter bebauten Raumes gemacht werden. (Bravo! bei der Vereinigten alten Fraktion.) Magiſtratsbaurat Winterſtein: Meine Herren! Die Hochbauverwaltung kann dem Herrn Vorredner nur dankbar ſein, wenn er uns durch ſeine eigene Sachkenntnis in der Aufgabe unterſtützt, die Koſten unſerer Bauten zu vermindern. Ich ſelbſt bin jeder⸗ zeit bereit, mit Herrn Wenzke in dieſer Sache ſo lange