Sitzung vom 17 tomobil⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft, worin er mitteilt, daß er dazu bereit wäre. Meine Herren, aber ein Schrei⸗ ben an die Automobil⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft, die viel⸗ leicht ſpäter garnicht mehr exiſtiert, kann uns in dem Falle nicht genügen, und es müßte doch verlangt wer⸗ den, daß der Herr Miniſter die Freundlichkeit hatt. auch an Charlottenburg ein ſolches Schreiben zu richten. Dann glaube ich, daß man dieſer Frage eher naher treten tönnte. Ich glaube, daß das ein wichtiger Punkt bei unſerer Zuſtimmung ſein müßte; denn wir erhoffen ja auf dieſe Weiſe eine Ausfall⸗ ſtraße, und es könnte, wenn ſich ein Rennplatz daraus entwickeln ſollte, das Gegenteil für uns entſtehen; denn wir hätten dann nicht Platz, eine Ausfallſtraße zu ſchaffen. Ich halte dieſen Punkt für ſehr wichtig. Eine dritte Bedingung war dann die, daß der Königsweg durch einen Erlaß des Polizeipräſidenten für den utoſchnellverkehr geſperrt würde. Das iſt ein ſpezieller Wunſch des Magiſtrats. Der Erlaß des Polizeipräſidenten iſt mir aus den Akten auch nicht erſichtlich geworden; es wäre ja möglich, daß er noch beigebracht werden könnte. Jedenfalls iſt das wohl ein Punkt, bei dem der Magiſtrat noch ſpeziell ſagen müßte, ob er auf dieſem Punkt überhaupt be⸗ ſtehen bleibt. Dann käme die Frage, daß ſich der Kreis Teltow in angemeſſener Höhe ebenfalls an der Garantie be⸗ teiligen ſollte. Das iſt inzwiſchen geſchehen; Teltow hat ſich mit 250 000 ℳ an den Obligationen betei⸗ ligt und, wie ich nebenbei bemerken möchte, in den Vertrag dieſelben Bedingungen aufgenommen, die wir damals geſtellt hatten. Es wäre uns immerhin angenehm, wenn uns im Ausſchuß noch eine Abſchrift des Vertrages vorgelegt würde, die ich auch nicht in den Akten gefunden habe. Nun ſollte ein Schnellomnibusverkehr ein Stück in die Stadt hinein über dieſe Straße hinweg ein⸗ gerichtet werden. Ich glaube, daß dieſem Punkte ge⸗ nügend durch die Vorlage des Magiſtrats Rechnung getragen iſt; denn wenn die Geſellſchaft zwei Jahre lang mit einer Unterbilanz von 5000 ℳ gearbeitet hat, kann es nicht in unſerem Intereſſe liegen, daß die Geſellſchaft das im dritten Jahre auch noch tut, denn dann würden ja unſere Garantieverpflichtungen um ſo eher in Anſpruch genommen werden. Nun kommt ein Punkt, bei dem von uns ver⸗ langt wurde, daß nur in den Morgenſtunden Probe⸗ und Uebungsfahrten dort abgehalten werden und ncht mehr als zwei Rennen im Jahre ſtattfinden ſollten. Wir haben das damals aus dem wohlüber⸗ leaten Grnnde getan, damit uns dort nicht eine große Rennſtraße hingebaut würde, die vielleicht dem öffentlichen Verkehr im größten Teil des Jahres ent⸗ gogen würde, ſo daß wir dort ſchließlich einen ähn⸗ lichen Platz wie den Flugplatz Johannisthal bekom⸗ men könnten. Wer z. B. die Brooklyn⸗Rennbahn bei New⸗York kennt, wird zugeben, daß ein derar⸗ tiges Getöſe und ein ſolcher Geruch, wie er auf dieſer Bahn vorhanden iſt, die ganze Umgegend ſtört, und es wäre die Gefahr vorhanden, daß die Gegend beim Ererzierplatz, die wir dort zu einer ſchönen Wohn⸗ gegend ausbilden wollen, geſchädigt würde. Ich glaube, daß man die Konventionalſtrafen, die hier in der Vorlage eingeſetzt ſind, ſehr unter die Lupe nehmen und vielleicht einige davon noch erhöhen müßten. Unter Punkt 4 ſoll der Geſellſchaft die Möglich⸗ eit egeben werden, den Vertrag, den wir mit ihr ſchließen wollen, in kurzer Zeit zu kündigen. Ich glaube, daß das auch ein Punkt wäre, der ſehr der Dezember 1913 451 Ueberlegung bedarf. Denn unſere Abſicht war, ein Unternehmen, das ſich dicht vor unſeren Toren eta⸗ bliert, in der Hand zu behalten und eine Kontrolle darüber zu üben. Wenn wir gekündigt werden könn⸗ ten, ſo iſt eine Kontrolle für uns unmöglich. — Wie ich bereits eingangs ſagte, beantrage ich die Ein⸗ ſetzung eines Ausſchuſſes von 15 Mitgliedern. Stadtv. Gebert: Meine Herren! Auch meine Freunde ſtehen auf dem Standpunkt, daß die Vorlage, die uns hier der Magiſtrat macht, ziemlich unklar iſt. Als wir uns ſeinerzeit gegen das Projekt dieſer Auto⸗ mobilſtraße ausſprachen, haben wir damals gleich be⸗ lont, man ſollte ſehr vorſichtig ſein und nicht mit dem Gelde der Stadt ein Unternehmen unterſtützen, das unter Umſtänden weitere Anſprüche als die Hergabe des Garantiefonds an uns ſtellen könnte. Und nun iſt noch nicht einmal die Automobilſtraße dem Verkehr übergeben, ſie befindet ſich gewiſſermaßen noch im Rohbau, und da kommt nun ſchon die Automobil⸗ ſtraßengeſellſchaft herbei und wünſcht den im Jahre 1913 vereinbarten Vertrag wieder zu ändern. Nun, meine Herren, wie dem auch ſei, ich muß auch offen eingeſtehen, daß mir die Vorlage des Ma⸗ giſtrats und ſpeziell ihre Begründung ziemlich auf⸗ gefallen iſt. Es heißt hier unter anderem, daß die Geſellſchaft trot aller Bemühungen kein Geld hätte auftreiben können, und da habe ich ſo das Gefühl, als wenn der Geldverleiher erſt eine beſtimmte Garantie haben wollte. Da hat ſich vielleicht die Geſellſchaft geſagt: halt, ſtopp, hier können wir wieder einmal die Stadt Charlottenburg gebrauchen, (Sehr richtig!) die eine größere Garantie übernehmen kann; um ſo leichter bekommen wir dann eventuell Geld. Ich weiß mich eines Ausſpruches zu erinnern, der dahin geht: wir wollen unſeren Magiſtratsmitgliedern ruhige Nächte bereiten. Ich nehme ja an, daß dieſe ruhigen Nächte darauf zu beziehen ſind, daß die Herren Magiſtratsmitglieder recht ſparſam zu Werke gehen ſollen. Ich meine, wir können nach dieſer Rich⸗ tung hin doch nicht ſo ins Uferloſe wirtſchaften, wie es ſich dieſe Geſellſchaft vielleicht denkt. Unſer ver⸗ ſtorbener Oberbürgermeiſter Schuſtehrus, der ſeiner⸗ zeit recht warm für das Projekt eintrat, ſagte damals unter anderem: weiter haben wir nichts zu über⸗ nehmen als dieſe Garantie, und für die Zukunft wird auch weiter nichts kommen. Aber jetzt iſt noch nicht einmal der Vertrag perfekt, und da ſoll ſchon an ihm geändert werden. Ferner heißt es auch in der ganzen Magiſtratsvorlage: es dürfte, es kann uſw.; aber etwas Beſtimmtes iſt in der ganzen Vorlage nicht zu finden. Wir ſtehen auch auf dem Standpunkt, daß dieſe ganze Magiſtratsvorlage doch einmal eingehend ge⸗ prüft werden müßte. Wir können uns auch nicht da⸗ mit einverſtanden erklären, daß, wenn die Geſellſchaft eine Unterbilanz hat, ſie dann das Recht haben ſoll, den Kraftwagenſchnellverkehr plötzlich einzuſtellen. Wir können doch nicht zugeben, daß ein Verkehrs⸗ mittel, das unter Umſtänden mit Unterſtützung oder unter Zuſtimmung der Stadt geſchaffen wird, plötz⸗ lich aus dem Verkehr gezogen wird. Das dürfen wir nicht aus der Hand geben. Es wurde ja ſeinerzeit von dem Magiſtratsvertreter ausdrücklich betont, daß dieſes Verkehrsmittel bis in das Herz der Stadt Char⸗ lottenburg hineingeführt werden ſollte. Was ergibt