Sitzung vom 7. Januar 1914 3 Die Wahl erfolgt durch Stimmzettel. Ich bitte die Herren Kollegen, die ausgelegten Stimmzettel zu beſchreiben und den einſammelnden Boten zu über⸗ geben. Wir kommen zunächſt zur Wahl des Vorſtehers. Die Wahl erfolgt. Das Ergebnis wird ermittelt.) Es ſind abgegeben worden im ganzen 65 Zettel. Davon lauten 54 auf Herrn Dr. Frentzel, während 11 unbeſchrieben ſind. Herr Dr. Frentzel iſt mit großer Majorität von der Verſammlung wiedergewählt; ich bitte ihn, der ſchon bisher zur vollen Befriedigung des Stadtverordnetenkollegiums die Verhandlungen geleitet hat, den ihm gebührenden Platz des Vorſtehers wieder einzunehmen. Stadtv. Dr. Frentzel: Ich nehme die auf mich ge⸗ fallene Wahl mit dem Ausdrucke meines lebhafteſten Dankes an. (Bravo!) Wenn Sie mich im vorigen Jahre hier zum Vor⸗ ſteher wählten, waren es Erwartungen und Hoffnun⸗ gen, die Sie an meine Perſon knüpften. Ich darf aus dem heutigen Wahlreſultat entnehmen, daß die Füh⸗ rung des Vorſteheramtes durch mich Ihre Befriedigung gefunden hat. Wenn dem aber ſo iſt, ſo weiß ich ganz genau, daß ich dieſen Umſtand im weſentlichen und faſt ausſchließlich dem großen Entgegenkommen dieſer Ver⸗ ſammlung verdanke. Ich kann auch konſtatieren, daß ich während meiner ganzen 12monatigen Amtsführung die Verhandlungen leiten und ihre Würde aufrecht er⸗ halten konnte, ohne ein einziges Mal zu dem unbe⸗ quemen und unangenehmen Disziplinarmittel des Ordnungsrufs greifen zu müſſen. Ich habe das mit beſonders lebhaftem Danke ſtets empfunden. Ich hoffe, Sie werden mir dieſes Entgegenkommen auch in Zu⸗ kunft weiter angedeihen laſſen. (Allſeitiges Bravo.) Es wird in Ihrer aller Sinne ſein, meine Herren, wenn ich unſerm Alterspräſidenten noch einmal den Dank für die freundliche Führung der Geſchäfte wäh⸗ rend der Vorſteherwahl ausſpreche. (Den Vorſitz übernehmend:) Wir kommen nun zur Wahl des Vorſteher⸗Stellvertreters. Ich bitte, die Stimmzettel zu beſchreiben und ein⸗ zuſammeln. (Die Wahl erfolgt. Das Ergebnis wird ermittelt) Es ſind 65 Zettel abgegeben worden. Von den 65 abgegebenen Stimmen ſind 61 auf Herrn Geh. Studienrat Dr Hubatſch gefallen, 1 auf Herrrn Stadtv. Zander, 3 Zettel waren unbeſchrieben, alſo ungültig. Herr Dr Hubatſch iſt ſomit wieder zum Vorſteher⸗ Stellvertreter gewählt. Ich frage ihn, ob er die Wahl annimmt. Stadtv. Dr. Hubatſch: Meine Herren! Für das Vertrauen, das Sie mir wiederholt bewieſen und auch heute wieder entgegengebracht haben, ſage ich Ihnen meinen herzlichſten Dank. Ich nehme die Wahl an. (Bravol) Vorſteher Dr. Frentzel: Wir kommen nunmehr zu der Wahl der Beiſitzer. Stadtv. Otto (zur Geſchäftsordnung): Meine Herren! Ich möchte mir den Vorſchlag erlauben, was zuläſſig iſt, die Beiſitzer durch Zuruf zu wählen, und ich ſchlage vor, indem ich den Vorſchlägen der Frak⸗ tionen folge, zu Beiſitzern zu wählen die Herren Kol⸗ legen Dr Borchardt, Dunck, Dr Genzmer und Ruß. Vorſteher Dr. Frentzel: Die Wahl durch Akkla⸗ mation iſt, wie Herr Kollege Otto richtig bemerkt hat, zuläſſig, wenn kein Widerſpruch angemeldet wird. Ich darf feſtſtellen, da ein Widerſpruch nicht erfolgt, daß die 4 genannten Herren als Beiſitzer gewählt ſind. Ehe wir in der Tagesordnung weiter fortfahren, möchte ich Ihnen zwei Anträge verleſen, die eingegan⸗ gen ſind. Der erſte Antrag lautet: Der Magiſtrat wird erſucht, eine baldige Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe vom Span⸗ dauer Berg über den Fürſtenbrunner Weg nach dem Siemensſteg herbeizuführen. UDr Stadthagen, I)0r Liepmann, Weiſe, Genzmer und eine Reihe anderer Herren haben den Antrag unterſchrieben; er wird auf die Tagesordnung der näch⸗ ſten Sitzung geſetzt werden. Der zweite Antrag lautet: Der Magiſtrat wird erſucht, beim Zweck⸗ verband die geeigneten Schritte zur Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe nach Weſtend insbe⸗ ſondere durch Verlängerung der N⸗Linie bis zum Spandauer Bock zu unternehmen. Stadthagen, Granitza, Weiſe, Dr. Genzmer, Wenzke und noch einige andere Herren. Mit dieſem Antrage wird in der gleichen Weiſe verfahren werden. Dr. Liepmann, Wir treten nun in Punkt 3 der Tagesordnung ein: Wahl der Mitglieder der ſtändigen Ausſchüſſe, und zwar: a4) Wahlausſchuß — 15 Mitglieder. Es ſind vorgeſchlagen die Stadtv. Bade, Boll⸗ mann, Gersdorff, Granitza, Jolenberg, Kern, Mottek, Neumann, Protze, Ir Rothholz, Scharnberg, Schwarz, Wenig, Wilk und Zander. — Wenn Widerſpruch nicht erfolgt, ſind dieſe Herren gewählt. Widerſpruch iſt nicht erfolgt: die Herren ſind gewählt. 5) Petitionsausſchuß — 9 Mitglieder. Vorgeſchlagen ſind die Stadtv. Dr. Friedlaender, Gersdorff, Imberg, Klick, Mosgau, Mottek, Protze, Dr. Stadthagen und Stulz. — Auch hier konſtatiere ich, da Widerſpruch nicht erfolgt, daß die Herren ge⸗ wählt ſind. c) Rechnungsprüfungsausſchuß 13 Mitglieder. Vorgeſchlagen ſind die Stadtv. Ahrens, Bollmann, Dr Damm, Heidenreich, Kantzenbach, Klick, Laskau, Marzahn, Neumann, Panſchow, Dr Rothholz, Walther und Weiſe. — Widerſpruch erfolgt nicht; die Herren ſind gewählt.