6 Sitzung vom 21. Januar 1914 die Dringlichkeit beantragt hat. Ich Herren, welche ſich dem Vorſchlage Vorlage als dringlich heute in anſchließen wollen, ſelber erſehen, bitte diejenigen des Magiſtrats, dieſe öffentlicher Sitzung zu behandeln, die Hand zu erheben. (Geſchieht.) Das iſt die große Mehrheit; die Dringlichkeit iſt beſchloſſen. Ich denke, wir fahren am beſten, wenn wir gleich mit der Behandlung dieſer Vorlage be⸗ ginnen. — Sie ſind damit einverſtanden. Dann treten wir in die Beſprechung der 1 Vorlage betr. Hilfeleiſtung für die durch das Hoch⸗ waſſer Geſchädigten ein. Das Wort wird nicht verlangt, — Widerſpruch erfolgt nicht; ich kann alſo konſtatieren, daß der An⸗ trag des Magiſtrats angenommen iſt: Für die durch das Hochwaſſer geſchädigten Bewohner der Oſtſeeküſte in Pommern und Mecklenburg wird ein Betrag von 1000 %1 aus dem Dispoſttionsfonds bewilligt. Wir treten nun in die Tagesordnung ein. Punkt 1: betr. Inſtandſetzung der Rieſleranlage des Vorlage — Druckſache 3. Waſſerwerks Teufelsſee. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Zur außerordentlichen Inſtandſetzung der Rieſleranlage des Waſſerwerks Teufelsſee wer⸗ den 12 000 ℳ aus laufenden Mitteln der Waſſerwerke bewilligt.) Punkt 2: Vorlage betr. Teilung von Klaſſen. — Druckſache 4. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die durch die Teilung der Klaſſen 1) L. I1I1 0 der Leibniz⸗Oberrealſchule, 2) G. 0 III der Kaiſer⸗Friedrich⸗Schule und 3) vI 0 der Realſchule I11 im Rechnungsjahre 1913 entſtandenen Koſten im Betrage von zu 1) 3900 dℳ, „ 2) — 900 „ „ 3) — 1725 2 zuſammen 6525 ℳ werden bewilligt. Der Betrag iſt dem Dispoſttionsfonds zu entnehmen.) Punkt 3: Vorlage betr. Verſtärkung von Etatsnummern des Ord. Kapitel 1 für 1913. Druckſache 5 (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Aus dem Dispoſitionsfonds für 1913 werden verſtärkt: Wadnel beitragen. a) Ordin. Kapitel 1 — 6 — 124 (Reiſekoſten, Tagegelder und Fuhrkoſten für die allge⸗ meine Verwaltung und die Angeſtellten der höheren Schulen) um 1000 ℳ p) Ordin. Kapitel I — 6 — 4 (Um⸗ zugskoſten für Beamte um 7000 „ zuſammen 8000 %ℳ) Punkt 4: Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Kapitel 1— 11 — 9 für 1913.— Druckſache 6. Stadtv. Dr Byk: Meine Herren! Ich wollte meine Zuſtimmung zu der Vorlage im Namen meiner Freunde geben. Aber ich habe das Wort ergriffen, um an den Magiſtrat die Anfrage zu richten, welche Gründe maßgebend ſind, den jetzigen Modus der Ein⸗ ziehung der Gebühr für Gas, Elektrizität und Waſſer beizubehalten. Bürgermeiſter Dr. Maier: Meine Herren! Es handelt ſich hier überhaupt nicht um ein Novum, ſondern um die Fortſetzung einer alten Praxis zur Vermeidung höherer allgemeiner Verwaltungskoſten. Es iſt alſo keine Neuerung, ſondern eine Einrich⸗ tung, die ſeit Jahren bei uns beſteht. Stadtuo. Dr Byk: Ich weiß wohl, daß es ſich nicht um ein Novum handelt. Aber vor zwei Jahren iſt doch die Einrichtung nur zur aushilfsweiſen Ein⸗ ziehung dieſer Gebühren getroffen worden. Ur⸗ ſprünglich ſind auch nur wenige 1000 ℳ dafür ver⸗ wendet worden. Allmählich erhöhen ſich jedoch die Ausgaben für dieſen Modus der Einziehung immer mehr. Anfangs waren es 7000 %; dann ſind es 30 000 ℳ und jetzt 37 000 ℳ geworden. Nun wollte ich eben an den Magiſtrat die An⸗ frage richten, welche Gründe maßgebend ſind, dieſen Modus — ich ſprach nicht von einem Novum, ſon⸗ dern von einem Modus — beizubehalten. Mir fiel auf, daß es ſich doch um einen recht hohen Betrag handelt, der dafür verwendet wird, und ich fragte mich, ob es nicht ſchon in finanzieller Beziehung vor⸗ teilhafter für die Stadt iſt, wenn die Gebühren ſtatt durch die Paketfahrt direkt durch Beamte der Stadt eingezogen werden. Der finanzielle Effekt, der dadurch entſtehen könnte, iſt nicht allein für mich maßgebend. Es fommt in Betracht, daß wir für die 37 000 %i, die wir dafür verwenden, wie ich ausgerechnet habe, etwa 15 Beamte anſtellen könnten, und ich meine, daß es doch von rechtem Vorteil wäre, wenn wir, ſtatt das Geld nach Berlin an die Paketfahrtgeſell⸗ ſchaft zu geben, die doch natürlich ihren pekuniären Vorteil dabei hat, Beamte anſtellen, die in Char⸗ lottenburg leben, ihre Wohnung haben, ihr Geld aus⸗ geben und dadurch zur Belebung von Handel und Wir haben es wiederholt als mißlich empfunden, daß die Bevölkerung in der letzten Zeit nicht in dem Maße zugenommen hat, wie es früher der Fall geweſen iſt. Heute las ich aller⸗ dings zu meiner Freude im letzten ſtatiſtiſchen Be⸗ richt, daß es im Monat November beſſer geworden iſt. Gleichwohl, meine ich, müſſen wir alles tun, um eine Bevölkerungsvermehrung herbeizuführen. Dann iſt mir auch geſagt worden, daß die Ein⸗ ziehung der Gelder durch die Paketfahrt nicht ſo ſorg⸗ fältig geſchieht wie durch unſere Beamten. Mir iſt