Sitzung vom 4. Februar 1914 trage ich im Namen meiner Freunde, die Vorlage einem Ausſchuſſe von 11 Mitgliedern zu überweiſen. Ich bitte Sie: ſtimmen Sie unſerem Antrage zu! Vorſteher Dr. Frentzel: Das Wort wird nicht weiter verlangt. — Herr Kollege Damm hat bean⸗ tragt, Punkt 4 der Tagesordnung an einen Ausſchuß von 11 Mitgliedern zu verweiſen. (Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehr⸗ heit nach dieſem Antrage.) IIch bitte, mir die Namen der Ausſchußmitglie⸗ der noch einzureichen; ich werde ſie dann im Laufe der Sitzung bekanntgeben. Wir kommen zu Punkt 5 der Tagesordnung: Vorlagen betr. Annahme von Stiftungen. — Druck⸗ ſachen 31, 32. Meine Herren, ich glaube, daß wir der Bitte, die der Magiſtrat an uns richtet, dieſe beiden Stiftungen anzunehmen, ſehr gern und mit freudigem Herzen nachkommen werden. Ich glaube aber auch, daß wir die Verpflichtung haben, uns dem Magiſtrat darin an⸗ zuſchließen, daß wir hier noch einmal vor der Oeffent⸗ lichkeit bekennen, wie ſehr wir beiden Stiftern zu Dank verpflichtet ſind. (Allſeitiges Bravo.) Die eine der Stiftungen iſt von einem Charlot⸗ tenburger Bürger gemacht worden, der nicht genannt ſein will. Wir ehren die feinſinnige Zurückhaltung, die in dieſem Wunſche liegt, dadurch, daß wir nicht weiter fragen, weß Nam und Art der Geber ſei. Daß er ſich jedoch ſelbſt durch ſeine Tat als einen warm⸗ herzigen und wohlwollenden Menſchenfreund charak⸗ teriſtert hat, das hier auszuſprechen, iſt nicht nur unſer Recht, ſondern, ich glaube, auch unſere Pflicht. Der zweite Stifter iſt ein Mann, deſſen Name in Charlottenburg ſehr bekannt iſt und der überall einen guten Klang hat, dem auch viele von uns infolge ſeiner großen gemeinnützigen Tätigkeit auf den ver⸗ ſchiedenſten Gebieten gut bekannt und befreundet ſind. Durch die Gabe, die er der Stadt macht, hat er dem Bilde, das ſeine Freunde und Verehrer von ihm haben, nur einen weiteren ſchönen und edlen Zug hin⸗ zugefügt. Wir danken ihm im Namen der Stadt, wir danken ihm insbeſondere im Namen aller derjenigen, die von ſeiner Gabe Nutzen und Vorteil in Zukunft ziehen werden. Das Wort iſt nicht weiter verlangt. Ich konſta⸗ tiere, da kein Widerſpruch erfolgt iſt, daß die Ver⸗ ſammlung einſtimmig die Annahme der beiden Stif⸗ tungen ausgeſprochen hat. Wir kommen zu Punkt 6 der Tagesordnung: Bericht des Rechnungsprüfungsausſchuſſes über die Prüfung von 5 Rechnungen. Druckſache 33. Berichterſtatter Stadtv. Bollmann: Meine Herren! Der Rechnungsprüfungsausſchuß hat die Rechnungen und auch die Hauptrechnung der Stadt⸗ hauptkaſſe geprüft, wie Sie dieſe in dem Bericht, der in Ihren Händen iſt, unter A und B verzeichnet finden. Ich empfehle namens des Ausſchuſſes, die Entlaſtung] 6 0 ſ Sitzung Herr Kollege Dr Liepmann. Halten Sie die für die vier Rechnungen unter 4 auszuſprechen, die Hauptrechnung der Stadthauptkaſſe für 1912 ſo, wie 29 ſie in dem Bericht unter B erläutert iſt, feſtzuſtellen und auch dafür die Entlaſtung zu erteilen. (Die Verſammlung erteilt Entlaſtung für die auf Seite 41 der Vorlagen aufgeführten fünf Rechnungen.) Vorſteher Dr Frentzel: Meine Herren! Ehe wir weiter fortfahren, möchte ich Ihnen mitteilen, daß als Mitglieder für den eben von Ihnen beſchloſſenen Aus⸗ ſchuß vorgeſchlagen ſind die Herren Dr Borchardt, I. Damm, Dr. Frentzel, Dr Hubatſch, Jaſtrow, Meyer, Otto, Rieſenberg, Schwarz, Vogel und Zander. — Widerſpruch erfolgt nicht; die Herren ſind gewählt. Wir kommen nunmehr Ihrem eben gefaßten Be⸗ ſchluſſe zufolge zu Punkt 10 der Tagesordnung: Zweite Beratung des Antrags der Stadtv. Ahrens und (en. betr. Stadtverordnetenwahlen. — Druck⸗ ſache 17. Ich möchte dazu bemerken, daß in der vorigen Sitzung namentliche Abſtimmung beantragt und auch beſchloſſen worden iſt, da dieſer Antrag die nötige Unterſtützung gefunden hat. Gleichzeitig iſt aber ein Antrag Panſchow eingegangen, getrennte Abſtimmung über die beiden Punkte des Antrags ſtattfinden zu laſſen. Wenn alſo nun noch von dem Herrn Antrag⸗ ſteller gewünſcht wird, daß über beide Punkte nament⸗ liche Abſtimmung erfolgt, ſo müßte noch ein entſpre⸗ chender Beſchluß gefaßt werden. Stadtv. Panſchow: Es genügt, wenn über den zweiten Teil des Antrags, über das Hausbeſitzer⸗ privileg, namentlich abgeſtimmt wird. Vorſteher Dr. Frentzel: Wenn ein anderer Antrag nicht erfolgt — Stadtv. Dr. Stadthagen (zur Geſchäftsordnung): Unſer Antrag war ſo gemeint, daß über beide Punkte namentliche Abſtimmung ſtattzufinden hat. Vorſteher Dr. Frentzel: Ihr Antrag, Herr Kollege Stadthagen, iſt vorher eingegangen, wenn ich mich recht erinnere, ehe die Trennung der Abſtimmung be⸗ antragt war, konnte ſich alſo damals gar nicht darauf beziehen. Wenn Sie aber wünſchen, daß über beide Punkte namentlich abgeſtimmt wird, ſo brauchen Sie nur einen entſprechenden Antrag zu ſtellen und ſehen, ob er die nötige Unterſtützung findet. Stellen Sie den Antrag? (Stadtv. D. Stadthagen: Ich ſtelle den An⸗ trag!) Es iſt alſo der Antrag geſtellt worden, über beide Teile des Antrags namentliche Abſtimmung ſtattfin⸗ den zu laſſen. Ich bitte diejenigen Herren, die Hand zu erheben, welche dieſen Antrag unterſtützen. (Geſchieht.) Das ſind nur 8 Herren, es ſind zur Unterſtützung 10 nötig; der Antrag Stadthagen iſt abgelehnt. Es wird alſo nur über das Hausbeſitzerprivileg nament⸗ lich abgeſtimmt werden. Zum Worte gemeldet war noch in der vorigen Wortmeldung aufrecht?