98 Poſitionen in Einnahme und Ausgabe nach den Vor⸗ ſchlägen des Etatsausſchuſſes anzunehmen. Es kommen einige Aenderungen in Betracht, die Sie auf Druckſeite 52 der Vorlagen finden. Außerdem habe ich Ihnen mitzuteilen, daß ver⸗ ſchiedene Petitionen vorliegen, zunächſt die des Vor⸗ ſtandes der Tiſchlerinnung in Charlottenburg, ferner die Petition des Maurermeiſters Mattheus, die ſicl auf die Vergebung von Lieferungen beziehen, der⸗ geſtalt, daß bei den Lieferungen Charlottenburger bevorzugt werden mögen. Meine Herren, das ge⸗ ſchieht ohne dies von uns, und ich kann Sie daher nur bitten, über dieſe Petitionen zur Tagesordnung überzugehen. Ferner hat der Etatsausſchuß beſchloſſen: den Magiſtrat zu erſuchen, in Erwägung ein⸗ zutreten, ob ſich die öffentliche Ausſchreibung für größere ſtädtiſche Bauten empfiehlt. Das bezieht ſich nicht nur auf Vergebung von Arbeiten im allgemeinen, ſondern auch eventuell auf Vorent⸗ würfe, die durch Preisausſchreiben weiteren Kreiſen von Architekten zugänglich gemacht werden ſollen. Das hätte ich noch mitzuteilen. Stadtv. Dr Borchardt: Meine Herren! Unter den einmaligen Ausgaben unter § ſind für den Bau pon Gemeindeſchulen nur 350 000 ℳ eingeſetzt. Würde die Stadwerordnetenverſammlung konſequent ſein und wäre der Etatsausſchuß konſequent geweſen, ſo würde ſie in Verfolg des Beſchluſſes, den ſie vorhin gefaßt hat über die Zahl der neu zu ſchaffenden Stellen, auch für einen beſchleunigten Bau von Ge⸗ meindeſchulen ſorgen. Da der Etatsausſchuß dieſe Konſequenz hat vermiſſen laſſen, iſt nicht anzu⸗ nehmen, daß die Stadtverordnetenverſammlung dieſe Konſequenz üben wird. Infolgedeſſen ſehen meine Freunde hier davon ab, einen Antrag auf Erhöhung Poſition einzubringen; notwendig wäre ſie ge⸗ weſen. (Die Verſammlung ſtellt Kapitel vII1 — Hoch⸗ bau in Einnahme und Ausgabe nach dem Voran⸗ ſchlane des Magiſtrats mit den auf Druckſeite 52 der Vorlagen angegebenen Aenderungen feſt und be⸗ ſchließt: a) den Magiſtrat zu erſuchen, in Erwägung ein⸗ zutreten, ob ſich die öffentliche Ausſchreibung für größere ſtädtiſche Bauten empfiehlt; b) die Petitionen des Vorſtandes der Tiſchlerinnung in Charlottenburg und des Maurermeiſters Mattheus, Charlottenburg, betr. Vergebung von Lieferungen als erledigt zu erklären.) Vorſteher Dr Frentzel: Wir kommen zu Kapitel vIII. Straßenbau. zZu dieſem Kapitel iſt von den Stadtverordneten Ahrens und Gen. folgender Antrag eingegangen: Wir beantragen, bei den einmaligen Ausgaben als neue Nummer 14 zur Regulierung der Straße am Spandauer Berg 130 000 ℳ ein⸗ zuſtellen. Der Berichterſtatter Kollege Jolenberg iſt nicht da. 0 werde ich die Anträge des Etatausſchuſſes vor⸗ eſen: Der Etatsausſchuß hat keine ſchloſſen. Aenderungen be⸗ Sitzung vom 26. Februar 1914 Folgende Petitionen ſind eingegangern:⸗ 2) des Rud. Minks und Gen. betr. Aſphaltierung der Kneſebeckſtraße, 441 b) des Grundbeſitzervereins Charlottenburg⸗Mar⸗ tinikenfelde betr. Bau einer Brücke über die Spree im Zuge der Beußelſtraße, c) des Vereins der Obſt⸗ und (Gemüſegeſchäfts⸗ inhaber betr. Abſchaffung des Straßenhandels und der Privatmärkte, d) des Alfred Bredſchneider und Gen. betr. Re⸗ gulierung des Verbindungsweges zwiſchen Königsdamm und Keplerſtraße, e) der Frau Oppenheim betr. Regulierung des Charlottenburger Ufers. Der Ausſchuß empfiehlt: zu a, b, e) Ueberweiſung an den Magiſtrat als Material, Uebergang zur Tagesordnung, 9 Ueberweiſung an den Magiſtrat zur Berückſichtigung. (Die Verſammlung beſchließt demgemäß.) Stadtv. Dr. Borchardt: Meine Herren! Wenn meine Freunde beantragt haben, hier nur eine Po⸗ ſition neu einzuſtellen, ſo haben ſie ſich dabei große Beſchränkung auferlegt. Nach dem Programm, das der Magiſtrat aufgeſtellt und das uns der Herr Stadtbaurat in früheren Zeiten vorgelegt hat, wäre jetzt ſchon eine ganze Anzahl von Straßen an der Reihe, neu reguliert zu werden. Meine Freunde haben ſich auf eine einzige Straße beſchränkt, nämlich auf diejenige, die nach ganz allgemeinem Urteil ſchon ſeit Jahren dieſer Neuregulierung bedarf. Schon vor zwei Jahren wurde, wenn ich nicht irre, einſtimmig der Beſchluß gefaßt, dieſe Straße zu regulieren. Allerdings ſtellte die Stadtverordneten⸗ verſammlung keine Mittel zur Verfügung, ſondern verwies den Magiſtrat auf die 1 Million über⸗ ſteigenden, ja ganz ſicher zu erwartenden Ueberſchüſſe, die eben dann ausgeblieben ſind. Der Magiſtrat kann mit dieſen zu erwartenden Ueberſchüſſen in den folgenden Jahren wirklich noch weniger anfangen, als ſchon in den vorhergehenden. Deswegen iſt es nötig, hier die Reſtſumme, die noch fehlt, einzu⸗ ſtellen, etwa 130 000 ℳ, wenn mich meine Erinne⸗ rung nicht täuſcht; jedenfalls ſind ſo um 150 00 % herum für dieſe Straßenregulierung zur Verfügung geſtellt worden, und etwa 130 000 ℳ werden noch dazu gebraucht. Damit dieſe zweite Rate nun end⸗ lich dem Magiſtrat die Möglichkeit gibt, mit der ſo notwendigen Regulierung voranzugehen, beantragen wir die Einſtellung dieſer Summe. Stadtv. Dr Rothholz: Ich möchte an den Magi⸗ ſtrat die Frage richten, wann die Arbeiten des Durch⸗ bruchs an der Windſcheidſtraße fertig ſein werden, und ob es nicht dem Magiſtrat möglich iſt, ſich mit der Eiſenbahndirektion in Verbindung zu ſetzen, um an der Südſeite einen direkten Aufgang zu den Eiſenbahnſteigen herzuſtellen. Stadtbaurat Bredtſchneider: Ich hoffe, daß die Unterführung der Windſcheidſtraße im Frühſommer fertiggeſtellt und dem Verkehr übergeben werden kann, vielleicht noch etwas früher. Das wird von der Witterung abhängen. Was die Eingänge zu dem Bahnhof Charlotten⸗ burg betrifft, ſo mache ich darauf aufmerkſam, daß