180 annehmen wollen, die Hand zu erheben, und bitte gleichzeitig, die Hände etwas länger hochzuhalten, da⸗ mit genau gezählt werden kann. (Geſchieht.) Ich bitte um die Gegenprobe. (Erfolgt.) Die Vorlage des Magiſtrats iſt abgelehnt. (Lebhaftes Bravo.) Meine Herren, wir kommen jetzt zur Abſtimmung über den Eventualantrag Kaufmann: Wir beantragen die Annahme der Magiſtrats⸗ vorlage mit der Maßgabe, daß die Ausführung des Beſchluſſes unter 11 ſolange ſiſtiert bleibt, bis eine anderweitige Unterbringung des Wochenmarktes geſichert iſt. Stadtv. Jaſtrow (zur Geſchäftsordnung): Es iſt doch ausgeſchloſſen, daß wir jetzt über dieſen Antrag abſtimmen, nachdem wir die Vorlage in allen ihren Teilen abgelehnt haben. Vorſteher⸗Stellv. Dr Hubatſch: Ich habe ja der Verſammlung vorher mitgeteilt, daß wir in der Weiſe abſtimmen werden, ⸗daß wir zuerſt über die I und 11 der Magiſtratsvorlage abſtimmen wollen und, wenn ſie abgelehnt werden ſollte, dann über den Antrag Kaufmann als Eventualantrag. Da haben Sie meinen Vorſchlag angenommen, es hat niemand widerſprochen. Jetzt befinden wir uns in der Abſtimmung und kön⸗ ſun das nicht mehr ändern; das hätten Sie vorher tun ſollen. Stadtv. Meyer (zur Geſchäftsordnung): Ich ſchließe mich an ſich der Meinung des Herrn Kollegen Jaſtrow an, bin aber im Intereſſe der Vereinfachung der Angelegenheit damit einverſtanden, jetzt noch die Abſtimmung über den Antrag Kaufmann vorzuneh⸗ men; ſie wird vermutlich dasſelbe Ergebnis haben. Stadtv. Dr Crüger (zur Geſchäftsordnung): Die Sache iſt damit erledigt. Ich wollte nur darauf hin⸗ weiſen, daß vorher gegen den von dem Herrn Vor⸗ ſteher vorgeſchlagenen Abſtimmungsmodus von keiner Seite Widerſpruch erhoben worden iſt. Borſteher⸗Stellv. Dr Hubatſch: Zur Geſchäfts⸗ ordnung hat das Wort Herr Kollege Hirſch. (Stadtv. Hirſch: Ich verzichte!) Sitzung vom 22. April 1914 Herr Kollege Kaufmann! (Stadto. Kaufmann: Ich ſchließe mich dem Herrn Kollegen Crüger an!) Herr Kollege Vogel! (Stadtv. Vogel: Ich ebenfalls!) Herr Kollege Jaſtrow! (Stadtv. Jaſt row: Ich periichtel) Stadtv. Schwarz (zur Geſchäftsordnung): Meine Herren! Ich habe klar und deutlich verſtanden, daß der Herr Vorſteher geſagt hat, daß er in dieſer Weiſe verfahren würde. Da dem nicht widerſprochen worden iſt, halte ich es für das einzig mögliche, daß wir nun⸗ mehr über den Antrag Kaufmann abſtimmen. Vorſteher⸗Stellv. Dr Hubatſch: Dan bitte ich diejenigen Herren, die für den Antrag Kaufmann ſtimmen wollen, die Hand zu erheben. (Geſchieht.) Ich bitte um die Gegenprobe. (Erfolgt.) Auch dieſer Antrag iſt abgelehnt. (Lebhaftes Bravo.) Damit iſt auch die eingegangene Petition des Vereins der Standinhaber der Wochenmärkte in den Berliner Vororten als erledigt anzuſehen. Meine Herren, es iſt eine Einladung von Herrn Stadtrat Dr. Gottſtein eingegangen: Ich beehre mich, zu dem im Auftrage des Ma⸗ giſtrats der Stadt Charlottenburg veranſtalteten ſozial⸗hygieniſchen Vortragszyklus Beruf und eine Anzahl Ehrenkarten zu über⸗ reichen. Die Karten werden zur Benutzung der Herren aus⸗ gelegt und ſoweit weitere Karten gewünſcht werden, ſtehen ſie zur Verfügung, wie Herr Dr. Gottſtein hin⸗ zufügt. Ich lege die Karten auf den Tiſch des uſes. Gegen die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes ſind Einwendungen nicht erhoben worden; eine nichtöffent⸗ liche Sitzung iſt deshalb nicht notwendig. Ich ſchließe die öffentliche Sitzung. (Schluß 7 Uhr 59 Minuten.)