Sitzung vom 6. Mai 1914 lich, daß die 160 000 ℳ der Untergrundbahn nur für einen marktfreien Wittenbergplat zur Verfügung ſtänden, ſich nicht bewahrheitete. Kurz und gut, meine Freunde werden die Vorlage annehmen. Wenn in dieſen Becher der Freude ein Tropfen Wermur fällt, dann iſt es nur das Bedauern darüber, daß wir ſo lange Zeit gebraucht haben, um zu dem Re⸗ ſultat zu kommen. (Heiterkeit.) Das, was der Magiſtrat heute von uns verlangt, hätte er ſchon vor einem Jahre haben können. (Erneute Heiterkeit.) Stadtv. Jolenberg: Meine Herren! Ich möchte mir geſtatten, für meine Perſon einige Wünſche an die Verwaltung zu richten, die mit der Vorlage in engem Zuſammenhange ſtehen. In Tageszeitungen leſen wir ab und zu, daß die Bürgerſchaft darauf aufmerkſam gemacht wird, daß das Wegwerfen von Papierreſten, Reklamen, Obſt⸗ reſten uſw. auf den Straßen verboten iſt, daß es ſo⸗ gar unter Strafe geſtellt wird. Die Folge davon iſt, daß im allgemeinen der Zuſtand unſerer Straßen in dieſer Beziehung gut iſt. Für die Marktſtands⸗ inhaber ſcheint aber dieſe Vorſchrift nicht zu beſtehen, denn wir ſehen, daß nach 1 Uhr, nach Schluß des Marktes, der Wittenbergplatz mit Unrat, mit Pack⸗ papier, ſonſtigem Packmaterial uſw. überſät iſt. Dieſer Unrat wird ſehr häufig durch eine kleine Briſe über die Tauentzienſtraße, über die Straßenzüge ſo⸗ wohl wie über die Anlagen, verſtreut. Die Straßen⸗ reinigung greift ja dann ein, ſie reinigt die Straßen, ſie reinigt die Bürgerſteige. Die Parkverwaltung iſt genötigt, die Anlagen zu reinigen, weil ſich die Straßenreinigung mit dieſem Teile der Reinigung nicht befaßt. Meine Herren, ich bin der Meinung, daß Maß⸗ regeln ergriffen werden müſſen, dieſen Zuſtand mög⸗ lichſt zu beſchränken; denn daß er nicht ganz weg⸗ gebracht werden kann, ſehe ich ein. Ich bin der Mei⸗ nung, man kann eine Beſchränkung dadurch herbei⸗ 157 führen, daß der Marktplatz ſofort nach Schluß des Marktes ausreichend bewäſſert wird. (Sehr richtig!) Dann iſt der Wind nicht imſtande, den Unrat auf die ganzen Straßenzüge zu treiben. Wenn das geſchieht und wenn die Straßenreinigung frühzeitiger ein⸗ greift, dann werden die Mängel wohl zum großen Teile behoben werden. Ich bitte die Verwaltung, der Angelegenheit nach dieſer Richtung hin Aufmerk⸗ ſamkeit zu ſchenken. (Die Verſammlung beſchließt einſtimmig nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. Unter Aufrechterhaltung des Wochenmarktes wird der Wittenbergplatz nach Maßgabe des Entwurfs vom 27. April 1914 ausgeſtaltet. 2. Die Koſten für die Ausführung des Entwurfs werden wie folgt gedeckt: a) durch die von der Hochbahngeſellſchaft zur Verfügung geſtellte Pauſchalſumme von 160 000 %ℳ, durch die von den Beſitzern der Eckgrund⸗ ſtücke Tauentzienſtr. 13 und Rankeſtr. 36 für die Beſeitigung des Vorgartens vor dieſen Grundſtücken ſeinerzeit zur Errich⸗ tung einer monumentalen künſtleriſchen Anlage (Brunnen, Bank oder dergl.) an dieſer oder an anderer Stelle geſtifteten 40 000 ℳ, c) aus Erſparniſſen, welche aus den beim Ord. Kapitel vIII Abſchn. 11 für 1914 für die Herſtellung der Tauentzien⸗ und Kleiſtſtraße in ihrer ſtraßenmäßigen Neueinteilung be⸗ reitgeſtellten Mittel gemacht werden, in Höhe von 10 000 ℳ—.) Vorſteher Dr Frentzel: Damit ſind die Ge⸗ genſtände der öffentlichen Sitzung erſchöpft. Ich ſchließe die öffentliche Sitzung. (Schluß 6 Uhr 52 Minuten.) b)