206 Anſprüche, die man an ein derartiges Inſtitut zu ſtellen berechtigt war, nicht nur erfüllt, ſondern die gehegten Erwartungen eher noch übertroffen. (Bravo!) Um das Inſtitut auf mindeſtens gleicher künſtleriſcher öhe zu erhalten, wünſcht die Verwaltung, daß ihr ſtattet würde, eine kleine Erhöhung der an und für ſich ſehr mäßigen Preiſe für die niederen Plätze ein⸗ treten zu laſſen, nachdem ſchon vor einiger Zeit eine kleine Erhöhung für die beſſeren Plätze ſtattgefunden hat. Meine Freunde ſind der Anſicht, daß die Vor⸗ lage einer genauen Prüfung unterliegen muß, um ſo mehr, weil hiermit im Zuſammenhang ſtehende Fragen einer beſonderen Erörterung bedürfen. Ich ſtelle deshalb namens meiner Freunde den Antrag, die Vorlage an einen Ausſchuß von 15 Mitgliedern zu nerweiſen, und enthalte mich deshalb, vorläufig auf die Vorlage weiter einzugehen. Stadtv. Richter: Meine Herren! Meine Freunde ſchließen ſich dem Urteil über die künſtleriſche Leiſtung des Opernhauſes, das der Herr Vorredner geäußert hat, durchaus an. (Bravol) Trotzdem können wir uns aber nicht mit der Vorlage befreunden, da ſte eine Erhöhung, wenn auch nur eine mäßige Erhöhung, das will ich betonen, gerade der unteren Eintrittspreiſe feſtſetzt. Wir ſind der Mei⸗ nung, daß durch dieſe Erhöhung der Charakter des Unternehmens doch weſentlich leiden wird und die Geſichtspunkte, die gerade meine Freunde damals ge⸗ leitet haben, dem Bau des Opernhauſes zuzuſtimmen, gefährdet werden. Der Magiſtrat ſcheint uns auch in ſeiner Begründung nicht ganz das Richtige zu treffen. Nach unſerer Ueberzeugung wird durch dieſe Preiserhöhung dem Billethandel nicht geſteuert werden. Wir erwarten vielmehr, daß die Verwaltung des Opernhauſes andere, geeignetere Maßnahmen vorſchlagen oder einführen wird, die dieſem Unfug zu ſteuern in der Lage ſind. Wir ſchließen uns dem Antrage auf Ausſchuß⸗ beratung an. Ich möchte hierbei noch beſonders den Wunſch ausſprechen, daß uns im Ausſchuß eine Ueber⸗ ſicht über den jetzigen Gagenetat vorgelegt werde, da⸗ mit wir imſtande ſind, zu vergleichen, wie ſich der jetzige Etat zu dem damals von der Verwaltung des Opernhauſes vorgelegten verhält. (Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehr⸗ heit die Ueberweiſung der Vorlage an einen Aus⸗ ſchuß von 15 Mitgliedern und wählt zu Ausſchußmit⸗ gliedern die Stadtverordneten Bergmann, Dunck, Erdmannsdörffer, Dr. Frentzel, Dr Friedlaender, Gredy, Guttmann, Klick, Laskau, Marzahn, Neu⸗ mann, Richter, Walter, Wenzke und Wilk.) Vorſteher Dn Frentzel: Punkt 11 der Tagesord⸗ nung: von Stellen für Lehr⸗ Lehranſtalten. — Druckſ. 135. Herren! Wenn Sie kräfte an den höheren Stadto. Schwarz: Meine das nachrechnen, ſo finden Sie, daß 155 Stunden Sitzung vom 20. Mai 1914 überſchießend bleiben, ſelbſt wenn wir dieſe Lehr⸗ kräfte anſtellen. Da kann die Frage aufgeworfen werden: warum ſchaffen wir nicht noch weitere Stellen, um dadurch die überſchießenden Stunden zu beſeitigen? Die Frage beantwortet ſich dadurch, daß es ſich im weſentlichen um techniſche Stunden handelt, die von verſchieden ausgebildeten Hilfs⸗ lehrkräften gegeben werden müſſen. Ich möchte Sie demnach bitten, der Magiſtratsvorlage zuzuſtimmen, da ein anderer Weg nicht gangbar erſcheint. (Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehr⸗ heit nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. Im Rechnungsjahr 1915 ſind an den ſtädti⸗ ſchen höheren Lehranſtalten für die männliche und die weibliche Jugend folgende neue Stellen für Lehrkräfte zu ſchaffen: Oſtern 1915: a) an der Realſchule 11 1 Oberlehrer, 5) am Lyzeum IV 1 techniſche Lehrerin, () am Lyzeum 1 Oberlehrer. Mʃichaelis 1915: a) an der ſchule Oberlehrer, b) an der Realſchule II1 Oberlehrer, Zeichenlehrer, 1 Turnlehrer, c) an der Realſchule II1 1 Oberlehrer, d) am Lyzeum IV 1 Oberlehrer, 2 Oberlehrerinnen. II. Die erforderlichen Mittel ſind in den Etat für 1915 einzuſtellen.) Leibniz⸗Oberreal⸗ u 1 d 1 1 Vorſteher Dr Frentzel: Punkt 12 der Tages⸗ ordnung: Vorlage betr. Umbau des alten Keſſelhauſes im Bürgerhauſe. Druckſache 136. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. Dem Umbau des alten Keſſelhauſes im Bürger⸗ hauſe nach dem Bauentwurf vom 30. No⸗ vember, 17. Dezember 1913 und 8. Mai 1914 wird zugeſtimmt. 2. Die Baukoſten in Höhe von 99 000 ℳ ſind der neuen Anleihe von 1914 zu entnehmen.) Meine Herren, ich muß Ihnen noch mitteilen, daß gegen die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes Ein⸗ wendungen nicht erhoben worden find, daß aber der Magiſtrat zu dem 10 Seite 215 wiedergegebenen Beſchluſſe des Wahlausſchuſſes bezüglich der Super⸗ numerare ſich zu erklären wünſcht und daß deswegen über dieſen Punkt eine Verhandlung in der nicht öffentlichen Sitzung ſtattfinden wird. Ich ſchließe die öffentliche Sitzung. (Schluß 8 Uhr 37 Minuten.) 5