Sitzung vom 10. Juni 1914 5) Die Koſten 1 939 000 ℳ. 1. für den Bau. K, 2. für Grunderwer 90 000 „ 3. für die ſpätere Straßen⸗ regulierung. 28922 2 zuſammen 1 059 000 ℳ ſind aus den im Ordinarium des Haushalts⸗ etats Kapitel VvII für den Bau von Gemeinde⸗ ſchulen vorgeſehenen und noch vorzuſehenden Mitteln zu beſtreiten. und entſprechend dem Vorſchlage des Stadtv. Otto in dem Sinne, daß der endgültige Bauentwurf nur noch der Hochbaudeputation und nicht mehr dieſer Verſammlung vorgelegt wird.) Ich Vorſteher Dr Frentzel: Meine Herren! teile noch mit, daß das Protokoll der heutigen Sitzung die Herren Kollegen Gredy, Harniſch und Jaſtrow vollziehen. Wir kommen nunmehr zu Punkt 13: Vorlage betr. Anlage eines Friedhofes für das Wald⸗ haus Charlottenburg 10 7 — Druck⸗ ache 154. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 0 Der Errichtung eines Anſtaltsfriedhofes für das Waldhaus Charlottenburg in Sommerfeld wird zugeſtimmt. Die erforderlichen Mittel von 8000 ℳ ſind aus dem Dispoſitionsfonds zu entnehmen.) Punkt 14: Vorlage betr. Abänderung der Fluchtlinien am Zu⸗ ſammenlauf des Lietzenſeeufers mit der Witzleben⸗ ſtraße. — Druckſache 155. (Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehr⸗ heit nach dem Antrage des Magiſtrats: 1. die Zuſtimmung zu dem Fluchtlinienplan vom 17. Mai 1914 betreffend die Abänderung der Fluchtlinien am Zuſammenlauf des Lietzenſee⸗ ufers mit der Witzlebenſtraße Abteilung V Sek⸗ tion 3 des Bebauungsplanes von den Umgebun⸗ gen Berlins (Charlottenburg) zu erteilen; 2. die Uebereignung der durch dieſe Planverände⸗ rung geſchaffenen Vorgartenfläche am Witzleben⸗ platz in der Größe von etwa 120 am an den Eigentümer des anſtoßenden Grundſtücks Lietzenſeeufer Nr. 9 und Witzlebenſtraße 11 (Charlottenburg Bd. 158 Nr. 5558) zu be⸗ willigen.) Punkt 15: Vorlage betr. Vertragsabſchluß über Durchlegung der Platanenallee zwiſchen Ahornallee und Soorſtraße. — Druckſache 156. (Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehr⸗ heit nach dem Antrage des Magiſtrats: 1. zu dem Abſchluß des abgedruckten Vertrages mit dem Juſtizrat Chodziesner über die Ab⸗ änderung des Fluchtlinienplanes für die Pla⸗ tanenallee zwiſchen Ahornallee und Soorſtraße und über die Abtretung des Straßenlandes aus den Grundſtücken Ahornallee 36/37 vom 2. Juni 1914 110— 1486 des Urkundenverzeich⸗ niſſes) die Zuſtimmung zu erteilen; 7 ganz falſcher Bauplatz für die Kirche wäre. 219 2. die Entſchädigung für das Straßenland mit 50 000 ℳ nebſt Koſten und Zinſen aus dem Straßenregulierungsfonds vorbehaltlich ſpäte⸗ rer Beſchlußfaſſung über die endgültige Deckung zu bewilligen.) Punkt 16: Vorlage betr. Geländeaustauſch am Lietzenſee. Druckſache 157. Stadtv. Jolenberg: Meine Herren! Wie aus der Vorlage erſichtlich iſt, hat ſich die Grundeigen⸗ tumsdeputation gegen den Austauſch und die Tief⸗ baudeputation eher für den Austauſch des Geländes erklärt. Für die Grundeigentumsdeputation waren wohl mehr wirtſchaftliche Erwägungen maßgebend, während für die Tiefbaudeputation das ethiſche Moment ausſchlaggebend war. Der Magiſtrat iſt der Auffaſſung der Tiefbaudeputation beigetreten. Die Mehrheit meiner Fraktion hält die eingehende Er⸗ örterung dieſer Angelegenheit in einem Ausſchuß für erforderlich. Demgemäß beantrage ich, die Vorlage einem Ausſchuß von 9 Mitgliedern zu überweiſen, und bitte Sie, entſprechend zu beſchließen. Stadtv. Walther: Meine Herren! Ich möchte Sie bitten, dem Antrag auf Ausſchußberatung nicht zu⸗ zuſtimmen, ſondern die Magiſtratsvorlage anzunehmen. Der Stadt erwächſt durch dieſen Geländeaustauſch überhaupt kein Nachteil, im Gegenteil, ich erblicke nur einen Vorteil darin. Das Gelände in der Kuno⸗Fiſcher⸗ Straße, das jetzt der Synode gehört, iſt Hochbau⸗ gelände, und für die Kirchengemeinde iſt es von Nutzen, wenn ſie nicht das Grundſtück in der Kuno⸗Fiſcher⸗ Straße, ſondern das in der Herbartſtraße bebaut. Auf dem Terrain an der Kuno⸗Fiſcher⸗Straße wäre wohl eine Kirche zu erbauen, aber wie ich mich habe informie⸗ ren laſſen, würde ſie dort ſehr gedrückt ſtehen und einen wenig würdigen und ſchönen Eindruck machen, während die Errichtung der Kirche auf dem Terrain, das jetzt der Stadt gehört, in architektoniſcher Beziehung ein wunderſchönes Bild geben würde. Ich möchte Sie auch bitten, dem Antrage auf Ausſchußberatung ſchon des⸗ halb nicht zuzuſtimmen, weil der Kirchenbau ſchon ſo lange geplant iſt. Die Verhandlungen haben ſchon ſo lange gedauert, daß wir endlich einmal dahin kommen müſſen, hier eine Kirche zu erhalten. Ich möchte Sie aus dieſen Gründen bitten, da im übrigen der Stadt finanziell gar kein Nachteil erwächſt, meinem Antrage, die Magiſtratsvorlage anzunehmen, zuzuſtimmen. Stadtbaurat Seeling: Meine Herren! Ich möchte nur ein paar Worte der Aufklärung ſagen. Wenn Sie noch eine Ausſchußverhandlung für wünſchenswert halten, ſo würde ich der letzte ſein, der ſich dagegen ſtemmt. Wir tun ja mit dem Geländeaustauſch nicht der Kirchengemeinde, ſondern es tut eigentlich die Kirchengemeinde der Stadt einen Gefallen. Die Sache iſt ſo gekommen. Ich ſollte urſprünglich für die Aufſtellung von Projekten zur Erbauung der Kirche auf dem Platz an der Kuno- Fiſcher Eraß für die Kirchengemeinde als Preisrichter fungieren. Als mir die Unterlagen ge⸗ geben wurden, erkannte ich, daß hier 1. n in die Veranlaſſung geweſen, daß die Kirchengemeinde den Ban vertngt und abgewartet hat, bis ich ihr einen anderen Bauplatz bieten konnte. Das gegenüber⸗ liegende Gelände iſt aber nicht nur im ſtädtebaulichen Intereſſe wünſchenswerter, ſondern auch beſſer für den