fachung des ärztlichen Betriebs erfolgen können; der⸗ ſelbe Röntgenologe braucht nicht in zwei verſchiedenen Räumen die Oberaufſicht zu haben. Ich glaube, daß wir den Magiſtrat dringend er⸗ ſuchen müſſen, wie der Herr Referent ſchon ſagte, dieſe Reſolution nicht als eine papierne anzuſehen, ſondern auch wirklich zu prüfen und die kleinen Aenderungen, die möglich ſind, vorzunehmen, um das ganze Strahleninſtitut zuſammenzulegen. Stadtrat Dr Gottſtein: Meine Herren! Es iſt wohl ſelbſtverſtändlich und bedarf keiner ausdrück⸗ lichen Erklärung, daß, wenn die Stadtverordneten⸗ verſammlung eine derartige Reſolution faßt und der Magiſtrat ihr zuſtimmen ſollte, dann dieſe Fra⸗ gen auf das gründlichſte noch einmal von der Ver⸗ waltung geprüft werden und daß dann die Ergeb⸗ niſſe in der Krankenhausdeputation als der zuſtändi⸗ gen Stelle vorgetragen und beraten werden. Stadtv. Dr Byk: Auch ich kann für meine Freunde und mich die Erklärung abgeben, daß wir nach den ausführlichen Beratungen im Ausſchuſſe für die Vorlage eintreten werden, wie ſie aus dem Ausſchuß herausgekommen iſt. Wir ſind dazu durch die Erklärung beſtimmt worden, die wir von den Magiſtratsvertretern bekommen haben. Dadurch ſind die Bedenken, die ich das vorige Mal geäußert habe, zerſtreut worden. Es handelte ſich dabei zuerſt darum, daß even⸗ tuell ein Ambulatorium geſchaffen werden ſoll. Nun iſt uns von den Magiſtratsvertretern die Erklärung abgegeben worden, daß nur eine Poliklinik für Armenkranke vorgeſehen iſt, daß andere Kranke dort nicht behandelt werden ſollen, daß alſo, wenn Patienten aus dem Krankenhauſe entlaſſen werden, die noch eine weitere Behandlung notwendig haben, nur als Armenkranke, jedoch nicht die Kaſſen⸗ und Privatpatienten behandelt werden. Wir ſagten uns: das iſt ſchließlich eine Entlaſtung des Stadt⸗ ſäckels, daß die Armenkranken, die ſonſt vielleicht zu Spezialiſten gehen müßten, in dieſem Ambulato⸗ rium behandelt werden könnten; dadurch würde eine Erſparnis für die Stadt entſtehen. Zweitens ſind wir zu unſerer Zuſtimmung durch die Zuſage gekommen, daß doppelte Unterſuchungs⸗ und Operations⸗ räume nicht geſchaffen werden ſollen. Ich hatte das vorige Mal dargelegt, daß es mir überflüſſig erſchiene, daß einmal in die ſem Ambu⸗ latorium Unterſuchungs⸗ und Operationsräume und dann auch in der feſten Station, die in kürzerer oder längerer Zeit errichtet werden ſollte, die gleichen Räume vorgeſehen würden. In dieſer Beziehung iſt uns vom Magiſtratsvertreter geſagt worden, daß ein Operationsraum in der feſten Station überhaupt nicht geſchaffen werden ſolle, daß vielmehr der Spe⸗ zialarzt für Augenkrankheiten und der Spezialarzt für Hals⸗, Naſen⸗, Ohrenkrankheiten die Operatio⸗ nen im allgemeinen Operationsraum vornehmen, und daß die Unterſuchung und Behandlung eben in dem Pavillon, den wir heute bewilligen wollen, er⸗ folgen ſoll. Ich hatte weiter bemängelt, daß wir dop⸗ pelte Warte⸗ und Behandlungsräume ſchaffen ſollten, was mir überflüſſig erſchien, und geſagt, daß es angängig ſein müßte, daß dieſelben Warteräume nan dieſelben 4 1 —4 den Augen⸗ ranken wie von den Hals⸗, Naſen⸗ und Ohren kranken benutzt werden. 4 ½ Stoung vom 24. Junt 1014 Es iſt mir entgegengehalten worden, daß wir dieſe Räume vorläufig ſchaffen können; wenn wir ſie fortließen, würde der Bau nicht viel billiger werden, da die Konſtruktion des Gebäudes, ſpeziell die des Daches komplizierter werden würde. Wenn anderer⸗ ſeits die Räume jetzt geſchaffen würden, könnten ſie ſpäter bei eintretendem Platzmangel für andere Zwecke verwandt werden. 2 83 Deshalb kam auch der Kollege Feilchenfeld zu der Reſolution, daß eine Veränderung der Räume noch inſofern ſtattfinden möchte, als dort auch noch die Tiefenbeſtrahlung uſw. vorgenommen werden kann. Aus dieſen Geſichtspunkten wollen wir, wie ſchon geſagt, die Vorlage ſo, wie ſie aus dem Aus⸗ ſchuß herausgekommen iſt, annehmen. (Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehr⸗ heit nach dem Antrage des Ausſchuſſes, wie folgt: 1. Dem En:wurf für den Bau eines Pavillons für ſpezialärztliche Behandlung auf dem Ge⸗ lände des Krankenhauſes Weſtend wird mit der Aenderung zugeſtimmt, daß bei den Aus⸗ 2 für Gartenanlagen 3000 %ℳ abzuſetzen ind. 2. Die anſchlagsmäßigen Koſten in Höhe von 333 000 ℳ ſind aus Anleihemitteln zu be⸗ ſtreiten. 3. Der Magiſtrat wird erſucht, in Erwägung zu ziehen, ob im Neubau des Pavillons event. nach entſprechenden baulichen Aenderungen auch das vorhandene Röntgeninſtitut unter⸗ gebracht werden kann. Vorſteher Dr. Frentzel: Punkt 10 der Tages⸗ ordnung: Bericht des Petitionsausſchuſſes über Pe⸗ titionen. — Druckſache 172, und zwar III. Petition des Haus⸗ und Grundbeſitzervereins von 1895 betr. Untergrund bahn nach Ha⸗ lenſee. Berichterſtatter Stadtv. Gersdorff: Der Haus⸗ und Grundbeſitzewerein 1895 hat an den Magiſtrat eine Petition gerichtet betreffs Weiterführung der Untergrundbahn von der Uhlandſtraße nach Halenſee⸗ Grunewald; er hat ſich hierin der gleichen Petition des Vereins Kaiſer⸗FricdrichDahlmannſtraße vom 1. März 1914 angeſchloſſen. Die Weiterführung der Untergrundbahn von der Uhlandſtraße iſt in der Richtung des Kurfürſtendamms nach Halenſee und der Kolonie Grunewald gedacht. Da nach Meinung der Petenten dieſe Linienführung unrentabel ſein würde, weil der an Sonn⸗ und Feiertagen zu er⸗ wartende Ueberſchuß das Manko an den Wochentagen nicht decken würde, ſo beantragen die Petenten, den Bahnhof Charlottenburg hierbei zu berückſichtigen, und ſchlagen eine andere Linienführung vor, nämlich von der Uhlandſtraße nach Kurfürſtendamm, (GHieſe⸗ brechtſtraße, Bahnhof Charlottenburg, Droyſenſtraße, Kurfürſtendamm, Halenſee⸗ Grunewald, oder die Einrichtung eines Untergrundbahnrings, der in der Kolonie Grunewald beginnen, dann durch Char⸗ lottenburger Gebiet an dem Gelände des früheren Ererzierplatzes entlang zum Bahnhof Charlotten⸗