255 Amtlicher Bericht über die Derhandlungen der Charlottenburger Stadtverordneten⸗Verſammlung in der außerordentlichen Sitzung vom 26. Auguſt 1014 nach ſtenographiſcher Aufnahme Herausgegeben vom Magiſtrat. Tagesordnung: Seite Geſchäftliche Mitteilungen . 255, 258 Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Gründung einer ſtädtiſchen Darlehnskaſſe . 255 Vorlage betr. Pachtzahlung der Schillertheater⸗ Aktiengeſellſchaft während des Krieges. 258 Rednerliſt e: Seite Dr. Borchardt 258 Dr. Crüger 255 Kaufmann 259 Dr. Liepmann 257 Dr. Maier 257, 258 Vogel 257 (Beginn der Sitzung 6 Uhr 11 Minuten.) Vorſteher Dr. Frentzel: Ich eröffne die Sitzung. Als Vertreter des Magiſtrats ſind abgeordnet die Herren Kämmerer Scholtz und Stadtrat Seydel. Als Beiſitzer walten die Herren Stadtv. Dunck und Ruß. Herr Stadtv. Ruß führt die Rednerliſte. Entſchuldigt ſind die Herren Stadtv. Gebert, Gersdorff, Granitza, Harniſch, Heidenreich, Kantzen⸗ bach, Kern, Dr Landsberger, Litten, Mann, Mottek, Münch, Neukranz, Peeſch, Protze, Rackwitz, Richter, Stulz, Wagner, Wenig, Zander. Ausgelegt werden 3 Einbürgerungsgeſuche. Eingegangen iſt eine dringliche Magiſtratsvor⸗ lage betr. Pachtzahlung der Schillertheater⸗Aktien⸗ geſellſchaft während des Krieges. Die Vorlage iſt be⸗ reits in Ihrer aller Hände. Die Verſammlung muß zunächſt die Dringlichkeit der Beratung genehmigen. Da von keiner Seite Widerſpruch erfolgt, ſtelle ich feſt, daß die Verſammlung mit der Behandlung als dringliche Vorlage einverſtanden iſt. Wir werden uns alſo nach Erledigung des einzigen Punktes unſerer Tagesordnung mit dieſer Vorlage zu be⸗ ſchäftigen haben. Wir treten in die Tagesordnung ein. Punkt 1: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Grün⸗ dung einer ſtädtiſchen Darlehnskaſſe. — Druckſachen 192, 195. Berichterſtatter Stadtv. Dr Crüger: Meine Herren! Die Stadtverordnetenverſammlung hat bisher ein⸗ mütig eine ganze Reihe von Vorlagen verabſchiedet, die in den heutigen außergewöhnlichen wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſen ihren Grund haben. Nach den Verhandlungen im Ausſchuß über dieſe Vorlage darf ich wohl der Erwartung Ausdruck geben, daß auch ſie utt von der Verſammlung verabſchiedet werden wird. Auch dieſe Vorlage hat ihre Urſach e in den augenblicklichen, durch den Krieg hervorgerufenen wirtſchaftlichen Verhältniſſen. Daraus iſt zu er⸗ klären, daß ſich der Ausſchuß dahin ſchlüſſig gemacht hat, nur Maßnahmen zu beſchließen, die ſich auf die durch den Krieg entſtandenen Zuſtände beziehen; der Aus⸗ ſchuß iſt daher den Anregungen nicht gefolgt, die in der letzten Stadtverordnetenverſammlung gegeben