261 Amtlicher Zericht über die Derhandlungen der Charlottenburger Stadtverordneten⸗Derſammlung in der öffentlichen Sitzung vom 9. September 1914 nach ſtenographiſcher Aufnahme Herausgegeben vom Magiſtrat. Tagesordnung: Seite Geſchäftliche Mitteilungen „284, 262, 263 Vorlage betr. Beſchaffung einer ſelbſtfahrenden Straßenwaſchmaſchine... 262 Vorlage betr. Aufſtellung von Fernſprech⸗ automaten⸗Häuschen. 262 Vorlage betr. Ausbau eines Teiles der Herſcherſtraße . „ 263 Vorlage betr. Beitrag zu den Inſtandſetzungs⸗ koſten der Kirche in Seeburg Vorlage betr. Beitrag zur Errichtung eines Denkmals für Julius Wolff 263 Rednerliſte: Seite Dr. Borchardt 263 Bredtſchneider 263 Dr. Byt 262 Dr. Maier 262 Rieſenberg 262 Ruß 262 (Beginn der Sitzung 6 Uhr 13 Minuten.) Vorſteher Dr Frentzel: Ich eröffne die Sitzung. Als Vertreter des Magiſtrats ſind abgeordnet die Herren Stadträte Boll, Stendel, Dr Gottſtein, Seydel, Stadtbaurat Bredtſchneider, Stadtſyndikus Sembritzki. Als Beiſitzer walten die Herren Stadtv. Dr. Borchardt und Dr Genzmer. Da Herr Dr Bor⸗ chardt noch nicht anweſend iſt, darf ich wohl Herrn Stadtv. Ruß bitten, in Vertretung des Herrn Stadtv. Dr Borchardt hier Platz zu nehmen. Herr Stadtv. Ruß wird die Rednerliſte führen. Entſchuldigt ſind die Herren Stadtv. Ahrens, I). Bauer, Erdmannsdörffer, Ir. Frank, Gebert, Granitza, Jachmann, Kern, I). Mommſen, Münch, Neeukranz, Rackwitz, Richter, Stulz, Wenig, Wöllmer und Zander. Die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes zu Tages⸗ ordnung Nr. 7 bis 9 liegen mit den Akten aus und gelten als genehmigt, wenn bis zum Schluß der öffentlichen Sitzung Widerſpruch nicht erhoben wird. Ausgelegt werden ferner 34 Einbürgerungs⸗ geſuche. Die große Zahl dieſer Einbürgerungsgeſuche iſt darauf zurückzuführen, daß es ſich meiſtenteils um ſolche jungen und auch älteren Leute handelt, die ſich als Kriegsfreiwillige melden wollen und ſich dazu zunächſt naturaliſieren laſſen müſſen. Es wird uns in dieſer Beziehung in der nächſten Sitzung vom Magiſtrat noch eine Mitteilung über ein vereinfachtes Verfahren zugehen. Bevor wir in die Tagesordnung eintreten, möchte ich mich eines Auftrags entledigen, den ich mit ganz beſonderer Freude ausführe. Ich habe den Auftrag, Sie alle herzlichſt von unſerem Herrn Oberbürger⸗ meiſter zu grüßen, den ich geſtern geſprochen habe und bei dem ich mich perſönlich überzeugen konnte, daß die Verletzung, die er in der Schlacht bei Neufchateau am Oberarm erlitten hat, auf dem beſten Wege der Heilung iſt, ſo daß er hofft, in einigen Wochen wieder voll⸗ kommen hergeſtellt zu ſein. (Bravol) Er läßt Sie alle herzlich grüßen und hofft, daß die Arbeiten der Stadtverwaltung in dieſer ſchweren Zeit ſo wie bis jetzt auch weiter einen erfreulichen und ge⸗ deihlichen Fortgang nehmen mögen. Nun erteile ich vor der Tagesordnung Herrn Bürgermeiſter Dr Maier das Wort.