79 Amtlicher Bericht über die Derhandlungen der Charlottenburger Stadtverordneten⸗Derſammlung in der öffentlichen Sitzung am 16. Juni 1915 nach ſtenographiſcher Aufnahme Herausgegeben Tagesordnung: Seite Geſchäftliche Mitteilungen. 79, 80, 81 Einführung von neugewählten Stadtverord⸗ neten 3 Vorlage betr. Annahme eines Vermächtniſſes Vorlage betr. Uebernahme von Prozeßkoſten aus einer Haftſchadenangelegenheit Vorlage betr. Vergleiche in Prozeſſen über Enteignungsentſchädigungen für Straßenland Vorlage betr. Abwäſſer⸗Entſeuchungsanlage für die Leichtbauten und das pathologiſche Inſtitut des Krankenhauſes Weſtend Vorlage betr. Mehrausgaben bei den Leicht⸗ bauten am Fürſtenbrunner Wege Vorlage betr. Nachbewilligungen im etat für 1914 , , , Vorlage betr. Neuorganiſation der Verwaltung des Bürgerhauſes Vorlage betr. Puls'ſche anſtalt 79 80 80 80 Armen⸗ Altersverſorgungs⸗ Rednerliſt e: Dr. Frentzel 79 Dr. Mater 79 Dr. Stadthagen 81 Wöllmer 81 Beginn der Sitzung 6 Uhr 12 Minuten. Vorſteher Dr. Frentzel: Ich eröffne die Sitzung. Als Vertreter des Magiſtrats ſind abgeordnet die Herren Stadträte Dr Gottſtein, Seydel, Sachs, Aſchenheim, Stadtſyndikus Sembritzki. Als Beiſitzer walten die Stadtverordneten Herren Dr Genzmer und Ruß. Herr Stadtv. Ruß führt die Rednerliſte. Entſchuldigt ſind die Stadtverordneten Herren Ahrens, Dr Bauer, Dr. Borchardt, Erdmannsdörffer, Dr Frank, Dr Friedlaender, Gersdorff, Granitza, Jürgenſen, Neukranz, Neumann, Otto, Richter, Dr. Rothholz, Wagner, Weiſe und Zander. Ausgelegt werden 5 Einbürgerungsgeſuche. vom Magiſtrat. Wir treten in die Tagesondnung ein. Punkt 1: Einführung von neugewählten Stadtverordneten. Der Herr Bürgermeiſter hat das Wort. Bürgermeiſter Dr Maier: Darf ich die Herren Stadtverordneten Simon Katzenſtein und Juſtizrat Leyſer bitten, vorzutreten. (Geſchieht.) Meine ſehr verehrten Herren! Sie treten heute zu neuer Arbeit in den Kreis der ſtädtiſchen Ver⸗ waltung. Wir begrüßen das lebhaft, denn Sie haben die Plätze zweier bewährter Männer auszufüllen, von denen der eine, der Stadtverordnete Herr Protze, uns durch den Tod entriſſen iſt. Dieſe Lücke iſt ſchmerzlich und bedeutungsvoll, da Herr Stadtv. Protze das Wachs⸗ tum unſerer Stadt als Zeuge mit erlebt hat und ein Mitarbeiter an dem Bau unſerer Stadt geweſen iſt. Ich gedenke ſeiner Tätigkeit in den letzten Tagen ſeines Lebens in der Kriegswohlfahrtspflege ganz beſonders, um dies zum Anlaß zu nehmen, nicht nur dem Ver⸗ blichenen zu danken, ſondern allen Mitgliedern der Stadtverordnetenverſammlung und allen freiwilligen Helfern an dieſer Arbeit. Die Arbeit an dem großen Werke der Kriegswohlfahrtspflege wird auch für künftige Geſchlechter ein Gedenkſtein ſein für den opferwilligen Bürgerſinn, der ſich in Charlottenburg in dieſer ſchwe⸗ ren Zeit gezeigt hat. Meine Herren, ich bewillkommne Sie herzlichſt in unſerer Verwaltung. Ich verpflichte Sie auf Grund der Städteordnung durch Handſchlag auf treue und gewiſſenhafte Erfüllung Ihrer Amtsobliegenheiten und führe Sie in das Amt als Stadtverordneter hiermit ein, indem ich Ihnen für Ihre Tätigkeit volle Befriedi⸗ gung und viel Freude wünſche. Vorſteher Dr. Frentzel: Geſtatten Sie, meine Herren Kollegen, daß ich Sie im Namen dieſer Ver⸗ ſammlung als deren Vorſteher beim Eintritt in die⸗ ſelbe als nunmehrige Kollegen herzlichſt begrüße. Es iſt ein wichtiges und bedeutungsvolles Amt, zu dem Sie das Vertrauen der Büngerſchaft berufen hat, das