Amtlicber Bericht über die Derhandlungen der Charlottenburger Stadtverordneten⸗Derſammlung in der öffentlichen Sitzung am 30. Juni 1915 nach ſtenographiſcher Aufnahme Herausgegeben vom Magiſtrat. Tagesordnung: Seite Geſchäftliche Mitteilungen . 83, 88 Mitteilung betr. unvermutete Prüfung der ſtädtiſchen Kaſſen am 18. Juni 1915 Vorlage betr. Aenderung der Satzung des Charlottenburger Hypothekenbankvereins . 83 Vorlage betr. von Cuny'ſche Erbſchaftsſache. 87 Vorlage betr. Nachbewilligung von Mitteln für die Bürgerhaus⸗Erweiterungsbauten . 88 Vorlage betr. Verſtärkung der Mittel für die Feſtſtellung der Mehlvorräte und die Brot⸗ kartenausgabe e 88 Vorlage betr. Teilung eines Armenkommiſſions⸗ begzirks 88 Mitteilung betr. Erweiterung des Gebäudes für den Bahnhof der Hochbahngeſellſchaft auf dem Nollendorfplatz. Feſtſetzung der Sitzungstage für das II. Halb⸗ jahr 1915,. 88 1 %. 3= Red n erliſt e: Jolenberg 88 Dr. Liepmann , , 8, 87 Dr. Maier 88, 86 Meyer , 8 Beginn der Sitzung 6 Uhr 14 Minuten. Vorſteher Dr Frentzel: Ich eröffne die Sitzung. Als Vertreter des Magiſtrats ſind abgeordnet die Herren Stadtbauräte Bredtſchneider, Seeling, Stadträte Dr. Gottſtein, Seydel, Kämmerer Scholtz, Stadtſyndikus Sembritzki. Als Beiſitzer walten die Stadtverordneten Herren Dunck und Dr Genzmer. Herr Stadtv. Dr Genzmer führt die Rednerliſte. Entſchuldigt ſind die Stadtverordneten Herren Ahrens, Dr Bauer, Baumann, Dr Borchardt, Dr Byk, Dr Damm, Dr Frank, Gersdorff, Granitza, Hirſch, Imberg, Jürgenſen, Neukranz, Neumann, Richter, Ruß, Scheel, Schwaß, Wagner und Zander. Die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes zu Tages⸗ ordnung Nr. 9 und 10 liegen mit den Akten aus und gelten als genehmigt, wenn bis zum Schluſſe 83 der öffentlichen Sitzung Widerſpruch nicht erhoben wird. Ausgelegt werden ferner vier Einbürgerungs⸗ geſuche und eine Zuſchrift des Vorſtandes des Char⸗ lottenburger Grundbeſitzervereins von 1894 vom 26. d. M. betreffend Mietbeihilfen für Kriegsteil⸗ nehmer. Meine Herren! Der entſchuldigte Stadtverord⸗ nete Herr Wagner iſt einige Tage auf Urlaub hier geweſen. Ich habe Gelegenheit gehabt, ihn zu ſehen. Er hat mich gebeten, der Verſammlung ſeine herz⸗ lichſten Grüße zu übermitteln. Er ſelber iſt in der Nähe von Arras tätig und iſt jetzt wieder zur Front zurückgekehrt. 41 Wir treten in die Tagesordnung ein. Punkt 1: Mitteilung betr. unvermutete Prüfung der ſtädti⸗ ſchen Kaſſen am 18. Juni 1915. (Die Verſammlung nimmt Kenntnis.) Punkt 2: Vorlage betr. Aenderung der Satzung des Char⸗ lottenburger Hypothekenbankvereins. — Druckſache 107. Stadtv. Jolenberg: Meine Herren! Ich werde mich an der Beratung und Beſchlußfaſſung über die beantragte Satzungsänderung im einzelnen nicht be⸗ teiligen. Immerhin möchte ich jedoch die Gelegen⸗ heit wahrnehmen, an dieſer Stelle zum Ausdruck zu bringen, daß die Charlottenburger Hausbeſitzer allen Grund haben, anzuerkennen, daß die Gemeinde⸗ körperſchaften ihr Möglichſtes getan haben, um den Notſtand zu lindern. Die Ueberzeugung, daß ein ſolcher vorhanden iſt, hat ſich ſchon vor Ausbruch des Krieges durchgerungen und damit der Entſchluß der Gemeindekörperſchaften, Hilfe zu leiſten. Ich erinnere an die wiederholten Anträge meines Freundes Meyer. „Städtiſche Hilfe in der Hypo⸗