95 Amtlicher Bericht über die Derhandlungen der Charlottenburger Stadtverordneten⸗Derſammlung in der öffentlichen Sitzung am 29. September 1915 nach ſenecrapſcher Aufnahme. Keransgencben vom Magiſtrat. Tagesordnung: Geſchäftliche Mitteilungen Einführung des wiedergewählten Stadtrats und Kämmerers Scholttz Mitteilung betr. Anſchluß des Bahnhofs Witz leben an das ſtädtiſche Elektrizitätswerk Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Kapitel 1-11-1 für 1915 2 Vorlage betr. Verſtärkung der Mittel für die Feſtſtellung der Wehwortet und die Brot⸗ kartenausgabe Vorlage betr. Neuſchaffung von Stellen für Lehrkräfte an den höheren Lehranſtalten Vorlage betr. Etatsüberſchreitungen bei der Stadthauptkaſſe für 19141 Vorlage betr. bauliche Verbeſſerungen Deutſchen Opernhauſe Vorlage betr. Verpachtung des Geländes am Königsdamm zur Abhaltung von Pferde⸗ märtten Bericht des Petitionsausſchuſſes über die Petition des Haus⸗ und Grundbeſitzervereins von 1895 betr. Gemeindegrundſteuer Wahl von zwei beſoldeten Stadträten auf die Amtsdauer von 12 Jahren Bericht des Petitionsausſchuſſes über die Petitionen des Deutſchen Privatbeamten⸗ Vereins — Zweigverein Charlottenburg — betr. Errichtung öffentlicher Stellennach⸗ weiſe und der Kurfürſtendamm 206/7. Grundſtück⸗ Geſell⸗ ſchaft m. b. H. betr. Zahlung von o⸗ , im Rednerliſte: Beruhardg. Erdmannsdörffern Dr. Frentzel Lehſer Dr. Maier Mosguu Motter Dr. Perl „ „„„ Shoch 1 2— 3 Dr. Stadthagen , , , 95, 98, Seite 102 95 97 97 98 101 101 (Beginn der Sitzung 6 Uhr 29 Minuten.) Vorſteher Dr Frentzel: Ich eröffne die öffent⸗ liche Sitzung. Die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes ordnung Nr. 14 und 15 liegen mit den Akten aus und gelten als genehmigt, wenn bis zum Schluß der öffentlichen Sitzung Widerſpruch nicht erhoben wird. Ausgelegt werden ferner 5 Einbürgerungsge⸗ ſuche, darunter ein vom Magiſtrat nicht befürwortetes, weiter eine Zuſchrift des Charlottenburger Haus⸗ und Grundbeſitzervereins von 1903 betr. Nahrungs⸗ mittelverſorgung. Wir kommen zu Punkt 2 der Tagesordnung: zu Tages⸗ Einführung des wiedergewählten Stadtrats und Kämmerers Scholtz. Bürgermeiſter Dr Maier: Sehr geehrter Herr Kollege Scholtz! Die Stadtverordnetenverſammlung hat Sie in ſeltener Einmütigkeit für Ihr Amt als Kämmerer unſerer Stadt wiedergewählt und damit ihr hohes Vertrauen und den Dank, den unſere Stadt Ihnen für Ihre Tätigkeit ſchuldet, zum Ausdruck ge⸗ bracht. 12 Jahre in den Dienſten unſerer Stadt ſind zwar vom Standpunkt ihrer Geſchichte keine lange Zeit. Wenn man aber die Fülle der Geſchehniſſe überblickt, die ſich in den letzten 12 Jahren in unſerem kommunalen Leben ereignet haben, ſo muß man doch anerkennen, daß gerade dieſe Zeit für die Ent⸗ wicklung unſerer Stadt außerordentlich bedeutungs⸗ voll war. Naturgemäß ſpiegelt ſich die Bedeutung dieſer Entwicklung in Ihrem Dezernat, in dem De⸗ zernat des Kämmerers, wieder. Ich geſtatte mir, an einigen wenigen Zahlen dieſe Tatſache zu erläutern. Dieſe Zahlen werden auch beweiſen, wie recht die Ge⸗ meindekörperſchaften gehandelt haben, als ſie ſeiner⸗ zeit das Kämmererdezernat von dem des Bürger⸗ meiſters abtrennten und eine ſelbſtändige Kämmerer⸗ ſtellung ſchufen. Als Sie in unſere Verwaltung eintraten, ver⸗ ehrter Herr Kollege Scholtz, belief ſich das Ordina⸗ rium des Haupt⸗ und der Sonderetats auf 21,5 Mil⸗ lionen ℳ; heute iſt das Ordinarium auf 63 Mil⸗