96 Sitzung am 209. lionen %% hinaufgegangen. Das veranlagte Soll aller Gemeindeſteuern betrug im Jahre 1903 7,5 Mil⸗ lionen ℳ, im Jahre 1915 faſt 19 Millionen ℳ. Der Wert des ſtädtiſchen Vermögens betrug im Jahre 1903 82 Millionen ℳ im Jahre 1915 245 Millio⸗ nen ℳ. Davon entfielen auf den Grundbenn — das erwähne ich in Rückſicht auf Ihre Tätigkeit als Dezernent der Grundſtücksverwaltung — im Jahre 1903 56 Millionen ℳ, im Jahre 1915 143 Millio⸗ ren ℳ. Ich darf nun auch nicht verſchweigen, do⸗ im Jahre 1903 die Schulden der Stadt Charlotten⸗ burg 55,5 Millionen ℳ betragen haben, während ſie ſich im Jahre 1915 auf 197 Millionen ℳ belaufen. (Heiterkeit.) Die Zahl der Sparbücher in der Sparkaſſe, die Ihnen ſtets beſonders am Herzen gelegen hat, betrug im Jahre 1903 56 000, im Jahre 1915 140 000. Der Einlagenbeſtand iſt von 25 Millionen ℳ auf 70 Millionen ℳ. heraufgegangen. Trotz dieſes außerordentlichen Schrittmaßes in der Entwicklung haben Sie, verehrter Herr Kollege Scholtz, (ets mit ruhiger, ſicherer und vor allem gluccc. Hand Ihre Geſchäfte erledigt. Dafür gebührt Ihnen der Dank auch des Magiſtrats, den ich an dieſer Stelle noch beſonders ausſpreche. Daneben haben Sie während der ganzen Dauer Ihres Amtes ſtaat⸗ liche Aufgaben erfüllt. Sie haben die Geſchäfte der ſtaatlichen Veranlagung als ſtellvertretender Vor⸗ ſitzender unſerer Veranlagungskommiſſion geführt, und ich möchte in Uebereinſtimmung mit der König⸗ lichen Regierung in Potsdam ausdrücklich feſtſtellen, daß Sie dieſe Geſchäfte mit großer Umſicht und mit offenſichtlichem Erfolge geführt haben. (Bravol) Als Anerkennung für dieſe außerordentlichen Lei⸗ ſtungen hat auf meine Anregung der Herr Finanz⸗ miniſter bei Seiner Majeſtät dem König für Sie die Verleihung des Roten Adlerordens beantragt, der Ihnen von Seiner Majeſtät verliehen worden iſt und den ich Ihnen mit den herzlichſten Glückwünſchen überreiche. (Bravol) Ich ſchließe meine Ausführungen mit dem Wunſche, verehrter Herr Kollege, daß Sie auch ferner⸗ hin mit vollſter Befriedigung Ihres Amtes walten, daß Ihnen die Arbeit auch weiter Freude machen und Sie ſich gern zu den Unſrigen zählen möchten. (Lebhafter Beifall.) Ich überreiche Ihnen die Anſtellungsurkunde und verpflichte Sie mittels Handſchlages auf die Er⸗ füllung Ihrer Amtspflichten nach Maßgabe des ge⸗ leiſteten Staatsdienereides. Vorſteher Dr Frentzel: Sehr verehrter Herr Kämmerer! Im Namen dieſer Verſammlung, die Sie kürzlich wieder auf Ihren alten Poſten gewählt hat, möchte ich Sie an dem heutigen Tage, an dem Sie in ihr altes Amt wieder von neuem einziehen, herzlichſt beglückwünſchen. Ich möchte der Freude dar⸗ über Ausdruck geben, daß Sie nunmehr wieder für September 1915 12 Jahre berufen ſind, Ihre ſo erfolgreiche, für die Stadt ſo ſegensvolle Tätigkeit fortzuſetzen, und ſchließ⸗ lich auch der Freude darüber, daß wir, d. h. dieſe Verſammlung und Sie, verehrter Herr Kämmerer, nunmehr wieder für eine Reihe von Jahren zu ge⸗ meinſamer und, weil auf gegenſeitiger Achtung und Anerkennung begründet, ſtets erfreulicher Arbeit ver⸗ bunden ſind. Es iſt noch nicht ſehr lange her, erſt einige Mo⸗ nate, als mir bei Gelegenheit der Etatsberatung zu meiner großen Freude von ſämtlichen Fraktionen dieſer Verſammlung der Auftrag zuteil wurde, Ihnen bei dieſer Gelegenheit die beſondere Anerkennung für die höchſt erſprießlichen Dienſte, die Sie unſerer Stadt und unſerer Gemeinde geleiſtet haben, auszuſprechen und Ihnen auch zur Kenntnis zu bringen, daß das vollſte Vertrauen eines jeden Mitgliedes dieſer Ver⸗ ſammlung bei Ihnen iſt. Ich kann der Erklärung, die ich damals hier abgab, heute nichts anderes hin⸗ zufügen. Das, was damals wahr und richtig war, beſteht auch heute zu vollem Rechte, und ich gebe ſie in der feſten Ueberzeugung ab, daß ſie von allen Stadt⸗ verordneten mit dem gleichen Gefühl der Befriedigung und des Beifalls geteilt wird wie damals. (Bravol) Dieſe Stellung hat aber die Stadtverordneten⸗ verſammlung, ſoweit ich mich erinnere, Ihnen gegen⸗ über ſchon ſeit Beginn Ihrer Tätigkeit eingenommen. Ich beſinne mich noch genau auf den Tag, als Sie zum erſten Mal im Frühjahr des Jahres 1904 den Haus⸗ haltsplan vorlegten und in der Ihnen eigenen, weil auf vollendeter Sachkenntnis begründeten, ſicheren Art der Darſtellung erläuterten und in ſeinen Grund⸗ zügen erklärten. Ich beſinne mich, daß der Wort⸗ führer der größten Fraktion damals ſeine Ausfüh⸗ rungen mit der Erklärung begann, daß Ihre ſeitherige Tätigkeit und vor allen Dingen die Vorlegung und Erläuterung des Etats vollkommen das Vertrauen rechtfertige, das die Verſammlung Ihnen bei Ihrer erſten Wahl gezollt habe. Er erwähnte dann aber noch weiter, daß die ſachlichen Bedenken, die vor Ihrer Wahl bei einer Reihe von Stadtverordneten hinſichtlich der Zweckmäßigkeit der Schaffung einer neuen Kämmererſtelle obgewaltet hätten, reſtlos und vollkommen durch die Perſon des Mannes, der nun dieſe Stelle innehabe, zerſtreut ſeien. So iſt es damals geweſen, ſo iſt es heute, und ſo haben ſich in den ganzen 12 IJahren, die verfloſſen ſi n d, die Ver⸗ hältniſſe in der gleichen Weiſe ge⸗ ſtalte t. Dieſe Verſammlung hat in ihrer Zu⸗ ſammenſetzung außerordentlich gewechſelt, die Männer, mit denen Sie gearbeitet haben, ſind viel⸗ fach andere geworden; aber gleichgeblieben i ſt da s Vertrauen zu Ihrer Fähigkeit, zu Ihrer Tüchtigkeit und die Aner⸗ nung Ihrer Leiſtungen. Vor Ihnen liegen jetzt 12 neue Jahre des Dienſtes; vor uns allen aber eine ganz neue Zeit, eine Zeit, die wahrlich nicht leicht ſein wird, und vor allen Dingen nicht auf dem Gebiet, das Ihrer be⸗ ſonderen Obhut und Pflege anvertraut iſt. Aber wir ſehen dieſer Zeit mit Vertrauen muce Wir wiſſen zwar, daß Fragen auftauchen und ierig⸗ keiten ſich ergeben werden, die nicht nach der Erfah⸗ rung und dem Maßſtab des Vergangenen zu löſen