103 Amtlicher Bericht über die Derhandlungen der Charlottenburger Stadtverordneten⸗Derſammlung in der öffentlichen Sitzung am 20. Oktober 1915 nach ſtenographiſcher Aufnahme. Herausgegeben Tagesordnung: Seite Geſchäftliche Mitteilungen 103, 104, 105, 116 Mitteilung betr. unvermutete Prüfung der ſtädtiſchen Kaſſen am 25. September 1915 Mitteilung betr. Mietdarlehnskaſſe Vorlage betr. Feſtſetzung der Beſoldung für die Stelle des Betriebsdirektors der Gaswerke Vorlage betr. Kriegszulagen für Aerzte Vorlage betr. Kriegsteuerungszulage Anträge der Stadtv. Wöllmer und Gen. und Dr. Gubaſch und Gen. betr. Maßnahmen gegen die Lebensmittelteuerung Antrag des Stadtv. Hirſch und Gen. betr. Maßnahmen gegen die Lebensmittelteuerung Antrag des Stadtv. Dr. Liepmann und Gen. betr. Maßnahmen gegen die Lebensmittel⸗ 105 105 105 teuerung 115 Rednerliſte: Dr. Frentzel 103 Gebertt 106 Dr. Gottſtein 192 Hirſch 146 Dr. Hubatſch 103, 108 Katzenſtein 1412 Dr. Liepmann 119 Dr. Maier 106, 108 Meyer 2 109 Sembritzkt 104 Dr. Stadthagen 106 Wöllmer 107 (Beginn der Sitzung 6 Uhr 16 Minuten.) Vorſteher Dr. Frentzel: Ich eröffne die Sitzung. Als Vertreter des Magiſtrats ſind abgeordnet die Herren Stadträte Boll, Caſſirer, Dr Gottſtein, Aſchenheim, Kämmerer Scholtz. Als Beiſitzer walten die Stadtverordneten Her⸗ ren Dr Borchardt und Ruß. Herr Stadtv. Ruß führt die Rednerliſte. Entſchuldigt ſind die Herren Dr Bauer, Dr. Crüger, Dr Damm, Gersdorff, Granitza, Gredy, Haack, Jochmann, Jürgenſen, Neukranz, Neumann, Richter Wagner, Wenzke, Zander. Die Vorſchläge des Wahſausſchuſſes zu Tages⸗ ordnung Nr. 8 liegen mit den Akten aus und gelten 105 vom Magiſtrat. als genehmigt, wenn bis zum Schluß der öffentlichen Sitzung Wiederſpruch nicht erhoben wird. Ausgelegt werden ferner zwei Einbürgerungs⸗ geſuche, die Liſte der im Juli“September 1915 er⸗ ledigten Einbürgerungsgeſuche, eine Zuſchrift des Chaulottenburger Grundbeſitzervereins von 1894 betr. Mietdarlehnskaſſe und ein Schreiben der Stadt⸗ ſeketäre betr. Teuerungszulage. Ferner habe ich Ihnen mitzuteilen, meine Her⸗ ren, daß der Stadtverordnete Herr Eugen Baumann ſein Mandat mit einem Schreiben vom 16. Oktober niedergelegt hat. Herr Baumann hat der Verſamm⸗ lung ſeit dem 10. Januar 1912 angehört und hat ſich ſehr eifrig an den Arbeiten der Stadtverordneten⸗ verſammlung beteiligt. Des weiteren möchte ich Ihnen zur Kenntnis bringen, daß am 12. Oktober unſer allverehrtes Mit⸗ glied, Herr Kollege Geheimrat Hubatſch, ſeinen 70. Geburtstag gefeiert hat. Da Herr Kollege Hubatſch an dieſem Tage nicht in Charlottenburg anweſend war, war es mir nicht möglich, ihm die Glückwünſche der Verſammlung und meine eigenen perſönlich aus⸗ zuſprechen. Ich konnte mich nur damauf beſchränken, ihm ein Glückwunſchtelegramm zugehen zu laſſen. Ich glaube, meine Herren, es wird in Ihrer aller Sinne ſein, wenn ich dies noch nachhole und Herrn Kollegen Hubatſch die allerherzlichſten Glückwünſche der Verſammlung zu dieſem ſeinem Ehrentage aus⸗ ſpreche. (Allſeitiges lebhaftes Bravo.) Stadtv. Dr Hubatſch: Hochverehrter Herr Vor⸗ ſteher! Für die freundlichen Worte, mit denen Sie mich beehrt haben, ſage ich Ihnen meinen verbind⸗ lichſten und ergebenſten Dank. Wenn von all den Wünſchen,, die Sie an mich gerichtet haben, auch nur ein kleiner Teil eintreten follte, ſo wird mich das ſchon hoch erfreuen. Meine ſehr verehrten Herren! Von allen Seiten dieſer geehrten Verſammlung ſind mir zu meinem 70. Geburtstage zahlreiche Glückwünſche zuteil ge⸗ worden. Ich wiederhole meinen herzlichen Dank für alle dieſe Beweiſe Ihres Wohlwollens und Ihrer Freundſchaft, durch die Sie mich außerordentlich erfreut haben. Man ſoll in hohem Alter für die Zukunft nichts mehr verſprechen. Aber ich glaube, daß Sie von meinem guten Willen, unſerer Stadt und der geehrten Verſammſung nach Kräften zu