Sitzung am 3. ſam, daß ich vorher bereits darauf hingewieſen habe, daß man in dieſem Punkte zweierlei Anſicht ſein kann, daß ich es aber vorziehe, dieſen Antrag als einen Zuſatzantrag zu betrachten, der inſofern mit dem Thema unſerer Verhandlungen im Zu⸗ ſammenhang ſteht, als der erſte Teil des Ausſchuß⸗ antrages lautet: Maßnahmen zu ergreifen, um die Verſorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln für die weitere Dauer des Krieges zu ſichern. Hierzu kann dieſer Antrag allenfalls als ein Zuſatz oder als Spe⸗ zifikation gelten. Im übrigen bin ich der Anſicht, daß jeder, auch der Leiter einer ſolchen Verſammlung, in dieſem Augenblick alles daran ſetzen ſollte, jede Härte zu vermeiden, auch die Härten, die eventuell eine Geſchäftsordnung mit ſich bringt. Berichterſtatter Stadtv. Klick (Schlußwort): Meine Herren! Ich möchte noch erwähnen, daß durch die Ausſchußberatungen die von dem Herrn Kollegen Wöllmer und Genoſſen und Herrn I)r Hubatſch und Genoſſen geſtellten Anträge als erledigt angeſehen wurden. Ferner möchte ich noch einmal die Bemer⸗ kung des Herrn Kollegen Wöllmer unterſtreichen. daß durch den Ausſchuß die Maßnahmen des Magiſtrats als den gegebenen Verhältniſſen durchaus entſprechend angeſehen wurden. (Hört! hört! bei den Liberalen.) Sie ſind unwiderſprochen hingenommen worden. Wenn trotzdem einzelne Mängel zutage getreten ſind ſo lag das in der Natur der Sache. Unſer Magiſtrat konnte nicht immer und nicht zu gleicher Zeit mit anderen Kommunen kaufen, er mußte bei ſeinen Ein⸗ känfen vorſichtig ſein, damit es uns nicht ſo wie ande⸗ ren Gemeinden erging, denen ein großer Teil der Lebensmittel verdorben iſt. Der Magiſtrat mußte darauf achten, daß vor allen Dingen Qualitätsware gkauft wurde, und dieſem Umſtande haben wir es auch zu danken, daß uns nur ein Sack Erbſen durch Verderben verloren gegangen iſt. Sonſt ſind uns weitere Verluſte bei der Lebensmittelfürſorge nicht November 1915 131 entſtanden, außer denjenigen bei den Kartoffeln, die Ihnen ja bekannt ſind. (In der Abſtimmung wird der Antrag der Stadtv. Ahrens und Genoſſen abgelehnt und der Aus⸗ ſchußantrag mit dem Zuſatzantrag der Stadtv. Dr Liepmann und Genoſſen mit großer Mehrheit in folgender Faſſung angenommen: Die Stadtnerordnetenverſamwlung den Magiſtrat, 1. Maßnahmen zu ergreifen, um die Verſor⸗ gung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und anderen zum Lebensunterhalt not⸗ wendigen Rohſtoffen für die weitere Dauer des Krieges zu ſichern: den ſtädtiſchen Verkauf von Lebensmitteln ſo weit als möglich auszudehnen und die Verkaufspreiſe auch ferner ſo feſtzuſetzen, daß dadurch höchſtens die Selbſtkoſten ge⸗ deckt werden,; für die minderbemittelte Bevölkerung, na⸗ mentlich die Angehörigen von Kriegsteil⸗ nehmern, beſondere Vergünſtigungen ein⸗ treten zu laſſen.) erſucht Vorſteher Dr Frentzel: Wir kommen nunmehr zu Punkt 9: Vorlage betr. Milchverſorgung. Druckſache 160. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, von dem abgedruckten Entwurf einer Verord⸗ nung über die Abgabe und Entnahme von Milch zuſtimmend Kenntnis zu nehmen und die be⸗ zeichneten Koſten für die Durchführung der Verordnung aus laufenden Mitteln zu be⸗ willigen.) Ich ſchließe die Sitzung. (Schluß 8 Uhr 5 Minuten.)