Sitzung am 8. Dezember 1915 — Das iſt keine einſeitige, ſondern eine richtige Be⸗ hauptung. 7 Was die Militärautomobile angeht, ſo ſtehe ich nach wie vor auf dem Standpunkt — ich habe ja auch mit der Automobilbranche ſehr viel zu tun —, daß wir die Laſtautomobile, die wir ſpäter von der Militärbehörde kaufen können, für unſere Zwecke umbauen laſſen müßten, und ob wir dann die Untergeſtelle uſw. brauchen können, iſt eine andere Frage. Wir würden alſo nach dieſer Richtung hin auch verkehrt fahren. Ich möchte Sie bitten, die Angelegenheit im Ausſchuß zu bberaten, und ſchließe mich auch dem Wunſche des Herrn Stadtbaurats an, daß möglichſt am 22. Dezember die Vorlage endgültig zu Grabe ge⸗ tragen wird, (Heiterkeit) d. h. zum Beſten der Stadt Charlottenburg erledigt wird. Stadw. Bergmann: Ich möchte die letzten Worte des Herrn Vorredners über den Fuhrbetrieb des Herrn Hennecke doch nicht unwiderſprochen laſſen. Wenn wir mit den Leiſtungen des Herrn Hennecke ſo unzufrieden geweſen wären, dann hätten wir aller Wahrſcheinlichkeit nach vor drei Jahren nicht den Vertrag erneuert. So weit ich zurückdenken kann, waren wir mit Herrn Hennecke durchaus zufrieden, und ich glaube nicht, daß ſich irgend eine Stimme da⸗ gegen erheben wird. Wenn der Mann heute in der Kriegszeit, wo ein jeder weiß, daß die Futtermittel, die Löhne uſw. außerordentlich geſtiegen ſind, kommt und eine Erhöhung der Fuhrentſchädigung nachſucht, ſo kann ich das nur als gerechtfertigt anſehen. (Zuruf.) — Verzeihen Sie, der Vertrag ſoll nicht auf ſechs Jahre laufen; der Mann hat ſchon nachgelaſſen; denn der Vertrag ſoll nur, ſoweit ich unterrichtet bin, über 147 drei weitere Jahre lauten. Ich will hiermit nur feſtſtellen, daß wir keine Veranlaſſung haben, die Leiſtungen dieſes Mannes irgendwie herabzuſetzen. Meine Herren, wir werden Gelegenheit haben, uns im Ausſchuß über alle dieſe Fragen zu unter⸗ halten, und ich hoffe, daß in irgend einer Weiſe eine Verſtändigung ermöglicht werden wird. (Die Verſammlung beſchließt die Ueberweiſung der Vorlage an einen Ausſchuß von 15 Mitgliedern zur Vorberatung und wählt zu Ausſchußmitgliedern die Stadtv. Bade, Bergmann, Bollmann, Brode, Dr. Byk, Dunck, Gebert, Dr Genzmer, Guttmann, Mosgau, Mottek, Panſchow, Rackwitz, Ruß und Scharnberg.) Vorſteher Dr. Frentzel: Wir kommen zu Punkt 12 der Tagesordnung: Antrag der Stadtv. Dr. Rothholz und Gen. betr. Haltekinder. Druckſache Nr. 177. (Der Antrag lautet: Der Magiſtrat wird erſucht, bis auf weiteres die Sätze für die ſtädtiſchen Haltekinder erhöhen zu wollen.) Antragſteller Stadtv. Dr Rothholz: Wie ich höre, beabſichtigt der Magiſtrat, die Pflegeſätze für die Haltekinder zu erhöhen; wir wollen die Entwick⸗ lung der Sache abwarten. Deshalb beantrage ich, die Beratung des Antrages zu vertagen. (Die Verſammlung beſchließt demgemäß.) Vorſteher Dr. Frentzel: Damit ſind die Gegen⸗ ſtände unſerer Tagesordnung erledigt. 6 Ich ſchließe die öffentliche Sitzung. (Schluß 7 Uhr 48 Minuten.)