Sitzung am 22. haben, die ſich — das iſt ja nun auch hier geſchehen — Lieferungen geſichert haben. Aber ich glaube, man ſollte auch heute die Frage nochmals ins Auge faſſen. Induſtrielle Werke in Weſtfalen haben des in gro⸗ ßem Umfange getan; es haben das Städte wie Frei⸗ burg, Dortmund, Augsburg und andere durchgeführt; das könnte der Stadt Charlottenburg ebenfalls nicht unzugänglich ſein. Die Frage, wie alle dieſe Erörterungen auf die Leute draußen im Schützengraben wirken, iſt zweifel⸗ 1os durchaus ernſt. Meine Herꝛen, ich bedaure das tief. Ich habe ſchon einmal hier geſagt, daß die Stim⸗ mung, die zu Anfang des Krieges faſt im geſamten Volke vorhanden geweſen iſt, durch die Vorgänge auf dem Lebensmittelmarkt außerordentlich beeinträchtigt worden iſt. Es ſind das Zuſtände, die zum großen Teil nicht notwendig geweſen ſind. Notwendige Ent⸗ behrungen tragen wir alle, und durch die Lebensmittel⸗ knappheit werden uns unſere Feinde ganz gewiß nicht überwinden. Aber Mißſtände in der Produktion und Verteilung, wobei dem einen mehr zufließt, als ihm zuſteht, und die anderen größere Not leiden müſſen und wobei künſtlich und planmäßig die Preiſe in die Höhe getrieben und die Vorräte knapp gehalten wer⸗ den, laſſen ſich vermeiden und müſſen vermieden wer⸗ den, um das Maß an Einheitlichkeit aufrechtzuerhal⸗ ten, das überhaupt möglich iſt. Ich möchte wünſchen, daß der Frege der Sperr⸗ karten, wie ſie hier dargelegt worden iſt, mit Num⸗ mernverteilung näher getreten wird, und dem Magi⸗ ſtrat nochmals ans Herz legen, ſich der Frage der Schlachtviehbeſchaffung und der eigenen Schlachtung ebenfalls zuzuwenden. Vorſteher Dr Frentzel: Das Wort iſt nicht weiter verlangt; ich ſchließe die Beſprechung über dieſe Anfrage. Die Angelegenheit iſt damit erledigt. Wir kommen zu Punkt 7: Feſtſetzung des erſten Sitzungstages im Jahre 1916. Meine Herren, ich ſchlage Ihnen den 5. Januar vor. Er liegt zwar ziemlich nahe am Jahresanfang, aber der 12. wäre ein etwas ſpäter Termin. (Die Verſammlung beſchließt demgemäß.) Dezember 1915 163 Ich habe Ihnen dann endlich unter Nr. 8 der Tagesordnung den Bericht über die Geſchäftsführung der Verſammlung im Jahre 1915 zu geben. Zu Beginn des Geſchäftsjahres hatten drei Stadtverordnete ihre Mandate niedergelegt, in der erſten Sitzung wurde ein Stadtverordneter neu ein⸗ geführt, ſo daß die Verſammlung daher ihre Tätig⸗ keit mit 75 Mitgliedern aufnehmen konnte. Im Laufe des Jahres ſchieden noch 3 Stadtverordnete aus, wogegen 5 neu eintraten, ſo daß am Jahres⸗ ſchluß 77 Mitglieder vorhanden ſind. Es wurden 18 Vollſitzungen und 43 Ausſchuß⸗ ſitzungen abgehalten. Zur Beratung lagen der Verſammlung 669 Sachen vor. Unerledigt blieben die Vorlage betr. Feſtſetzung neuer Grund⸗ ſätze für die Ernennung zu ungeprüften Sekre⸗ tären und einige Wahl⸗ und Petitionsſachen. An ſämtlichen Sitzungen des Jahres haben 8 Mitglieder teilgenommen, und zwar die Herren Kollegen Braune, Dr Eyck, Dr Feilchenfeld, Dr. Frentzel, Jaſtrow, Kantzenbach, Leupold und Walther. Mit Ablauf dieſes Jahres ſcheiden aus der Ver⸗ ſammlung aus die Herren Gersdorff, Münch, Scheel und Walther. Ich ſpreche dieſen ſcheidenden Kol⸗ legen den Dank für die Arbeit, die ſie unſerm ſtädtiſchen Gemeinweſens gewidmet haben, hier mit namens der Verſammlung aus. Ich habe weiter noch mitzuteilen, daß gegen die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes zur Tagesord⸗ nung Nr. 11 e und 14 f und 2 Einſpruch erhoben wor⸗ den iſt, ſo daß wir uns mit dieſen Dingen noch in der nichtöffentlichen Sitzung zu beſchäftigen haben werden. Ich ſchließe die letzte öffentliche Sitzung dieſes Jahres. (Schluß 7 Uhr 59 Minuten.)