Amtlicher Bericht über die Derhandlungen der Charlottenburger Stadtverordneten⸗Verſammlung in der öffentlichen Sitzung am 19. Januar 1916 nach ſtenographiſcher Aufnahme. Herausgegeben Tagesordnung: Seite Geſchäftliche Mitteilungen 9, 42, 20 Einführung von wiedergewählten Stadt⸗ verordneten 7 10 Mitteilung betr. unvermutete Prüfung der ſtädtiſchen Kaſſen am 29. November 1915 10 Mitteilung betr. Jahresabſchluß des Schiller⸗ cheaters Ig1agns5s 10 Mitteilung betr. Jahresabſchluß des Deutſchen Opernhauſes 191/15. 10 Vorlage betr. Abgabe einer Reſerveſpritze an die Stadt Sondauu. 11 Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr Erhöhung der Beſoldung für die Stelle des Betriebsdirektors der Gaswerke 441 Antrag der Stadtv. Ahrens und Gen. betr. Kleinwohnungennn 13 Rednerliſte: Bernhard 10 Dr. Byt 2 18 Dr. Frentzel 9 Gebert 19 Katzenſtein „18, 19 Meyer 15 Mosgau 11 Dr. Schas 10 Sembritittitt 16 Wöllmer 1⁰ Beginn der Sitzung 6 Uhr 15 Minuten. Vorſteher Dr. Frentzel: Ich eröffne die Sitzung. Als Vertreter des Magiſtrats ſind abgeordnet die Herren Stadtbaurat Bredtſchneider, Stadträte Meyer, Caſſirer, Kämmerer Scholtz und Stadtſyndikus Sembritzki. Als Beiſitzer walten die Stadtv. Herren Dr. Borchardt und Dunck. Herr Stadtv. Dr Bor⸗ chardt führt die Rednerliſte. Entſchuldigt ſind die Stadtu. Herren Bergmann, Dr Frank, Granitza, Jachmann, Jürgenſen, Klick, Dr Landsberger, Leyſer, Neukranz, Neumann, Peeſch, vom Magiſtrat. Rackwitz, Richter, Schwarz, Dr. Stadthagen, Wagner, Wenzke und Zander. Die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes zu Tages⸗ ordnung Nr. §8 und 9 liegen mit den Akten aus und gelten als genehmigt, wenn bis zum Schluß der öffent⸗ lichen Sitzung Widerſpruch nicht erhoben wird. Ausgelegt werden ferner zwei Einbürgerungs⸗ geſuche, die Liſte der im Oktobe / Dezember 1915 er⸗ ledigten Einbürgerungsgeſuche und Erledigungskar⸗ ten zur Feier des Geburtstages Seiner Majeſtät des Kaiſers am 26. d. Mts. in der Techniſchen Hochſchule. Meine Herren, am 13. d. Mts. iſt Herr Stadt⸗ rat I). Schmitt geſtorben. Der Tod brachte ihm die Erlöſumg von langen, ſchweren und ſchmerzens⸗ reichen Leiden, die er mit außerordentlicher Geduld getragen hat. Er ſetzte aber auch gleichzeitig ein Ziel einem glücklichen, ſchönen, arbeits⸗ und erſolgreichen Wirken, das ſich auf der begeiſterten Hingabe an den Lebensberuf aufbaute. Von dieſer Lebensarbeit iſt auch unſerer Stadt Charlottenburg, unſerer Stadt⸗ verwaltung und unſeren Bürgern ein gutes und voll⸗ gemeſſenes Teil zugute gekommen. Herr Dr Schmitt iſt im Jahre 1895 als Stadt⸗ verordneter in die Verwaltung eingetreten und ſpä⸗ ter weiter ehrenamtlich als Stadtrat tätig geweſen. Während dieſer ganzen Zeit ſeiner Tätigkeit hat er ſeine reichen Erfahrungen auf dem Gebiete des Schul⸗ weſens, ſein großes Können und Wiſſen rückhaltslos den verſchiedenen Zweigen unſerer Schulverwaltung zur Verfügung geſtellt und gewidmet. Ihnen allen, aber auch weiteren Kreiſen unſerer Bürgerſchaft ſind bekannt und werden unvergeſſen bleiben die Ver⸗ dienſte, die er ſich um unſer Fortbildungsſchulweſen erworben hat. Er hat es jahrelang in ausgezeich⸗ neter Pflichttreue geleitet, und der weiteren Ent⸗ wicklung, Umformung und Ausbildung dieſes Fort⸗ bildumgsſchulweſens galt ſein ganzes Sinnen und Sorgen bis zu dem Augenblicke, da die ſchwere Krank⸗ heit ihm jedes Tun und Schaffen unmöglich machte. Wir ſchulden ihm dafür aufrichtigen Dank, und ſo wollen wir die Erinnerung an den Verſtorbenen in Ehren bewahren. Sie haben ſich zur Bekräftigung deſſen von Ihren Sitzen erhoben, was ich hiermit gern und mit Dank feſtſtelle.