30 Sttzung am 23 geübten Tätigkeit übertrafen. Aber wir haben trotz⸗ dem mit einer ſehr großen Mehrheit und mit einer gewiſſen freudigen Sicherheit dieſe Wahl vorge⸗ nommen, weil uns die Leiſtungen, die Sie in Ihrer früheren Tätigkeit im Rahmen unſeres Gemein⸗ weſens ausgeübt haben, die feſte Ueberzeugung gaben, daß Sie die Hoffnungen und Erwartungen, die wir vei der Beſetzung emer ſo wichtigen Stellung hegen und hegen müſſen, vollauf erfüllen werden. Deswegen freuen wir uns, daß Sie wieder in unſern Dienſt zurückgekehrt ſind, und im Namen dieſer Verſamm⸗ lung, die Sie gewählt hat, begrüße ich Sie aufs herzlichſte. Sie tragen heute noch das Kriegskleid, und es joird Ihnen nicht möglich ſein, ſich Ihren neuen Dienſtobliegenheiten ſofort zu widmen. Aber wir hoffen, das Sie bald zu uns zurückkommen, und am größten würde die Freude ſein, wenn Sie nicht allein kommen, ſondern mit allen Ihren tapferen und heldenmütigen Kameraden da draußen, in der Hand uns bringend den ruhmreich und ehrenvoll er⸗ kämpften Frieden. Ich heiße Sie herzlichſt will⸗ kommen. (Lebhafres Bravo.) Stadtrat Dr Fiſcher: Hochverehrter Herr Ober⸗ bürgermeiſter! Hochverehrter Herr Stadtverordneten⸗ vorſteher! Für die freundlichen Begrüßungsworte und die guten Wünſche danke ich Ihnen herzlich. Sie berühren mich um ſo wärmer, als ich Ihnen, wie bereits betont wurde, nicht ganz unbekannt bin und ich ſehr gern an die mir lieb gewordene Stätte meiner frühcren Tatigkeit zurückkehre. Wie der Herr Oberbürgermeiſter vorhin bereits erwähnte, habe ich während der größten Zeit meiner Abweſenheit von Charlottenburg im Felde geſtanden. Der Hern Oberbürgermeiſter hat auch darauf hinge⸗ wieſen, daß die Verwaltungen während dieſer Zeit einen ſchweren Kampf hinter der Front geführt haben, weil mit geringen Mitteln und Kräften große und gewaltige neue Auſgaben gelöſt werden mußlen Hierbei haben ſich vor allem die Stadtverwaltungen ihren Ehrenplatz geſichert; ſie haben dieſe gewaltigen neuen Arbeiten ſchnell, ſicher und ohne Fehlgriffe erledigt. Sie haben das gekonnt, weil vor allem in der Selbſtverwaltung die Verwaltungskunſt am tiefſten in der Praxis des täglichen Lebens wurzelt und daraus ihre friſche Lebenskraft ziehen kann. In⸗ folgedeſſen ſind die Kommunen hervorragend geeignet, die Intereſſengegenſätze im Volke voll zu erfaſſen und auszugleichen. Auch hierbei hat die allgemein als vorbildlich anerkannte Verwaltung der Stadt Char⸗ lottenburg wie ſtets in erſter Linie geſtanden. Es iſt mir deshalb eine Ehre und Freude zu⸗ gleich, heute in dieſe Verwaltung als Stadtrat ein⸗ zutreten, und ich danke Ihnen, meine Herren Stad:⸗ verordneten, herzlich für das Vertrauen, das Sie mir durch Ihre Wahl entgegengebracht haben. Ich weiß, daß ich, wie Sie, Herr Stadtverordnetenvor⸗ ſteher, erwähnten, ein ſchweres Amt in ernſter Zeit antrete. Aber es iſt mein aufrichtiges Beſtreben, Ihr Vertrauen zu rechtfertigen und mein Amt mit allen Kräften voll und ganz auszufüllen, zum Beſten und zum Wohle der Stadt Eharlottenburg. Mit dieſer Verſicherung trete ich mein neues Amt an. (Bravo!) . Februar 1916 Vorſteher Dr Frentzel: Wir kommen zu Punkt, der Tagesordnung: Vorlage betr. Nachbewilligung von Mitteln für Gas⸗ kohlen. Druckſache 20. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrug des Magiſtrats, wie folgt: Zur Beſchaffung der im Rechnungsjahre 191 für die Gaserzeugung erforderlichen Kohlen werden 952 800 ℳ aus laufenden Mitteln der Gaswerke nachbewilligt.) Punkt 4: Vorlage betr. Verſtärkung von Etatsanſätzen des Sonderetats 2 für 1915. Druckſache 21. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Folgende Anſätze des Sondereétats für 1915 (Ladeſtraßen und Stätteplatz) Ordinarium werden um die nachſtehend aufgeführten Beträge verſtärkt: a) Abſchnitt 1 Nr. 6 — Löhne der Kranführer und Arbeiter einſchließlich Verſicherungs⸗ beiträge (23 000 ℳ) — um 6500 ℳ, 5) Abſchnitt 1 Nr. 10 — Unterhaltung der Wiegeeinrichtungen auf den Ladeſtraßen und der Anlagen auf dem Stätteplatz nebſt Zu⸗ behör und der Geräte ſowie Beſchaffung von Schmier⸗ und Putzmaterialien (6000 ℳ) um 2000 ℳ, 4 7 Abſchnitt 1 Ner. 13 — Elettriſcher Strom für Kraft und Licht für die Ladeſtraßen und den 2 0) Punlt 5: Vorlage betr. Anliegerbeiträge für die Sophie lotten⸗Straße. — Druckſache 22. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Bei der Erhebung der geſetzlichen Anliegerbeiträge für den in den Jahren 1912 bis 1914 hergeſtellten Abſchnitt der Sophie⸗Charlotten⸗Straße von der Mollwitzſtraße bis zur neuen Einfahrt am Güter⸗ bahnhof Weſtend ſollen die noch aufzuwendenden Mehrkoſten für die zukünftige Verbreiterung dieſes Straßenteils über die vorhandene Breite von etwa 20,88 m auf das im Fluchtlinienplan vorgeſehen“ Maß von etwa 30,38 m außer Anſatz bleiben Punkt 6: Vorlage betr. ärztliche Behandlung der Angehörigen von Kriegsleilnehmern. Druckſache 2. Stadtv. Wöllmer: Meine Herren! Das Ab⸗ kommen mit der Aerzteſchaft iſt im September v. I. getroffen, dann einmal verlängert worden und ſoll nun jetzt wieder bis auf weiteres verlängert werden. Die Koſten hierfür ſind fortgeſetzt geſtiegen. Es iſt nun im Kreiſe meiner Freunde der Wunſch aus⸗ geſp worden, dieſe Frage einmal' zu prüfen. Wenn ſelbſtverſtändlich eine ſachgemäße und gute Patienten das höchſte Prinzip ſein