80 grüßen, darf ich Ihnen namens des Kollegiums ver⸗ ſichern. Aber, meine Herren, uns alle beſeelt wohl der Gedanke, daß die heutige Einführung des Herrn Kollegen Ahrens eine über den Rahmen des Perſön⸗ lichen hinausgehende Bedeutung beanſpruchen darf. Zu Beginn des Feldzugs hatte unſer Kaiſer das be⸗ kannte Wort geſprochen: Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutſche, und dieſes Wort, das zu den glücklichſten ſpontanen Eingebungen un⸗ ſeres Kaiſers gehört, iſt kein leerer Schall geblieben. Das beweiſen zahlreiche Vorgänge im öffentlichen Leben der letztvergangenen Zeit, das beweiſt auch wiederum die raſche und außerordentlich glatte Be⸗ ſtätigung der Wahl des Herrn Kollegen Ahrens, eine Beſtätigung, die ganz im Sinne des ausgezeichneten und vorbildlichen Märzerlaſſes des Herrn Miniſters des Innern über die Handhabung der Kommunal⸗ aufſicht erfolgt iſt. Meine Herren, aus demſelben Gefühl heraus, das Sie vor wenigen Wochen beſeelte, als Sie die Feſtſtellung des Wahlergebniſſes, die einmütige Wahl des Herrn Kollegen Ahrens mit demonſtrati⸗ vem Beifall begrüßten, aus demſelben Gefühl heraus begrüßen wir heute die Einführung als ein bedeu⸗ tungsvolles Zeichen der großen Zeit, in der wir leben, und als ein Symbol für die kraftwolle politiſche Einigkeit unſeres Vaterlandes, eine Einigkeit, an der, wie wir hoffen, recht bald die Anſtürme unſerer Feinde endgültig zerſchellen werden. (Bravo!) Mein verehrter Herr Kollege! Ich darf Sie nun bitten, mir den vorgeſchriebenen Dienſteid durch Ab⸗ leſen zu leiſten. (Geſchieht.) Und nun nochmals herzlich willkommen im Ma⸗ giſtrat! Vorſteher Dr Frentzel: Sehr verehrter Herr Stadtrat! Darf ich Sie nunmehr im Namen dieſer Verſammlung, der Sie ſeit 3 Jahren angehört haben, herzlich zu Ihrer neuen Würde als Stadtrat beglück⸗ wünſchen. Vom perſönlichen Standpunkt aus aller⸗ dings kann ich Ihnen nicht verhehlen, daß wir Sie ungern aus unſerer Mitte ſcheiden ſehen; denn Sie haben ſich in der Zeit Ihrer Tätigkeit durch Ihr lie⸗ benswürdiges Auftreten und durch die ſtrenge Sach⸗ lichkeit, mit der Sie mit uns zuſammengearbeitet haben, ſehr viele und gute Freunde in dieſer Ver⸗ ſammlung erworben, zu denen ich Sie auch mich zu zählen bitte. Aber von einem höheren ſachlichen Standpunkt aus freuen wir uns alle ganz beſonders, daß die Wahl, die wir ſeinerzeit vorgenommen haben, heute zu dem von uns gewünſchten und gewollten Ziel ge⸗ führt hat, und wenn ich das begründen will, ſo nehmen Sie bitte keinen Anſtoß daran, daß ich mich darin zum großen Teil an die Ausführungen halte, die der Herr Oberbürgermeiſter gemacht hat; aber die Natur der Dinge bringt es mit ſich, daß eben dieſe Ausführungen gemacht werden müſſen, und ich lege Wert darauf, daß ſie auch im Namen der Stadtver⸗ ordnetenverſammlung hier ausgeſprochen werden. Ihre Wahl iſt einſtimmig erfolgt und von allen Seiten ganz beſonders herzlich begrüßt worden. Ich Sitzung am 19. April 1916 glaube, es heißt Ihren perſönlichen Verdienſten, der ſchon von mir hervorgehobenen Sachlichkeit, Ihrem Arbeitseifer und der an anderer Stelle ſchon erlangten Befähigung und bewieſenen Geſchicklichkeit in der Behandlung von Verwaltungsfragen keinen Abbruch tun, wenn ich ſage, daß dieſes faſt beiſpielloſe Reſul⸗ tat doch nicht zum kleinſten Teile durch den Umſtand herbeigeführt wurde, daß es uns möglich war, in Ihrer Perſon einen Vertreter derienigen Fraktion in den Magiſtrat zu entſenden, der bisher die Teilnahme an den Geſchäften des Magiſtrats verſchloſſen geweſen war. Diesbezüaliche Wünſche haben im Kreiſe dieſer Verſammlung ſchon ſehr lange und ſehr vielfach be⸗ ſtanden, aber ſie mußten bis heute fromme Wünſche bleiben. Wenn jetzt — und in dieſer Beziehung decke ich mich vollkommen mit den Ausführungen des Herrn Oberbürgermeiſters — die Königliche Staatsregierung dieſen unſeren Wünſchen keinen Widerſtand mehr entgegengeſetzt, ſondern Sie ſehr ſchnell zu der Stadtratsſtelle hat einrücken laſſen, ſo können wir nichts anderes tun, als dieſe Meinungs⸗ änderung der Regierung als eine außerordentlich kluge und weiſe zu bezeichnen und der Hoffnung und der Erwartung Ausdruck zu geben, da ß an di e ſem nunmehr eingenommenen Stand⸗ punkt von jetzt ab auch für alre 3efr un verrückbar feſtgehalten wird. Es hat aber auch die gleiche Regierung — der Herr Oberbürgermeiſter hat auch auf dieſen Punkt breits hingewieſen — durch den höchſten für dieſe Dinge in Betracht kommenden Beamten, nämlich den Herrn Miniſter des Innern, vor einigen Wochen eine Kundgebung ergehen laſſen, die der Selbſtverwaltung und damit in erſter Linie doch der ſtädtiſchen Selbſt⸗ verwaltung ein überaus warmes Lob ſpendet, das die Verdienſte, die wir allerdings für dieſe Verwaltungsart immer in Anſpruch genommen haben, rückhaltlos anerkennt. Wir alle, die wir in der Selbſtverwaltung tätig ſind, haben dieſen Erlaß mit großer Freude und Befrie⸗ digung geleſen; aber faſt am glücklichſten ſcheint mir der Punkt der Auslaſſung, wo als die Grundlage jeder gedeihlichen Selbſtverwaltung und damit auch als Grundlage aller ihrer Erfolge das Verantwortlich⸗ keitsgefühl aller derjenigen Männer bezeichnet wird, die in eben dieſer Verwaltung tätig ſind, die Verant⸗ wortung, die jeder einzelne dadurch auf ſich nimmt, daß er ſeine Stimme und ſeine Meinung abgibt, mag es ſich um kleine oder um große Dinge handeln. Von dieſem Geſichtspunkt aus freuen wir uns ganz beſonders, daß durch die Wahl, die auf Sie, Herr Kollege Ahrens, gefallen iſt, Sie und, durch Sie, Ihre Freunde nunmehr auch die Möglichkeit haben, an der Verantwortung teilzunehmen, die für die Ma⸗ giſtratsgeſchäfte erwächſt, während Ihnen bisher eine Betätigung dieſes Willens nur im Rahmen der Ge⸗ ſchäfte, die eben dieſer Verſammlung vorbehalten ſind, möglich war. Ich beglückwünſche Sie noch ein⸗ mal zu der erfolgten Wahl, und ich wünſche Ihnen reiche Befriedigung und vielen Erfolg in Ihrer neuen Tätigkeit. (brwol) Stadtrat Ahrens: Sehr geehrter Herr Ober⸗ bürgermeiſter! Sehr verehrter Herr Stadtverord⸗ netenvorſteher! Für die überaus liebenswürdigen und herzlichen Worte, mit denen Sie meinen Eintritt in den Magiſtrat begrüßt haben, danke ich Ihnen herzlichſt. Auch Ihnen, meine Herren Stadtverord⸗