neten, danke ich herzlichſt für das einhellige Ver⸗ trauen, mit dem Sie mich in den Magiſtrat delegiert haben. Ich werde mit derſelben Sachlichkeit und mit derſelben Treue, mit der ich an anderen Stellen tätig geweſen bin, auch zum Beſten unſerer Mitbürger und zum Wohle unſerer ſchönen Stadt Charlotten⸗ burg arbeiten. (Bravol) Vorſteher Dr Frentzel: kommen zu Punkt 2: Wir fahren fort und Vorlage betr. Sicherſtellung des kommunalen Wahl⸗ rechts der Kriegsteilnehmer. — Druckſache 44. (Die Verſammlung beſchließt nach dem An⸗ trage des Magiſtrats, wie folgt: Von der Aufſtellung und Auslegung der Liſte der ſtimmfähigen Bürger (Gemeinde⸗ wählerliſte) wird im Jahre 1916 Abſtand ge⸗ nommen, Für etwa im Jahre 1916 vor⸗ zunehmende Erſatzwahlen zur Stadverord⸗ metenverſammlung iſt die Gemeindewählerliſte des Jahres 1914 maßgebend.) Punkt 3: Vorlage betr. Nachbewilligungen beim Etat der Kran⸗ kenanſtalten. Druckſache 45. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Beim Ordinarium Kapitel vI für 1915 werden die in der abgedruckten Nachweiſung aufgeführten Etatsnummern um zuſammen 78 400 ℳ verſtärkt.) Punkt 4: Vorlage betr. Normalbeſoldungsplan für die in ſtäd⸗ tiſchen Krankenhäuſern beſchäftigten Hebammen. Druckſache 46. — (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Der Normalbeſoldungsplan für die in ſtädtiſchen Krankenhäuſern beſchäftigten Heb⸗ ammen wird wie folgt feſtgeſetzt: Anfangsbeſoldung 600 ℳ, mach 2 Jahren 660 „ nach 4 Jahren 720 „ mach 6 Jahren 280 „ mach 8 Jahren 840 „ nach 10 Jahren. 900 „ außerdem wird freie Wohnung, Beköſtigung, Wäſchereinigung und Dienſtkleidung im Jah⸗ reswerte von 950 J gewährt.) Punkt 5: Vorlage betr. Ausgeſtaltung des Lyzeums v. — Druckſache 47. Stadw. Dr Damm: Meine Herrent Im Na⸗ men meiner Freunde beantrage ich, die Vorlage einem Ausſchuſſe von 15 Mitgliedern zu überweiſen. Sitzung am 19. April 1916 81 Meine Freunde ſind durchaus bereit, den jungen Mädchen Gelegenheit zur Vorbereitung auf das aka⸗ demiſche Studium zu geben, ſoweit das angängig iſt; meine Freunde haben auch die Ueberzeugung, daß die Zuſammenſetzung der Bevölkerung auf Weſtend die Errichtung einer Studienanſtalt dort wünſchens⸗ wert erſcheinen läßt; aber einem Teile meiner Frunde erſcheint es doch zweifelhaft, ob bereits jetzt das Be⸗ dürfnis nach Errichtung einer Studienanſtalt auf Weſtend vorliegt. Die Zahlen, die der Magiſtrat in ſeiner Vorlage gibt, ſcheinen uns nicht voll be⸗ weiſend zu ſein. Der Magiſtrat ſagt zunächſt, daß von der oberſten Klaſſe des Lyzeums auf Weſtend, die hier in Frage kommt, 15 Schülerinnen beabſichtigen, in die Studienanſtalt einzutreten, um das Reifezeugnis der Oberrealſchule zu erwerben. Dann heißt es wörtlich weiter: „Wenn von den übrigen 4 öffent⸗ lichen und 7 privaten Lyzeen unſerer Stadt nur je eine Schülerin zur Oberrealſchule überginge, würde die Klaſſe die Maximalfrequenz von 30 ſchon nahezu erreicht haben.“ Ja, „wenn!“ Dieſes „Wenn“ iſt es, das wir hier gern vermieden geſehen hätten. Wie ich aus den Akten entnommen habe, ſind inzwiſchen drei weitere Meldungen eingegangen. Aber wir meinen, ſelbſt wenn 18 Schülerinnen beabſichtigen, in die Studienanſtalt einzutreten, ſo erſcheint es doch zweifelhaft, ob in einer Stadt wie Charlottenburg, die bereits über zwei Studienanſtalten verfügt, eine weitere Studienanſtalt lebensfähig iſt. Deshalb erlauben wir uns die Bitte an den Ma⸗ giſtrat zu richten, doch eine Umfrage bei ſämtlichen höheren Mädchenſchulen in Charlottenburg zu ver⸗ anſtalten, welche Schülerinnen noch beabſichtigen, in eine Studienanſtalt einzutreten. Der Weg, den wir damit dem Magiſtrat vorſchlagen, iſt ja nicht neu. Der Magiſtrat iſt ihn bereits gegangen, als es ſich um die Errichtung der Studienanſtalt in der Sybel⸗ ſtraße handelte. Wir würden den Magiſtrat in der gegenwärtigen Zeit gern mit der Arbeit verſchonen; wir ſehen jedoch keinen andern Weg, um zu einem endgültigen Urteil in der Bedürfnisfrage zu kommen. Auf die beiden anderen grundlegenden Fragen, einmal, welchen Charakter die Studienanſtalt haben ſoll, und dann, was mit den Schülerinnen der zwei⸗ ten Klaſſe des Lyzeums auf Weſtend geſchehen ſoll, die nicht beabſichtigen, in die Studienanſtalt einzu⸗ treten, hier im Plenum einzugehen, erſcheint mir nicht erwünſcht. Dieſe Fragen ſind wohl am beſten in dem Ausſchuſſe zu erörtern. Sie bedürfen auch noch einer recht gründlichen Erörterung. Ich bitte Sie daher: Stimmen Sie dem Antrage auf Ausſchuß⸗ beratung zu! Stadtſchulrat Dr Neufert: Meine Herren! Gegen den beantragten Ausſchuß iſt von ſeiten des Magiſtrats natürlich gar nichts einzuwenden. Ich glaube, es wird der eine oder andere von den Her⸗ ren den Wunſch haben, noch Fragen an den Magiſtrat in dieſer durchaus nicht unwichtigen Sache zu rich⸗ ten. Wir werden gern bereit ſein, dieſe zu beant⸗ worten. Der Herr Vorredner ſagte, daß bei einigen ſeiner Freunde noch gewiſſe Zweifel beſtünden, ob das Be⸗ dürfnis nach Errichtung einer dritten Studienanſtalt auf Weſtend vorhanden wäre, und er vermißte, daß wir eine Nachfrage gehalten haben. Ich glaube, eine Nachfrage iſt in dieſem Falle nicht nötig. Viele in Weſtend haben den Wunſch ausgeſprochen, ihre Töchter nach der Oberrealſchule zu ſchicken. Ich bin