Sitzung am 19. April 1916 teres, rund gegriffen, (000 ℳ für den Monat geneh⸗ migt. Nunmehr wird vom Magiſtrat beantragt, der Geſellſchaft vom 1. Februar bis zum 1. Dezember nach wie vor 6000 ℳ und vom 1. Dezember ab 4000 ℳ mehr zu genehmigen, alſo 10 000 ℳ. Das, was der Magiſtrat beantragt, bedeutet alſo lediglich eine Erhöhnng um 4000 ℳ pro Morat vom 1. De⸗ zember ab, d. h. für 12 Monate 120 000 %. und, verglichen mit der Geſamtſumme, die die Dreiteilung für ein Jahr bekommt, rund 20 % mehr. Wir bean⸗ tragen alſo, vom 1. Dezember ab der Dreiteilung eme Kriegsentſchädigung in Höhe von 20 % zu gewähren. Ich darf daran erinnern, daß die Stadtverord⸗ netenverſammlung vor kurzer Zeit einem andern Fuhrunternehmer die Kriegsentſchädigung, die ihm ſchon in Höhe von 25 % genehmigt war, vom 1. De⸗ zember 1915 ab auf 50 % erhöht hat. Wenngleich die Entſchädigung, die der Dreiteilung gewährt werden ſoll, 120 000 ℳ. pro Jahr, alſo eine erkleck⸗ liche Summe ausmacht, ſo bitte ich, zu bedenken, daß die Erhöhung noch lange nicht 50% beträgt, die einem andern Fuhrunternehmer gewährt worden iſt, ſondern nur 20%. Der Herr Stadtverordnete Jolenberg hat ferner geſagt, es wären früher Feſtellungen ge⸗ macht worden, aus denen hervorginge, daß in Berlin die Müllabfuhr, pro Tonne berechnet, billiger ſei als in Charlottenburg. Ich habe vor Jahren derartige Berechnungen aufgen acht und feſtgeſtellt, daß man im großen und ganzen in Berlin an den Abfuhrunterneh⸗ mer die gleiche Summe zahlt wie bei uns, nämlich 10 ℳ die Tonne. 225 Was die Tochtergeſellchaften betrifft, ſo werden wir Ihnen im Ausſchuſſe gern die nötigen Aufklä⸗ rungen gelen. Die Reſultate liegen vor, abſchließend bis zum 1. Oktober vergangenen Jahres. Ich habe ſofort veranlaßt, daß uns die weiteren Aufſtellungen überwieſen werden. Die Herren werden daraus ent⸗ nehmen, daß die Tochtergeſellſchaften zwar der Drei⸗ teilung Vorteile bringen, daß dieſe aber ſo gering ſind, daß ſie in keinem Verhältnis zu dem ſtehen, was hier entſchädigt werden ſoll. (Zuruf: Das wollen wir einmal ſehen!) Herr UDr Byk hat darauf hingewieſen, daß die Stadtverordnetenverſammlung am 8. März eine Ent⸗ ſchädigung genehmigt hat, die nach dem vollgeladenen Wagen berechnt wird. Dieſe Entſchädigung iſt nicht zur Auszahlung gekommen, weil die Geſellſchaft die Entſchädigung abgelehnt hat; — ſie hat der Stadt⸗ gemeinde das beanſpruchte Recht abgelehnt, den Ver⸗ trag kündigen zu können. Infolgedeſſen lag für uns gar keine Veranlaſſung vor, zu prüfen, ob die Wagen vollgefüllt waren oder nicht. Aber ganz allgemein möchte ich Herrn Stadtv. Byk bemerken, daß die Ge⸗ ſellſchaft ſelbſt das allergrößte Intereſſe daran hat, daß die Wagen voll geladen ſind; ſie würde ja ſonſt ſchlecht wirtſchaften. Denn wenn die Wagen den langen Weg bis zur Müllabladeſtelle nicht laden zurückkehren, ſo koſtet das viel Geld. Ob ſie von uns entſchädigt wird oder nicht, ihre Kontrolleure, die die Kutſcher zu beaufſichtigen haben, werden ganz von ſelbſt dahin wirken, daß die Wagen immer voll geladen ſind. Wir haben, wie geſagt, kein Intereſſe daran gehabt, dies zu kontrollieren. Der Herr Stadtu. Gebert hat auf Glaſurſteine hingewieſen. Ich weiß nicht, was das für eine neue Erfindung ſein ſoll, mir iſt davon nichts bekannt; ich pflege mich ſonſt auf dem techniſchen Gebiet ziem⸗ vollbe⸗ 85 ſlich eingehend umzuſehen. Von Mauerſteinen habe ich vor einigen Jahren einmal fabeln gehört, aber nur auf dem Papier; es hat einmal irgend jemand geſagt, man könne aus dem Müll Steine preſſen. Ich hale auch ſelbſt ſolche Steine geſehen, ſie waren aber völlig unbrauchbar. Wenn die Angaben des Hernn Gebert richtig wären, würde man ſchon hente in der Induſtrie dieſe Erfindung verwertet ſehen, dann würden ſich dieſe Steine ſchon irgendwo verwendet finden, was aber nicht der Fall iſt. Alſo mit den gewöhnlichen Steinen iſt es nichts und mit den Glaſurſteinen erſt recht nichts. Dann möchte ich noch auf eine Bemerkung des Herrn Gebert zurückkommen. Herr Gebert iſt der Auffaſſung und hat das ziemlich deutlich ausge⸗ ſprochen, daß die Geſellſchaft ihre Verpflichtungen nicht erfüllt. Ich bin mit der Geſellſchaft erſt ſeit dem Kriegsausbruch in nähere Beziehungen getreten. Zu Beginn des Krieges waren bei der Geſellſchaft wie auch bei uns ſehr viele Leute eingezogen, darunter die Direktoren, die Hauptkontrolleure „ſw. Alle dieſe Stellen mußten neu beſetzt werden. Die Geſellſchaft hatte alſo gleich zu Beginn des Krieges und ſeitdem ununterbrochen ſehr ſchwierige Verhältniſſe durchzu⸗ machen. Trotzdem kann ich nicht umhin, der Geſell⸗ ſchaft das Zeugnis auszuſtellen, daß ſie ſich redlich bemüht hat, ihre Pflicht und Schuldigkeit zu tun, und daß ſie auch während des Krieges unter den ſchwierigſten Verhältniſſen alles getan hat, was in ihrer Macht ſtand, um ihre Vertragsverpflichtungen zu erſüllen. Dieſer Umſtand berechtigt mich auch, hier zu ſagen, daß nach meiner Auffaſſung die Geſellſchaft in der Erfüllung ihrer Pflichten auch in Zukuft nichr erlahmen wird. Dabei möchte ich mir erlauben, da⸗ rauf hinzuweiſen, daß der Vertrag, den wir mit der Geſellſchaft abgeſchloſſen haben — ich will das nur andeuten —, uns ein ſehr gutes Mittel gibt, die Ge⸗ ſellſchaft zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen anzu⸗ halten, falls ſie wider Erwarten es hieran fehlen laſſen ſollte. Stadtv. Jolenberg: Meine Herren! Ich möchte Sie nicht allzulange mit dieſer Angelegenheit auf⸗ halten; aber ich erachte es doch für nötig, die Zahlen, die ich vorgebracht habe und die Herr Baurat Bredt⸗ ſchneider in Zweifel gezogen hat, zu begründen. Ich hab vor mir die Stadtverordnetenvorlage vom Jahre 1911. Es handelte ſich damals um eine Anfrage wegen der Erhöhung der Gebühren. Der Magiſtrat machte damals der Stadtverordnetenverſammlung dieſe Angaben. Wenn Herr Baurat Bredtſchneider die Angaben, die ich gemacht und der Magiſtratsvor⸗ lage entnommen habe, in Zweifel zieht, dann muß ſich der Magiſtrat damals geirrt haben. Ich kann doch nur das für richtig halten, was der Magiſtrat der Stadtverordnetenverſammlung berichtet. Der Magiſtrat ſagt nämlich: pro Kopf der Bevölkerung in Charlottenburg 1,94 ℳ, pro Tonne Müll 11,60 ℳ; in Groß⸗Berlin pro Tonne Müll 8,23 ℳ. Das waren die Ergebniſſe der Unterſuchung im Jahre 1911, bezogen auf das Jahr 1910. Herr Baurat Bredtſchneider wird doch wohl nicht be⸗ haupten wollen, daß die Sache inzwiſchen billiger ge⸗ worden iſt. Das kann er nicht, denn das Gegenteil davon beweiſt der Erat. In dieſem Jahre ſind neu eingeſtellt u. a. zur Deckung des von der Stadt⸗ hauptkaſſe gewährten Vorſchuſſes 7598 ℳ. Ich könnte noch eine Anzahl ſolcher Poſttionen nennen und habe mir berechnet, daß in dem künftigen Etat⸗ jahre ohne die jetzt verlangte Erhöhung der Betrag