90 den Mittel zu bewilligen, damit dieſe Differenzen tatſächlich nicht entſtehen. Bürgermeiſter D. Maier: Meine Herren! Für dieſen Zweck iſt auch geſorgt; dafür tritt die Natio⸗ nalſtiftung ein, die ſehr erhebliche Mittel zur Ver⸗ fügung geſtellt hat. Den Herren iſt ja bekannt, daß wir eine beſondere Fürſorgeſtelle zur Wahrnehmung dieſer Intereſſen in Charlottenburg begründet haben. Daß die Stadtgemeinde für dieſelben Zwecke, denen die Nationalſtiftung dient, öffentliche Mittel bereit⸗ ſtellen ſoll, iſt nicht zu verlangen. Vorſteher Dr. Frentzel: Das Wort wird nichi weiter verlangt; die Beſprechung iſt geſchloſſen. Es iſt zunächſt von Herrn Ir Rothholz beantragt worden, die Angelegenheit einem Ausſchuß zu über⸗ weiſen. Dieſer Antrag würde zunächſt zur A bſtim⸗ mung kommen. Dann iſt von Herrn Dr Byk und ſeinen Freunden beantragt worden, nach dem Worte „Nummern“ einzuſchalten: „bis zum 31. März 1919.“ Dieſe Faſſung wäre eine Einſchränkung des Magiſtratsantrags: der Magiſtratsantrag iſt alſo der weitergehende und muß zunächſt zur Abſtimmung kommen, worauf ich beſonders aufmerkſam mache. Würde der Magiſtratsantrag angenommen werden, ſo würde der Antrag Byk dadurch eo ipso abgelehnt ſein. Wir ſtimmen alſo zunächſt über den Antrag Rothholz ab. Stadtv. Otto (zur Frageſtellung): Wenn wir ſo verfahren, wie es der Herr Vorſteher eben vorge⸗ ſchlagen hat, würde es, glaube ich, nicht möglich ſein, daß man zu dem Antrag überhaupt Stellung nimmt. (Sehr richtig!) Ich perſönlich z. B. denke für die Magiſtratsvorlage, aber auch für die Einſchränkung, die Herr Dr Buyk beantragt hat, zu ſtimmen, und ich möchte den Herrn Vorſteher fragen, wie das möglich gemacht werden ſoll. Vorſteher Dr. dann nachher das. Frentzel: Durch Tilgung: erſt das, Aber im übrigen iſt hier die Differenz in bezug auf die Begriffe weitergehend und nicht weitergehend ſo klein, daß ich mich, wenn der Wunſch geäußert wird, dem ohne weiteres füge, auch umgekehrt abſtimmen zu laſſen. Stadtv. Dr. Stadthagen (zur Frageſtellung): Ich würde bitten, wenn möglich ſo abſtimmen zu laſſen, daß diejenigen, die für den Fall der An⸗ nahme der Magiſtratsvorlage für den Antrag Byk ſtimmen wollen, die Hand erheben. Vorſteher Dr Frentzel: Dem ſteht die Faſſung entgegen; es wäre dann ein Amendement. Aber ich laſſe zunächſt über den Antrag Byk abſtimmen; dann iſt allen Bedenken Rechnung getragen. (Die Verſammlung lehnt den Antrag des Stadtv. Ir Rothholz auf Einſetzung eines Ausſchuſſes ab und beſchließt mit großer Mehrheit entſprechend dem Antrage des Stadtv. I). Byk und dem Vor⸗ ſchlage des Magiſtrats, wie folgt: Bei der Fritſche⸗Stiftung, der Schuſteh⸗ rufs⸗Stiftung und der Jubiläumsſtiftung wer⸗ den die im Stadthaushaltsplan Sonder⸗ plan (, Ausgabeabſchnitte 31, 35 u. 57 zu Sitzung am 10. Mai 1916 Unterſtützungen vorgeſehenen Nummern bis zum 31. März 1919 als „gegenſeitig übertrag⸗ bar“ erklärt.) Wir kommen zu Punkt 2: Vorlage betr. Vergleich in einer Prozeßſache.— Druckſache 51. Die Verſammlung beſchließt nach dem An⸗ trage des Magiſtrats: Für die von den hieſigen Grundſtücken Platanen⸗ allee 15, 17 u. 18 der Frau Ludewig zur plan⸗ mäßigen Verbreiterung der Platanenallee ent⸗ eigneten Flächenabſchnitte von zuſammen 940 am. wird eine Entſchädigung von 52 381,62 % nebſt Zinſen aus den beim Ertra⸗Ordinarium des Hauptetats von 1911, Kapitel X Ab⸗ ſchnitt § zur Verfügung ſtehenden Anleihemit⸗ teln bewilligt. Punkt 3: Vorlage betr. Eingemeindung der Schöneberger Enklave. — Druckſache 52. (Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehr⸗ heit nach dem Antrage des Magiſtrats: Die Zuſtimmung zur Eingemeindung der Schöneberget Enklave zwiſchen dem Charlot⸗ tenburger Schloßpark und der Spree, beſtehend aus den in dem Auszuge aus dem Flurbuch und der zugehörigen Handzeichnung des Kataſteramtes zu Berlin⸗Schöneberg vom 16. Dezember 1915 aufgeführten Parzellen, in den Stadtbezirk Charlottenburg wird erteilt.) Punkt 4: Vericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Aus⸗ geſtaltung des Lyzeums . Druckſachen 47 u. 53. Berichterſtatter Stadtv. D. Damm: Meine Herren! Der Ausſchuß empfiehlt Ihnen, die Ma⸗ giſtratsvorlage unverändert anzunehmen. In meinem Bericht über die Beratungen des Aus⸗ ſchuſſes kann ich mich recht kurz faſſen; es handelte ſich im weſentlichen um die Frage, ob ein Bedürfnis für die neue Anſtalt vorliege. Von vornherein war ſich der Ausſchuß darüber einig, daß die Zuſammenſetzung der Einwohner⸗ ſchaft auf Weſtend derartig ſei, daß eine Studien⸗ unſtalt dort wünſchenswert erſcheine; der Ausſchuß vermochte dem Magiſtrat auch darin zu folgen, daß die Errichtung einer Studienanſtalt auf Weſtend ge⸗ eignet ſei, die Entwicklung des dortigen Stadtteils zu fördern; Bedenken lagen nur in der Richtung vor, oh bereits jetzt eine genügende Zahl von Schülerin⸗ nen für die Errichtung einer neuen Studienanſtalt vorhanden wäre. Sie entſinnen ſich, daß in der Magiſtratsvorlage ſteht, es hätten ſich 15 Schülerinnen gemeldet, um in die unterſte Klaſſe einer Studienanſtalt mit Ober⸗ realſchulcharakter einzutreten und das Reifezeugnis zu erwerben. Inzwiſchen hat ſich dieſe Zahl weſent⸗ lich erhöht. Wie der Magiſtrat in der Ausſchuß⸗ ſitzung mitteilen konnte, umfaßt die unterſte Klaſſe der Studienanſtalt bereits jetzt 37 Schülerinnen, d. h. 7 mehr, als nach den behördlichen Anordnungen überhaupt zuläſſig iſt. Allerdings muß man dabei